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Spuren der Pandemie: das Corona-Burnout

Gerade aus der dritten Corona-Welle aufgetaucht, trifft uns die vierte Welle mit ganzer Kraft. Zwischen Homeoffice, der Angst vor Ansteckung und dem fehlenden Ausgleich kann uns das Leben ganz schön schwer erscheinen. Beziehungen, Berufsleben und Psyche können leiden. Das kann so weit gehen, dass wir uns richtig ausgebrannt fühlen. Dieses Phänomen hat einen Namen bekommen: Corona-Burnout. Was es damit auf sich hat und was du dagegen tun kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist ein Corona-Burnout?

Hören wir den Begriff Burnout, können sich die meisten von uns etwas darunter vorstellen. Geht es jedoch um das Corona-Burnout, kommen viele ins Stutzen. Anders als es der Name vermuten lässt, muss man für das Corona-Burnout aber nicht selbst an Corona erkrankt sein. Vielmehr wird der Begriff genutzt, um einen Zustand zu beschreiben, in dem unsere Psyche durch die Pandemie und wiederkehrende Einschränkungen überlastet ist und ausbrennt. Umstellungen im Alltag wie die Arbeit von Zuhause aus oder die vermehrte Kinderbetreuung und die damit einhergehende Doppelbelastung können dazu führen, dass wir uns ausgelaugt und auch weniger ausgeglichen fühlen. Wir können dann das Gefühl haben, den Anforderungen im Berufs- und Privatleben nicht mehr gerecht zu werden.  Vielleicht kommen dann Gedanken hoch wie „Ich schaffe das einfach nicht”.

Das Corona-Burnout ist keine offizielle Diagnose. Es kann als Phänomen der aktuellen Krisenzeit verstanden werden. 

Ausgebrannt – Symptome eines Corona-Burnouts 

Was verstehen Menschen unter einem Corona-Burnout? Typisch für ein Burnout sind Symptome wie Erschöpfung, Energielosigkeit und Antriebslosigkeit sowie ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit. Hinzu kommt, dass wir uns von unserem Job distanzieren, er uns vielleicht sogar gleichgültig wird und wir geringere Leistungen zeigen. 

Besonders in Zeiten der Pandemie kann uns eine neue Arbeitsstruktur einiges abverlangen und uns stressen. Hält dieser Zustand an, stehen wir also unter chronischem Stress, merkt das nicht nur unsere Psyche – auch unser Immunsystem fährt runter und wir können krank durch Stress werden. So kann es zum Beispiel zu Verspannungen, Kopfschmerzen, häufigen Infekten und Magen- und Darmbeschwerden kommen. Auch Schlafprobleme und Konzentrationschwierigkeiten können im Zusammenhang mit einem Burnout auftreten. 

Wer ist betroffen?

Risikofaktoren für ein Burnout kann ein Job im sozialen Sektor wie in der Krankenpflege oder dem Bildungswesen sein. Überdurchschnittlich häufig sind etwa Lehrer von Burnout betroffen. Auch Personen die im Homeoffice arbeiten oder ihre Kinder im Zuge der Pandemie zu Hause betreuen, sind einer zusätzlichen Belastung ausgesetzt. In vielen Fällen entwickeln so vor allem Mütter ein Burnout. Aber auch schon Studierende können vom Corona-Burnout betroffen sein, denn die zeitweise Schließung der Unis führte bei vielen zu monatelanger Isolation. 

Ist jemand schon früher an einem Burnout erkrankt oder von einer anderen psychischen Krankheit betroffen, erhöht das auch das Risiko erneut an einem Burnout während der Corona-Pandemie zu erkranken.

Wie können Corona und Burnout zusammenhängen?

Das Leben seit der Pandemie ist stressiger geworden – das gab rund die Hälfte der Befragten im Rahmen einer Studie der Techniker Krankenkasse an. Dieses Ergebnis zeigt: Der Dauer-Lockdown zerrt vielen an ihren Nerven und macht sie müde. Woran kann das liegen? Etwa ein Drittel der Erwerbstätigen arbeitete auch 2021 teilweise oder sogar ganz von zu Hause aus. Termine fanden im eigenen Wohnzimmer statt und der einstige Rückzugsort wurde zum Mittelpunkt allen Geschehens. Job und Alltag ließen sich so kaum trennen und privaten und beruflichen Stressfaktoren zu entkommen, schien beinahe unmöglich. Die Folge: Viele standen unter Dauerstress, fanden weder Zeit noch Raum für Erholung und fühlten sich letztlich ausgebrannt. Und das gilt auch bis heute. 

Doch nicht nur die Homeoffice-Situation lässt manche verzweifeln. Auch die fortwährende Angst, sich selbst mit dem Virus zu infizieren oder einen geliebten Menschen zu verlieren kann erschwerend hinzukommen und sich wie ein dunkler Schleier über unser Empfinden legen. Besonders verheerend: Es kann uns so vorkommen, als hätten wir keine Kontrolle über die Entwicklung des Virus und das Ende der Pandemie. Diese anhaltende Unsicherheit stellt zwar keine Ursache für ein Corona-Burnout dar, kann dessen Entstehung jedoch begünstigen.

Im Allgemeinen lässt sich also sagen: Mit der Krise steigt oft auch die Überforderung, sowohl im sozialen als auch im beruflichen Kontext. Um darauf gelassen zu reagieren, fehlt manchen im Pandemie-Alltag meist die Unterstützung durch soziale Kontakte. Auch der körperliche Ausgleich, in Form von Sport, außerhalb der eigenen vier Wände bleibt oft auf der Strecke. Darüber hinaus sind kreative Inspirationen durch Kunst und Kultur nur in Maßen zugänglich. 

Neue Energie sammeln – Selbsthilfe beim Corona-Burnout

Ich kann nicht mehr”: Das kann ein lähmendes Gefühl sein, das wir gerade in Zeiten der Überforderung kennen. In solchen Momenten ist es wichtig, die eigene Kraft neu zu entdecken. Wir zeigen dir mit 5 Tipps, wie das klappen kann. 

1Übergänge schaffen

Gerade bei der Arbeit im Homeoffice kann es uns schwerfallen, vom Arbeitsmodus in den Freizeitmodus umzuschalten. Nicht selten bleibt der Laptop aufgeklappt und die letzte Mail wird vor dem zu Bett gehen gelesen. Was kann da helfen? Der Trick ist: klare Übergänge schaffen. Eine Maßnahme könnte sein, dich nach Arbeitsschluss konsequent aus deinen Accounts auszuloggen und auch die Benachrichtigungen auf deinem Handy stummzuschalten. Vielleicht hilft es dir auch, Freizeit-Termine festzulegen: Das können Verabredungen mit Freunden oder eine feste Zeit zum Kochen oder Lesen sein. Versuche, deine Freizeit „arbeitsfreie Zeit” sein zu lassen. Du wirst sehen: Aus einem „Ich habe keine Zeit für mich” kann so ein „Zeit für etwas Selbstfürsorge” werden!

2Auch kleine Erfolge feiern

Sind wir mit unseren Aufgaben überfordert, sehen wir häufig nur das große Ganze: einen riesigen Berg, dessen Spitze wir vermutlich nie erreichen werden. Was wir oft vergessen: Auch auf dem Weg zur Bergspitze dürfen Pausen gemacht werden und du darfst mit Stolz auf das Erreichte zurückblicken. Zum Beispiel kann es ein toller Erfolg sein, wenn du bereits 30 Minuten an einer Aufgabe gearbeitet hast – ohne auf dein Handy zu gucken oder deine E-Mails zu checken. Mit anderen Worten: Feiere auch deine kleinen Erfolge! Denn das hilft uns dabei, unser Selbstbewusstsein zu stärken und neue Aufgaben motivierter anzugehen.

3Gedanken und Gefühle aufschreiben

„My Head is a Jungle, Jungle”: Oft häufen sich in unserem Kopf viele kleine und große Gedanken, die zu einem ganzen Dschungel heranwachsen können. Gerade Corona bietet genug Anlass für unangenehme Gefühle und negative Gedanken. Ängste, Unsicherheit und Traurigkeit können sich breitmachen. Um solchen Corona-Blues vorzubeugen es ratsam, dir ein Tagebuch zur Hilfe zu nehmen und deine Gefühle und Gedanken einmal aufzuschreiben. Vielleicht kann dich unser Artikel zum Thema Journaling dabei helfen und dich dazu motivieren, wieder Platz für neue Energie zu schaffen. 

4Kreative Wege der Nähe

Besonders in Zeiten des „Social Distancing” vermissen wir die Nähe unserer Freunde und Freundinnen oder Familienmitglieder oft schmerzlich. Um uns jemandem nahe zu fühlen, können wir nun jedoch neue, kreative Wege entdecken. Hier kann vor allem das Geben und Teilen eine Quelle der Verbundenheit darstellen. So kannst du deinen Liebsten beispielsweise etwas backen oder einer dir wichtigen Person einen Brief schreiben. Kleine Challenges können dich dabei unterstützen in Kontakt zu bleiben: Wenn du magst, versuche doch mal jeden Tag einer Person aus deinem engsten Kreis eine liebevolle Nachricht zu schreiben. Das stärkt nicht nur eure Verbindung, sondern kann dir die Wärme deiner  Lieblingsmenschen auch ohne physischen Kontakt in unser Wohnzimmer bringen.

5Aktiv werden

Fühlen wir uns erschöpft und ausgelaugt, kann jede Bewegung schwer fallen. Doch genau in diesem Zustand ist Bewegung sehr wichtig und ein wirksames Tool, um Stress den Kampf anzusagen. Wie funktioniert das? Bei intensiver Bewegung werden stimmungsaufhellende Botenstoffe wie Dopamin ausgeschüttet, die dabei helfen, Stress abzubauen. Vor allem Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren, lange Spaziergänge oder Nordic Walking können dir neue Kraft und eine extra Portion Glückshormone schenken!

Was, wenn das alles nicht reicht? Burnout-Hilfe auf Rezept 

Vielleicht hast du das Gefühl, dass diese Tipps nicht ausreichen oder du wünschst dir Unterstützung in der Umsetzung der Strategien. In diesem Fall ist es ratsam, dir professionelle Hilfe im Umgang mit dem Stress zu suchen. Denn ein Burnout ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine ernstzunehmende Belastung. In unserem Online-Kurs HelloBetter Stress und Burnout unterstützen wir dich auf deinem Weg raus aus der Erschöpfung. Durch anschauliche und wirkungsvolle Übungen helfen wir dir dabei, dein Stresserleben zu erforschen und die Anzeichen eines Burnouts positiv zu verändern. Das Beste: Den Kurs gibt es auf Rezept und somit für dich kostenfrei! 

So geht’s

In 3 Schritten vom Rezept zum Kurs

Schritt 1: Rezept erhalten

Mache einen Termin bei deinem Arzt oder deiner Psychotherapeutin und besprich mit ihm oder ihr deine psychischen Belastungen. Mit einer passenden Diagnose erhältst du ein Rezept für „HelloBetter Stress und Burnout”. Zeige im Termin auch gerne unser Info-Blatt für Behandelnde zum Burnout-Kurs.

Tipp: Wenn du in Corona-Zeiten nicht in die Praxis gehen kannst oder möchtest, dann vereinbare einfach einen Online-Termin bei einem Telemedizin-Anbieter, um ganz bequem von Zuhause aus mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen. Zum Beispiel bei TeleClinic.

Schritt 2: Rezept einreichen

Sobald dir ein Rezept für HelloBetter Stress und Burnout ausgestellt wurde, kannst du es bei der Krankenkasse einreichen. Oft geht das per Post, per App oder direkt auf der Krankenkassen-Webseite.

Schritt 3: Zugangscode eingeben und Kurs starten

Nachdem du das Rezept eingereicht hast, bekommst du kurze Zeit später einen 16-stelligen Zugangscode von deiner Krankenkasse zugeschickt. Damit kannst du dich direkt und kostenlos auf der HelloBetter Webseite anmelden und sofort mit deinem Therapiekurs starten.

Du bist privat versichert? Dann schaue hier nach, wie du deinen Kurs kostenfrei erhältst.

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