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Lebensfreude wiederfinden mit 3 Tipps

Bestimmt hast du schon mal Kinder beobachtet, die sich enorm über die kleinsten Dinge freuen: die bunten Streusel auf der Eiskugel, ein Lied, das sie mögen oder einen großen Ast, den sie am Wegrand finden. Uns Erwachsenen fällt diese Freude über Alltägliches schwer, doch wünschen wir uns häufig mehr Lebensfreude. Was können wir also tun, um Lebensfreude gewinnen oder unsere Lebensfreude wiederfinden zu können?

Warum fällt uns Lebensfreude schwer?

Freude am Leben – das klingt erst mal wie ein leichtes Unterfangen. Manchmal bekommen wir vielleicht auch Sätze von anderen zu hören wie: „Mensch, jetzt freu dich doch mal!” Das erweckt den Eindruck, wir könnten Freude wie auf Knopfdruck empfinden.

Doch Freude ist wie Trauer, Enttäuschung, Wut oder Überraschung ein Gefühl und willentlich bestimmte Gefühle zu erzeugen, ist schwierig.

Wenn wir mehr Lebensfreude gewinnen oder unsere Lebensfreude wiedererlangen möchten, stehen wir zudem vor dem Problem, dass das Leben viele raue Seiten hat. Sich am Leben zu erfreuen, bedeutet damit auch, sich mit den Höhen und Tiefen anzufreunden. Während uns das bei den Höhen meistens mühelos gelingt, fliegt dauerhafte Lebensfreude den wenigsten Menschen einfach zu. 

Lebensfreude wiederfinden und mehr Lebensfreude gewinnen ist daher durchaus mit Üben und persönlicher Entwicklung verbunden – welche jedoch selbst zur Quelle von Lebensfreude werden kann. Mit den folgenden 3 Tipps kannst du das Rad dafür ins Rollen bringen.

Tipp 1: Mit dem Anfängergeist Lebensfreude gewinnen

Keiner von uns ist ein unbeschriebenes Blatt. Wir alle haben bereits Lebenserfahrungen gesammelt: angenehme, unangenehme und neutrale. Dabei geht es nicht nur um „äußere” Erfahrungen. Wir haben auch typische Gedanken und Gefühle, die uns inzwischen vertraut sind. Wir laufen zum Beispiel durch die Straßen, sind vielleicht mal wieder in unserer Denkroutine gefangen und bemerken gar nicht, dass wir atmen, das Gefühl, wenn unsere Füße den Boden berühren oder das freundliche Gesicht eines anderen Passanten.

Im Zen-Buddhismus gibt es daher die Idee des „Anfängergeistes”. Der Anfängergeist ist einer der Gründe dafür, dass Kinder mehr Lebensfreude als Erwachsene empfinden: Für sie ist das Leben noch neu.

💡  Als Erwachsene können wir den Anfängergeist zurückgewinnen, indem wir achtsam sind. Bewusst darauf achten, was wir gerade denken, fühlen und tun und diesen Empfindungen und Wahrnehmungen mit Offenheit und Neugier begegnen – als hätten wir sie noch nie erlebt.

Mit dem Anfängergeist kannst du Angenehmes und Unangenehmes oder auch Neutrales erforschen. Nimm zum Beispiel einen Atemzug und atme so, als wäre es dein erster. Wie fühlt sich das eigentlich an? Wenn du das nächste Mal wütend bist, ergreife die Chance, die Wut ganz genau zu spüren: Wie fühlt es sich an, wütend zu sein? 

Um mehr Anfängergeist in dein Leben zu bringen, kannst du spielerisch versuchen, täglich 3 Erfahrungen mit dieser offenen Einstellung zu erforschen. Spüre die Regentropfen auf deiner Haut, betrachte das Gesicht eines Freundes – du kannst selbst deine E-Mails checken, als hättest du es noch nie vorher getan. Wenn es dir hilft, kannst du dir dafür zum Beispiel jeden Tag drei Kreuze in deinen Kalender machen, wenn du es versucht hast.

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Tipp 2: Lebensfreude wiederfinden durch Dankbarkeit

Wie schon erwähnt, haben wir alle bereits angenehme und unangenehme Erfahrungen in unserem Leben gemacht. Es ist möglich, dass wir nicht so viel Lebensfreude empfinden, wie wir es uns eigentlich wünschen, weil wir das Negative überbewerten. In der Psychologie werden diese Verzerrungen als „Negativitätsbias” bezeichnet. Mehr zu diesem Prinzip erfährst du auch in unseren Artikeln zu den Themen Positive Psychologie und Positives Denken.

Tatsächlich gibt es mit Sicherheit viel Positives in unserem Leben – angefangen beim Heißwasser aus der Leitung, über das schöne Telefonat mit einer Freundin, bis hin zu unserer körperlichen Gesundheit – doch meistens nehmen wir das gar nicht richtig wahr. Eine effektive Methode, um uns mehr an positiven Gegebenheiten und Erlebnissen zu erfreuen, ist Dankbarkeit.

💡  Du kannst zum Beispiel ein Dankbarkeitstagebuch führen und täglich 3 Dinge notieren, für die du dankbar bist.

Tipp 3: Erlaubnis zur Lebensfreude

Viele Menschen wollen ihre Lebensfreude wiederfinden, weil sie etwas erlebt haben, das ihre Lebensfreude getrübt hat. Das kann zum Beispiel der Tod eines geliebten Menschen, eine Trennung, ein Jobverlust oder eine körperliche oder psychische Erkrankung sein. Vielleicht bist du auch gar nicht selbst betroffen, sondern denkst, dass ein Mensch, der dir wichtig ist, leidet und trübst daraufhin solidarisch und meistens unbewusst deine eigene Lebensfreude.

Es ist sehr wichtig, darauf zu achten und dir bewusst zu erlauben, Lebensfreude empfinden zu dürfen. Wenn du nach einer Trennung mehr Lebensfreude als vorher empfindest oder wenn du das erste Mal nach dem Tod eines geliebten Menschen wieder lachst – dann ist das in Ordnung. Genauso wie es für die meisten von uns zur Normalität gehört, unangenehme Gedanken und Gefühle verändern zu wollen, möchten wir in bestimmten Situationen oder Phasen freudige Gedanken und Gefühle am liebsten nicht spüren. Wir halten sie nicht für angebracht. Doch ermutige dich selbst sie da sein und die Lebensfreude fließen zu lassen.

Übung macht Freude

Die meisten Menschen glauben, dass Lebensfreude entweder das Ergebnis günstiger äußerer Umstände (mein Haus, mein Auto, mein Job) oder eine Veranlagung, mit der man geboren ist. Dabei haben wir alle die Möglichkeit Lebensfreude zu empfinden – jeder auf eine eigene Weise, wenn wir lernen das Schöne, Gute, Bunte zu sehen und zuzulassen. Lebensfreude braucht Übung. 

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