HelloBetter erhält neue Förderung zur Beschleunigung der KI-Produktentwicklung

HelloBetter erhält neue Förderung zur Beschleunigung der KI-Produktentwicklung

Potsdam, 7. November 2024 – HelloBetter hat eine Innovationsfinanzierung in Höhe von drei Millionen Euro in Form öffentlicher Zuschüsse und Darlehen erhalten. Die Mittel sind für die Forschung, Entwicklung und Vermarktung einer transdiagnostischen digitalen Mental-Health-Lösung bestimmt, die verschiedene Technologien nutzt, die allgemein unter dem Begriff KI zusammengefasst werden, um das Nutzererlebnis zu personalisieren und damit die Programm-Nutzungsdauer, die Nutzerzufriedenheit und deren psychischen Gesundheitszustand zu verbessern. Die Lösung wird als Wellness-Produkt konzipiert und ergänzt damit HelloBetters bestehendes Portfolio an digitalen Therapieprogrammen (DiGA). Das Projekt mit dem Namen "MindFIT" wurde bereits Anfang des Jahres mit einem Gesamtbudget von 4,6 Millionen Euro gestartet. Es wird im Rahmen des ProFIT-Programms (Programm zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien) gefördert und wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie Brandenburg durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) unterstützt. Erste Arbeitsergebnisse werden für das kommende Jahr erwartet.

Die nächste Generation digitaler Therapien: Modulare und transdiagnostische Lösungen für psychische Gesundheit
Während sich die meisten traditionellen digitalen Therapien auf Patienten mit spezifischen Diagnosen konzentrieren, richtet sich MindFIT an Menschen, die ihre psychische Gesundheit unterstützen möchten, noch bevor klinisch relevante Symptome auftreten. Das Produkt ist damit für alle Menschen geeignet, die ihre mentale Gesundheit erhalten oder verbessern möchten. Dies unterscheidet MindFIT von herkömmlichen digitalen Therapien, die typischerweise ein verdichtetes therapeutisches Programm über zwei bis drei Monate für eine spezifische Erkrankung anbieten. Die meisten Menschen erleben jedoch im Laufe ihres Lebens unterschiedliche psychische Herausforderungen, oft auch gleichzeitig, mit unterschiedlichen Symptomen und Schweregraden.

Um den Bedürfnissen dieser Nutzer gerecht zu werden, setzt MindFIT auf eine modulare und transdiagnostische Struktur. Ziel ist es, ein adaptives digitales Mental-Health-Produkt zu entwickeln, das zum richtigen Zeitpunkt die passende Intervention für jeden einzelnen Nutzer bereitstellt. Die modulare Struktur ermöglicht es, die Reihenfolge und das Tempo der unabhängigen Inhaltsmodule flexibel an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen. Der transdiagnostische Ansatz stellt dazu sicher, dass das Produkt verschiedene psychische Herausforderungen – wie Niedergeschlagenheit, Ängste, Stress oder Schlafprobleme – möglichst frühzeitig adressiert.

Die Vorteile der Modularität: Flexible Anpassung und Personalisierung
Die meisten traditionellen DiGA-Lösungen bieten wenig Flexibilität und Personalisierung. Sie liefern jedem Nutzer ein sehr ähnliches, lineares Nutzungserlebnis mit Fokus auf ein einzelnes Krankheitsbild, ohne etwa umfangreiche Datensätze zu analysieren, die Einblicke in individuelle Bedürfnisse geben könnten. Mangelnde Personalisierung ist einer der Gründe, warum einige Patient:innen die Interventionen vorzeitig abbrechen, bevor sie den vollen potentiellen kurativen Nutzen ausgeschöpft haben, den diese Anwendungen bieten. Dank maschineller Lernmodelle und KI-Technologien wie semantischer Ähnlichkeitsanalyse und Large Language Models wird MindFIT in der Lage sein, sowohl die Bedürfnisse der Nutzer zu verstehen als auch ein maßgeschneidertes Programm zu erstellen, das verschiedene Ausgangspunkte und den spezifischen Kontext der individuellen Situation berücksichtigt. Durch personalisiertes Feedback und kleine, zeitlich passende Interventionen, die auf allen bisherigen Eingaben des Nutzers basieren, zielt das Modell darauf, die Relevanz der angebotenen Inhalte und Übungen, die Aktivität der NutzerInnen und letztlich deren mentale Gesundheit zu verbessern.

Zusammengefasst ist MindFIT ein einfach zugänglicher Begleiter für eine breite Zielgruppe. Es deckt verschiedene typische psychische Herausforderungen ab, die fast jeder in unterschiedlichem Maße in verschiedenen Lebensphasen erlebt, und bietet – ähnlich wie ein menschlicher Life Coach – adaptive, nicht-lineare und hochgradig personalisierte Unterstützung.

MindFIT als wichtiger Baustein von HelloBetters Vision: Ein digitales Stepped-Care-Modell
HelloBetters interdisziplinäres MindFIT-Team besteht aus Experten für KI-Technologie, Data Science, klinischer Psychologie und technischer Produktentwicklung. Seit 2019 arbeitet HelloBetter an der Integration von KI in die digitale psychische Gesundheitsversorgung. Das damals vom Bundesministerium für Bildung geförderte MAIKI-Projekt erforschte erstmals den Einsatz von maschinellem Lernen für die datengestützte digitale Phänotypisierung von Depressionspatienten und legte damit den Grundstein für eine personalisierte Mental-Health-Lösung.

MindFIT wird ein Schlüsselelement von HelloBetters digitalem Stepped-Care-Modell sein, das wirksame Angebote für jeden, der seine psychische Gesundheit verbessern möchte, einfach zugänglich macht. Und sowohl zur Prävention, noch bevor eine klinische Diagnose erforderlich wird, als auch dann, wenn es einer akuten Behandlung bedarf. Wenn präventive Maßnahmen nicht mehr ausreichen, werden Nutzer über einen Eskalationsmechanismus zu intensiveren Behandlungsformen weitergeleitet. HelloBetters langfristige Vision ist es dabei, PatientInnen eine nahtlosen Übergang zwischen verschiedenen Präventions und Behandlungangeboten zu ermöglichen. Da eine klassische Gesprächstherapie nicht immer sinnvoll und meist auch nicht unmittelbar verfügbar ist, könnten viele Patienten davon profitieren schnell und unkompliziert Zugang zu einer digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) oder einer Form von Blended Care zu erhalten, die eine DiGA mit einer telemedizinischen Begleitung durch Therapeuten kombiniert, die in ihrer Arbeit durch interaktive KI unterstützt werden.

 

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Über HelloBetter

HelloBetter gehört zu den weltweit führenden Anbietern digitaler Medizinprodukte. Das Unternehmen wurde 2015 von den Psycholog:innen Prof. Dr. David Ebert, Dr. Hanne Horvath und Dr. Elena Heber gegründet. David Ebert, Professor für Psychology & Digital Mental Health Care von der TU München, ist ein international anerkannter Experte und weltweiter Pionier digitaler Interventionen für psychische Erkrankungen. HelloBetter bietet zehn Online-Therapieprogramme aus acht Problembereichen an, die sowohl der Prävention als auch der Behandlung psychischer Erkrankungen wie Depression, Angst- oder Panikstörungen dienen, aber auch eher selten behandelte Themen wie Vaginismus oder chronische Schmerzen abdecken. Mittlerweile wurden sechs Online-Therapieprogramme von HelloBetter durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) zugelassen und sind für alle krankenversicherten Erwachsenen kostenfrei auf Rezept verfügbar. Dabei haben mehr als 14.000 Ärzt:innen die DiGA von HelloBetter verordnet und in den vergangenen drei Jahren konnten bereits mehr als 40.000 Patient:innen die psychologischen Online-Therapieprogramme nutzen; 23.000 Patient:innen in den letzten 12 Monaten. Bisher wurden 30 randomisierte kontrollierte Studien zur Wirksamkeit und Kosteneffektivität der Online-Therapieprogramme des Unternehmens durchgeführt und in Peer-reviewed Journals publiziert. Kein anderer Anbieter weltweit kann eine vergleichbar breite Studienlage vorweisen. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Berlin und Hamburg und beschäftigt mehr als 150 Mitarbeiter:innen. Weitere Informationen unter https://hellobetter.de/.

Pressekontakt:
presse@hellobetter.de

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