Gründe einer Depression in der Schwangerschaft
Potenzielle Gründe einer Pränatalen Depression können sehr unterschiedlich sein:
Hormone:
Untersuchungen haben gezeigt, dass Hormone die Gegenden unseres Gehirns beeinflussen, die für die Stimmung zuständig sind. Wenn es z. B. aufgrund einer Schwangerschaft zu Hormonveränderungen kommt, kann dies eine Depression begünstigen. Auch wenn Hormone oft für die Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft verantwortlich gemacht werden, sind sie jedoch nur eine mögliche Ursache für Depressionen in der Schwangerschaft.
Stress:
Manchmal kann eine Schwangerschaft sehr stressen und depressive Gefühle hervorrufen, auch wenn diese geplant war. Depressive Gefühle werden oft intensiver, wenn eine Schwangerschaft unerwartet eintrat oder es zu Komplikationen kommt. Wenn der Alltag an sich schon stressig ist, du finanzielle Probleme hast oder es in deiner Beziehung nicht läuft, kann dies sogar zu einer diagnostizierten Depression führen. Andere Stressoren ergeben sich einfach aus dem Fakt, dass eine Schwangerschaft viele notwendige Veränderungen mit sich bringt. Beispielsweise aufgrund von Platzmangel ein Umzug in eine größere Wohnung . Auch können sich die Karriereziele bei der werdenden Mutter, aber auch beim Partner verändern.
Missbrauch und Trauma: Wenn es in der Vergangenheit zu Missbrauch oder emotionalen Traumata gekommen ist, kann sich daraus während der Schwangerschaft eine Depression entwickeln. Insbesondere, wenn der Missbrauch oder das Trauma mit den eigenen Eltern zu tun hat, kann der Gedanke nun selbst Mutter oder Vater zu werden, viele belastende Gefühle hervorrufen.
Vorherige Depression:Falls bei dir bereits vor der Schwangerschaft eine Depression diagnostiziert wurde, erhöht sich das Risiko an einer Pränatalen Depression zu erkranken.
Familiengeschichte:
Falls es in der Familie Fälle von Depressionen gibt, ist man einem höheren Risiko ausgesetzt – auch in der Schwangerschaft.
Risiken von Depressionen in der Schwangerschaft
Einige der Risiken einer unbehandelten Depression während der Schwangerschaft können sein:
Negativer Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft:
Besonders die Ernährung, Schlafgewohnheiten und die Bewegung können leiden, da depressive Gefühle oft zu Antriebslosigkeit und weniger Selbstfürsorge führen. Sogar Anweisungen vom Frauenarzt oder der Hebamme werden womöglich ignoriert. Dies kann zu einer geringen Zunahme, verpassten Vorsorgeterminen und Schlafproblemen führen, was wiederum schädlich für das Ungeborene sein kann.
Höheres Risiko für den Missbrauch von Substanzen:
Es besteht ein erhöhtes Risiko Alkohol, Drogen und Zigaretten zu konsumieren. Dieser Missbrauch von Substanzen kann der Entwicklung des Ungeborenen erheblich schaden.
Wochenbettdepression:
Das Risiko an einer Wochenbettdepression zu erkranken, kann bei einer Depression während der Schwangerschaft signifikant steigen.
Anzeichen einer Depression
Einige Anzeichen von Depressionen können sich mit den hormonellbedingten Schwangerschaftssymptomen überschneiden. Depressionsbedingte Erschöpfungssymptome können mit der schwangerschaftsbedingten Müdigkeit verwechselt werden.
Manchmal werden Anzeichen einer Depression in der Schwangerschaft auch ignoriert, da von der Gesellschaft erwartet wird, eine Schwangerschaft als glücklichste Zeit im Leben einer Frau zu empfinden. Häufig ist jedoch das Gegenteil der Fall: Viele Frauen berichten, dass eine Schwangerschaft sehr anstrengend ist und sie sich häufig unglücklich und unsicher fühlen. Diese Gefühle werden allerdings oft nicht kommuniziert, da man befürchtet, von anderen nicht verstanden zu werden. Doch gerade das Zurückhalten belastender Gefühle kann eine Pränatale Depression begünstigen. Offen über sie zu sprechen kann daher helfen, dass depressive Gefühle schneller wieder vergehen.
Symptome einer Depression können sein:
- Konzentrationsprobleme und Erschöpfung
- Übermäßiges Schlafen oder vermehrter Schlafmangel
- Veränderung des Essverhaltens
- Angstgefühle und Irritiertheit
- Gefühl von Bedrücktheit, Schuld und Wertlosigkeit
- Vermeidung sozialer Kontakte
- Kein Verbundenheitsgefühl mit dem Baby
- Wiederkehrende Kopf- und Bauchschmerzen
- Häufiges Weinen
Falls diese Symptome auf dich zutreffen und sie länger als 2 Wochen anhalten, solltest du dich mit deinem Frauenarzt, Hausarzt, einer Beratungsstelle oder einem Psychologen in Verbindung setzen.
Behandlungsmöglichkeiten
Für eine Behandlung von Depressionen in der Schwangerschaft kommen verschiedene Möglichkeiten infrage:
Unterstützung:
Ein unterstützendes Umfeld kann sehr wertvoll sein. Die Umgebung von verständnisvollen Menschen wirkt sich positiv auf den Verlauf einer Pränatalen Depression aus. Dies können deine Freunde, dein Partner oder andere Familienangehörige sein, aber auch z. B. Frauen, die die gleichen Gefühle erlebt haben oder erleben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich beispielsweise um eine Online-Community handelt oder eine Schwangerengruppe in deinem Heimatort.
Gespräche:
Gespräche mit einem Therapeuten können während der Schwangerschaft besonders sinnvoll sein. Aufgrund der starken Veränderung des Körpers und auch der Psyche wirken sich therapeutische Gespräche äußerst positiv aus.
Medikamente:
Antidepressiva können in bestimmten Fällen eingesetzt werden. Jedoch rät die allgemeine Ärztemeinung davon ab. Es kann zu Nebenwirkungen kommen, die sich negativ auf das Baby auswirken können.
Alternative Methoden:
Neben den bekannten Methoden können auch Lichttherapie, Akupunktur, Massagen, Homöopathie oder sogar Hypnose eine Depression in der Schwangerschaft lindern. Dies hilft nicht nur der werdenden Mutter, sondern auch dem Baby.
Es ist wichtig, Hilfe anzunehmen
Der Schlüssel in der Vorbeugung von Problemen ist die rechtzeitige Inanspruchnahme von Hilfe. Sobald Anzeichen einer Depression auftreten sollte Unterstützung geholt werden. Viele Frauen erfahren Symptome einer Depression und es ist wichtig, zu wissen, dass man nicht alleine ist. Ein Gespräch mit dem Frauenarzt oder der Hebamme kann zu einer schnellen Lösung führen. Und davon profitieren Mutter und Kind gleichermaßen.
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