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Flucht, Trauma und Erste Hilfe für Betroffene vom Ukraine-Krieg

Nächte in Luftschutzbunker, Familien und Paare, die sich trennen müssen und die Angst um das eigene Leben oder das Leben Angehöriger. Vor, während und nach einer Flucht kann es zu Situationen kommen, in denen Betroffene schreckliche Dinge sehen oder erleben. Auch wenn Menschen es schaffen, in einem anderen Land Schutz und Sicherheit zu finden, stellen sich viele neue existenzielle Herausforderungen. All diese Erfahrungen können bei Schutzsuchenden zu einer starken psychischen Belastung führen. 

Was genau können Betroffene also jetzt tun, um ihre Psyche zu stärken und wo finden sie professionelle psychologische Unterstützung? Unsere Psychologinnen und Psychotherapeutinnen von HelloBetter haben als Antwort auf diese Frage eine Broschüre erstellt, die psychotherapeutisch fundierte Übungen und Hintergrundinformationen für Betroffene vermittelt. In diesem Artikel stellen wir neben Inhalten der Broschüre auch alle 4 Sprachversionen zum Download bereit.

Krieg und Flucht: Folgen für die psychische Gesundheit

Für viele von Krieg und Flucht betroffene Menschen hat sich in den letzten Wochen plötzlich alles verändert, was bisher zur Normalität gehörte: Eine friedliche Heimat, ein sicheres Zuhause, unbekümmertes Zusammensein mit Familie und Freunden sowie der vertraute Alltag. 

Krieg zu erleben, zu flüchten und um das eigene Leben fürchten zu müssen, hinterlassen bei vielen Betroffenen psychische Spuren. Gefühle wie Angst, Hilflosigkeit und Verzweiflung, aber auch körperliche Stressreaktionen können auch lange nach dem Erlebten noch spürbar sein. 

Psychische und körperliche Reaktionen sind in Anbetracht des Erlebten gut nachvollziehbar und zu einem gewissen Teil auch Zeichen, dass schwere Ereignisse verarbeitet und Selbstheilungsprozesse aktiviert werden. Die Stressreaktionen können sich dabei von Mensch zu Mensch unterscheiden. Bemerkbar macht sich das zum Beispiel in Schlafproblemen, Stimmungsschwankungen, Nervosität oder Konzentrationsproblemen. Die Gedanken kreisen oft auch tagsüber um das Erlebte oder es zeigen sich körperliche Symptome wie Übelkeit oder Kopfschmerzen. 

Einen Einfluss darauf, wie sich ein traumatisches Ereignis auf eine Person auswirkt, haben unter anderem die Schwere und Dauer des Ereignisses sowie die zur Verfügung stehenden persönlichen Ressourcen der betroffenen Person. Dabei gilt in der Regel: Je länger ein traumatisierendes Ereignis andauert und je hilfloser Betroffene sich fühlen, desto stärkere Auswirkungen hat es. Im speziellen Fall von Krieg und Flucht kann es sein, dass Betroffene auch Wochen nach dem Erlebten noch unter großem Stress stehen. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene frühzeitig eigene Stressreaktionen erkennen und Strategien lernen, wie sie trotz aller Veränderungen für sich Sorgen können. 

Wie kam es zu der Initiative „Psychische Erste Hilfe für Geflüchtete”?

Nicht jede psychische Krise oder traumatische Erfahrung muss professionell behandelt werden, sondern kann auch alleine oder mit Unterstützung vertrauter Personen bewältigt werden. Um die psychische Gesundheit nach Krieg und Flucht auch langfristig zu stärken, ist es in jedem Fall wichtig, auf seine psychischen Grundbedürfnisse achtzugeben.

Dazu können Schutzsuchende in Deutschland psychologische Hilfsangebote durch Psychologen und Psychotherapeutinnen erhalten. Doch es gibt derzeit noch wenige Informationen darüber, wo Betroffene einfache und schnelle psychologische Hilfe zur Aktivierung von Selbstheilungsprozessen finden können. 

Als Unternehmen im Bereich psychischer Gesundheit wollen wir bei HelloBetter einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Betroffene vom Krieg zu unterstützen. Deshalb hat unser Team aus Psychologinnen und Psychotherapeutinnen eine Broschüre zur Ersten Hilfe für Betroffene von Krieg und Flucht erstellt. In dieser Broschüre wollen wir betroffenen Menschen Strategien und Methoden an die Hand geben, damit sie in diesen schwierigen Zeiten Hilfe zur Selbsthilfe erhalten und so auf sich und ihre psychische Gesundheit achten können.

Was genau beinhaltet die Erste Hilfe Broschüre?

In der Broschüre informieren wir Betroffene über die möglichen Folgen von Krieg und Flucht und erklären, wie sie erste Anzeichen von psychischen Belastungen erkennen können. Wir berichten darüber hinaus, wie sie in dieser besonders schwierigen Zeit sofortige Hilfe erhalten und wie sie sich langfristig durch die Stärkung ihrer Grundbedürfnisse selbst helfen können. Am Ende geben wir einen Ausblick auf weiterführende Hilfsangebote. 

Mit der Broschüre möchten wir Betroffenen Anregungen geben und psychotherapeutisch fundierte Inhalte und Übungen bereitstellen. Es handelt sich nicht um eine vollständige Abbildung aller Angebote. Jedoch hoffen wir, dass diese Broschüre zu einer ersten Orientierung und Entlastung genutzt werden kann.

Alle Informationen auf einen Blick

Die Erste Hilfe Broschüre steht zum Download zur Verfügung und kann in der jeweiligen Sprache hier heruntergeladen werden: 

Broschüren zum Download

▷ Erste Hilfe Broschüre in Ukrainisch (Брошура українською мовою)

▷ Erste Hilfe Broschüre in Russisch Брошура російською мовою)

▷ Erste Hilfe Broschüre in Englisch (Брошура англійською мовою)

▷ Erste Hilfe Broschüre in Deutsch (Брошура німецькою мовою)

Hier finden Sie außerdem ein Dokument mit vier QR-Codes, das Sie zum Beispiel als Aushang nutzen können. Diese QR-Codes können einfach über die Handy-Kamera eingelesen werden und führen direkt zu den Broschüren in ukrainischer, russischer, englischer oder deutscher Sprache.

Dokument mit vier QR-Codes

Wir hoffen, damit einen kleinen Beitrag leisten zu können und bieten die Broschüre kostenlos für alle an, die darin Verwendung finden können. Gerne kann das Dokument auch an jede interessierte Organisation und natürlich an alle Betroffenen weitergeleitet werden. Bei Fragen oder Rückmeldungen schreib uns gerne eine E-Mail unter feedback@hellobetter.de

Hast du noch weitere Fragen zum Umgang mit der aktuellen Situation? Dann schau doch einmal in unseren Blogartikel zum Thema Angst vor dem Krieg. Vielleicht hilft auch unser Q&A weiter: Dort haben wir Fragen zum Krieg in der Ukraine aus unserem Community Event beantwortet.

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