1Wach im Bett liegen, wenn du nicht schlafen kannst
Wenn der Schlaf nicht kommen will, wälzen wir uns häufig im Bett von der einen auf die andere Seite. Wir verbringen auf diese Weise viel Zeit im Bett, ohne dass wir schlafen. Unser Gehirn verknüpft das Bett dadurch nicht mehr automatisch mit „Schlafen“, sondern auch mit „Herumwälzen“, „Wachliegen“ oder vielleicht sogar „Grübeln“. Das kann verstärken, dass du nicht schlafen kannst.
Um deinem Gehirn zu helfen, das Bett wieder mehr mit „Schlafen“ in Verbindung zu bringen, stehe auf, wenn du länger als 15 Minuten nicht einschlafen kannst. Das gemütliche Bett verlassen? Das klingt zwar wenig verlockend, hilft dir aber langfristig dabei, schneller einzuschlafen. Gehe am besten in ein anderes Zimmer. Falls du nur einen Raum zur Verfügung hast, setze dich vielleicht auf die Couch oder in einen Sessel und lies dann ein Buch, höre ruhige Musik oder gehe einer anderen beruhigenden Tätigkeit nach. Wenn du das Gefühl hast, wieder richtig müde zu sein, kannst du dich zurück ins Bett legen.
2Eine ungeeignete Schlafumgebung
Mit unseren Sinnen nehmen wir unsere Umgebung wahr. Wenn du im Bett liegst und einschlafen möchtest, deine Sinne aber noch mächtig aktiv sind, weil es zu laut, zu hell oder zu warm ist, kann das das Einschlafen erschweren. Achte daher auf eine optimale Schlafumgebung. Verdunkle dein Zimmer, vermeide Lärm und senke die Temperatur ein wenig. Dies kann dir bereits helfen, ins Land der Träume zu verschwinden.
3Tagsüber schlafen, wenn du nachts nicht schlafen kannst
Die Versuchung, fehlenden Schlaf tagsüber mit einem längeren Nickerchen nachzuholen, ist groß. Auch kulturell haben die „Siestas“ in vielen Ländern Tradition. Wenn du abends oder nachts nicht schlafen kannst, können solche „Mittagsschläfchen“ die Einschlafschwierigkeiten aber verstärken.
Wieso ist das so? Wir bauen über Tag etwas auf, das sich „Schlafdruck“ nennt. Je länger wir wach sind, umso höher wird unser Schlafdruck. Das führt dazu, dass wir abends schneller einschlafen können und sich der erholsame Tiefschlafanteil in der Nacht erhöht. Ein Nickerchen am Mittag baut den Schlafdruck hingegen ab. Dadurch findet man nachts schlechter in den Schlaf. Wir raten dir also, den Schlaf, wenn irgendwie möglich, auf die Nacht zu begrenzen.
4Technik im Schlafzimmer
Mittlerweile ist für viele das Schlafzimmer mehr, als nur ein Ort zum Schlafen. Fernseher, Spielekonsolen oder Smartphones tragen dazu bei, dass wir uns auch an dem Ort, an dem wir schlafen, rundum wohl fühlen. Nur leider tragen sie auch dazu bei, dass wir nicht schlafen können.
Das blaue Licht von Bildschirmen wirkt auf den Körper wie Tageslicht und hält ihn wach. Es hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin und macht uns wieder munter. Wir empfehlen dir deshalb, weitestgehend auf Bildschirme im Bett und Schlafzimmer zu verzichten. Das Smartphone aus dem Schlafzimmer zu verbannen ist ein sinnvoller, manchmal aber auch ein schwerer Schritt. Es kann bereits helfen, wenn du dein Handy abends in den „Nicht-Stören” oder „Nachtmodus” schickst, welcher einen gewissen Anteil des blauen Lichts herausfiltert.
Falls deine Wohnfläche sehr begrenzt ist und es nicht möglich ist, technische Geräte aus dem Schlafraum zu verbannen, kannst du auch Lichter von technischen Geräten vor dem Zubettgehen mit einem Tuch abdecken. Denn auch kleine Lichter können deinen Schlaf stören.
5Zu viel oder zu spät konsumierte Wachmacher
Gerade am Morgen ist eine Tasse Kaffee ein nachweislicher Wachmacher und kann dabei helfen, dass du aktiv in den Tag startest. Wenn du zu viel oder zu spät koffeinhaltige Lebensmittel zu dir nimmst, kann das jedoch den Einschlafzeitpunkt nach hinten verschieben. Dadurch verkürzt sich dann deine Schlafdauer und der Tiefschlaf wird unterdrückt. Versuche deshalb, frühzeitig vor dem Zubettgehen auf koffeinhaltige Wachmacher zu verzichten – am besten schon ab dem Mittag. Dazu zählen neben Kaffee und Tee auch Limonaden oder dunkle Schokolade.
6Alkohol oder Zigaretten vor dem Schlafengehen
Kann ein Gläschen Wein am Abend helfen, wenn ich nicht einschlafen kannst? Es stimmt, dass Alkohol dich schneller einschlafen lassen kann. Allerdings schadet er aufs Ganze gesehen mehr, als er hilf. Alkohol sediert nur. Das heißt, auch wenn wir „nicht mehr wach” sind, setzt kein natürlicher Schlaf ein. Alkohol führt dazu, dass du weniger tief schläfst, mehr träumst und häufiger erwachst. Das beeinträchtigt die Schlafqualität und du erlebst den Schlaf nicht als erholsam.
Auch Zigarettenkonsum kann dazu führen, dass du schlechter schlafen kannst. Nikotin wirkt anregend und macht daher eher wach als müde. Versuche insbesondere am Abend nicht oder nur wenig zu rauchen und auf Alkoholkonsum zu verzichten.
7Wenn Körper und Geist noch aktiv sind
Manchmal scheint der Tag zu wenige Stunden zu haben, um alles in ihm unterzubringen. Arbeiten, Lernen oder Alltagspflichten ziehen sich dann bis kurz vor das Zubettgehen. Für unseren Körper ist der Übergang von „aktiv“ zu „entspannt“ dann zu abrupt und wir kommen nicht gut zur Ruhe. Schaffe dir daher eine entspannte Übergangszeit, indem du dir vor dem Schlafengehen bewusst Zeit für Entspannung nimmst. Lies ein Buch, höre beruhigende Musik oder nimm ein heißes Bad. So bereitest du deinen Körper auf eine entspannte Nacht vor und kannst besser schlafen.
8„Warum kann ich nicht einschlafen?“ – Wenn dich Gedanken wach halten
Wenn wir nicht schlafen können, fangen unsere Gedanken oft an zu kreisen. „Warum passiert das gerade heute?“ oder „Ich muss doch morgen fit sein“ schießen uns durch den Kopf. Damit setzen wir uns weiter unter Druck und können erst recht nicht abschalten. Indem du dir selbst die Erlaubnis gibst, dich einfach auszuruhen, anstatt zu schlafen oder einen schönen „Gute-Nacht-Gedanken“ denkst, kannst du dich selbst beruhigen und ohne Druck in den Schlaf finden. Dabei helfen dir vielleicht auch unsere Einschlaftipps
9Unregelmäßige Einschlaf- und Aufstehzeiten
Wenn wir abends länger wach waren, weil wir nicht einschlafen konnten, ist das Verlangen groß, morgens länger liegen zu bleiben. Dadurch verschiebt sich jedoch dein Schlaf-Wach-Rhythmus. Gewöhne dir deshalb an, immer zur gleichen Zeit aufzustehen. Damit unterstützt du deine „innere Uhr“. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das kannst du dir zu Nutze machen. Auf Dauer werden dir feste Einschlaf- und Aufstehzeiten helfen, besser zu schlafen.
10Spätes, üppiges Essen kann dazu führen, dass du nicht schlafen kannst
Wenn der Tag sich dem Ende neigt, Aufgaben und Anstrengungen hinter uns liegen, freuen wir uns oft auf ein leckeres Essen. Eine späte und große Mahlzeit kann jedoch dazu führen, dass du nicht einschlafen kannst. Besonders bei fett- und säurehaltigen Lebensmittel wie zum Beispiel Fleisch hat unser Verdauungssystem alle Hände voll zu tun. Und das wiederum kann uns vom Schlafen abhalten. Wähle zum Abendessen leichte Speisen und verzichte etwa zwei Stunden vor dem Schlafengehen auf Essen. Das kann dir helfen, leichter einzuschlafen.
Wie ist das bei dir?
Konntest du dich in dem ein oder anderen Grund wiederfinden? Hast du vielleicht bemerkt, dass du bereits einige Regeln zur Schlafhygiene befolgst? Jeder Mensch ist anders und genau so können es die Gründe sein, die uns nicht schlafen lassen. Ihnen auf die Schliche zu kommen ist der erste Schritt. Probiere in den nächsten Wochen einmal aus, an welchen „Rädchen“ du drehen kannst, damit du in Zukunft erholsamer schlafen kannst. Sei dabei geduldig und beobachte, was für dich hilfreich ist und sich gut anfühlt.
Wenn du bemerkst, dass du dir noch mehr Unterstützung wünschst, könnte unser Online-Schlafkurs das Richtige für dich sein. In 8 Kurseinheiten lernst du anhand wissenschaftlich überprüfter Methoden unter anderem, wie du deine Schlafgewohnheiten veränderst, dich besser entspannst und weniger grübest. Und das Ganze kostenfrei auf Rezept – gesetzliche Krankenkassen übernehmen alle Kosten.
-
Hinweis zu inklusiver Sprache
Unser Ziel bei HelloBetter ist es, alle Menschen einzubeziehen und allen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich in unseren Inhalten wiederzufinden. Darum legen wir großen Wert auf eine inklusive Sprache. Wir nutzen weibliche, männliche und neutrale Formen und Formulierungen. Um eine möglichst bunte Vielfalt abzubilden, versuchen wir außerdem, in unserer Bildsprache eine große Diversität von Menschen zu zeigen.
Damit Interessierte unsere Artikel möglichst leicht über die Internetsuche finden können, verzichten wir aus technischen Gründen derzeit noch auf die Nutzung von Satzzeichen einer geschlechtersensiblen Sprache – wie z. B. den Genderdoppelpunkt oder das Gendersternchen.