Wie bist du auf die Idee gekommen, einen psychologischen Online-Therapiekurs auszuprobieren?
Kaya: Ich hatte eine Verhaltenstherapie aufgrund einer generalisierten Angststörung gemacht. Dort habe ich auch das erste Mal über meine Einführprobleme gesprochen und zum ersten Mal das Wort „Vaginismus“ gehört. Tatsächlich hat mir meine Therapeutin das Programm empfohlen.
Was war deine Motivation, dich anzumelden und welche Erwartungen hattest du an den Online-Therapiekurs?
Kaya: Es hat mich sofort motiviert, weil ich es toll fand, dass es überhaupt einen Therapieansatz dafür gibt – ich hatte mich davor immer hilflos gefühlt und wurde direkt neugierig. Ich wollte herausfinden, was Vaginismus überhaupt ist und worauf meine Beschwerden zurückzuführen sind. Meine Erwartungen waren also vor allem, mehr darüber herauszufinden. Und ich hatte mir erhofft, einen Umgang und vielleicht sogar einen „Heilansatz“ dafür zu finden.
Was war dein größtes Erfolgserlebnis oder deine größte Erkenntnis im Kurs?
Kaya: Gerade die ersten Kurseinheiten waren alle ein Highlight für mich, weil ich stetige Fortschritte erreicht habe. Überhaupt festzustellen, dass ich meinen (Unter-)Körper so gezielt kontrollieren kann und einen freien Kopf bekomme durch die Entspannungsübungen, hat mich total aufgeklärt und mir Hoffnung gegeben. Mein größter Erfolg ist bisher, dass ich nun überhaupt Dinge in mich einführen kann. Mit einem Finger hatte es vorher immer geklappt, aber jetzt schaffe ich es sogar, die zweitgrößte Dilatoren-Größe in mich einzuführen. Das wäre vorher unvorstellbar gewesen, da ich schon mit Tampons Probleme hatte.
Was ist dir dabei schwergefallen?
Kaya: Schwergefallen ist mir, die Regelmäßigkeit einzubauen, weshalb ich auch in den späteren Kurseinheiten Rückschritte erfahren musste. Weil ich die verschiedenen körperlichen Übungen und auch die Einführübungen irgendwann nicht mehr wirklich fortgeführt habe, weil ich mir keine Zeit dafür genommen habe/nehmen konnte, habe ich es nicht mehr geschafft, die größeren Größen einzuführen und habe auch gemerkt, dass es mir schwerfällt mich und meinen Muskel zu entspannen.
Welcher Kursinhalt hat es in deinen Alltag geschafft?
Kaya: Grundsätzlich habe ich einfach viel mehr Wissen, weil ich mich mit meinem Körper und dem weiblichen Geschlechtsorgan auseinandergesetzt habe. Das hilft mir enorm, innere Prozesse zu verstehen und meine Gedanken zu ordnen.
Leider muss ich noch daran arbeiten, den Kursinhalt in meinen Alltag zu integrieren, aber wenn ich mir mal die Zeit nehme, spielen die Spannung-Entspannung-Übungen eine große Rolle, die auf das Einführen vorbereiten. Und der Fakt, dass es wichtig ist, dass ich sanft mit mir umgehe und mich nicht stresse. Auch meine Glaubens- und Motivationssätze, die ich mir am Anfang und zwischendrin selbst formuliert habe, rufe ich mir immer wieder ins Gedächtnis.
Wie lautet dein Fazit nach Ende des Kurses und wie fühlst du dich inzwischen? Würdest du den Online-Therapiekurs weiterempfehlen?
Kaya: Ich würde den Kurs auf jeden Fall weiterempfehlen! Wie bereits erwähnt, habe ich so viel über mich und meinen Körper herausgefunden und viel Wissen dazugewonnen.
Außerdem habe ich tatsächlich Ansätze dafür bekommen, wie ich die Ursachen und Gründe für meinen Vaginismus beheben kann. Die Übungen sind super in den Alltag integrierbar und haben einen hohen Mehrwert für mich gehabt.
Wenn du einen Tag lang bei HelloBetter arbeiten würdest, was würdest du am Therapiekurs noch verändern wollen?
Kaya: Mir fällt nichts Spezielles ein, was ich ändern würde, weil ich finde, dass in dem Programm alles abgedeckt ist: Übungen, Informationstexte, Betreuung durch Expert:innen und Reflexionsteile. Und die anderen beispielhaften Mitstreiterinnen, deren Perspektive man sich ebenfalls durchlesen kann. Ich finde das alles sehr gut durchdacht und makellos.
Gibt es einen Rat, den du anderen Betroffenen mit auf den Weg geben möchtest?
Kaya:
- Geht offen an das Programm heran – je ehrlicher und detaillierter ihr seid, desto besser kann euch geholfen werden.
- Schätzt kleine Fortschritte und seid nicht enttäuscht, wenn ihr auch mal Rückschritte erlebt – das ist normal.
- Stresst euch nicht, aber versucht, die Übungen wirklich regelmäßig zu machen.
…………
Wir bedanken uns ganz herzlich für die Offenheit und die ermutigenden Worte. Wir wünschen Kaya weiterhin alles Gute auf ihrem Weg zu einer selbstbestimmten Sexualität. Von ihren Fortschritten zu lesen hat uns stolz gemacht und weiter darin bestärkt, dass wir mit der einzigen Digitalen Gesundheitsanwendung bei Vaginismus eine wichtige Unterstützung für alle Betroffenen bieten können.
Um weitere Erfahrungsberichte zu lesen, folge dem Link zu Erfahrungen mit HelloBetter. Du hast ebenfalls Lust, deine Erfahrungen zu teilen? Sende uns gerne eine Mail an: feedback@hellobetter.de
-
Hinweis zu inklusiver Sprache
Unser Ziel bei HelloBetter ist es, alle Menschen einzubeziehen und allen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich in unseren Inhalten wiederzufinden. Darum legen wir großen Wert auf eine inklusive Sprache. Wir nutzen weibliche, männliche und neutrale Formen und Formulierungen. Um eine möglichst bunte Vielfalt abzubilden, versuchen wir außerdem, in unserer Bildsprache eine große Diversität von Menschen zu zeigen.
Damit Interessierte unsere Artikel möglichst leicht über die Internetsuche finden können, verzichten wir aus technischen Gründen derzeit noch auf die Nutzung von Satzzeichen einer geschlechtersensiblen Sprache – wie z. B. den Genderdoppelpunkt oder das Gendersternchen.