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Ich habe keine Kraft mehr – Was kann ich tun?

Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens einmal – oder immer mal wieder – das Gefühl, keine Kraft mehr zu haben. Es gibt auch bestimmte Lebensphasen oder Situationen, die besonders kräftezehrend sind. Doch was raubt uns eigentlich genau die Energie und wie können wir sie selbstbestimmt zurückerlangen?

Körperliche Kraftlosigkeit

Zunächst einmal ist es wichtig zu unterscheiden, ob wir das Gefühl haben, körperlich oder psychisch keine Kraft mehr zu haben. Wenn wir körperlich keine Kraft mehr haben, wollen wir vielleicht Schlaf nachholen, uns ausruhen und eine Weile auf der Couch liegen. Es gilt, dem Körper zu geben, was ihm guttut und was er braucht. Dazu können auch gesunde Ernährung und Sport gehören. Das mag widersprüchlich klingen, doch wir können uns auch körperlich energielos fühlen, wenn wir zu wenig in Aktion waren. Wichtig ist: Höre auf deinen Körper und in dich hinein, was er brauchen könnte und probiere aus, was in deiner Situation zu körperlichem Wohlbefinden führt.

Psychische Kraftlosigkeit

Etwas kniffliger wird es, wenn das Keine-Kraft-mehr-Gefühl nicht dem Körper, sondern der Psyche entspringt. Wenn uns körperlich die Kraft ausgeht, reagieren viele Menschen irgendwann mit Krankheitssymptomen, die wir eindeutig zuordnen können: Aha, ich habe eine Erkältung und sollte mich unbedingt ausruhen. 

Wenn wir psychisch nicht mehr können, übersehen und übergehen wir jedoch häufig die Anzeichen dafür. Das ist auch einer der Gründe dafür, warum sich psychische Probleme irgendwann körperlich äußern können, denn diese Symptome können wir besser deuten und auf sie reagieren. Aber psychische Warnsignale wie Gereiztheit, Unkonzentriertheit, Ängste oder auch verminderte Leistungsfähigkeit ignorieren wir manchmal über lange Zeit. Wenn wir uns eingestehen, wirklich keine Kraft mehr zu haben, ist meistens schon einige Zeit vergangen und die psychischen Warnsignale können sich verfestigen. Wie können wir also rechtzeitig gegensteuern?

Keine Kraft mehr: Warnsignale wahrnehmen

Stell dir vor, du bist mit dem Auto unterwegs nach Spanien. Du freust dich schon auf die Sonne und den Strand und auch die Autofahrt verläuft problemlos. Vielleicht hörst du sogar laut Musik, singst mit – doch plötzlich bleibt das Auto stehen. So ein Mist! Du hast das „Ping!” der Tankanzeige einfach nicht gehört und gesehen. Jetzt ist das Benzin (oder der Akku) leer. Da ist nichts zu machen, du hättest rechtzeitig eine Tankstelle anpeilen müssen.

Genauso verhält es sich mit unserer Psyche. Wie im Auto die laute Musik, lenken uns manchmal viele – angenehme und unangenehme – Dinge davon ab, in uns hineinzuhorchen und rechtzeitig „aufzutanken”. 

Die tägliche Tankstelle

Es gibt ganz unterschiedliche psychische Warnsignale dafür, dass dir die Energie ausgeht. Vielleicht bemerkst du zunächst eine leichte innere Unruhe, Sorgen, negative Gedanken, du fühlst dich gestresst, fährst schnell aus der Haut oder bist erschöpft, traurig und fühlst eine innere Leere. Achte auch darauf, ob du Gedanken hast, wie: „Ich habe bald einfach keine Kraft mehr.” Oftmals äußert sich unsere Psyche ganz klar – wir müssen nur zuhören.

Dieses Zuhören gelingt am besten, wenn du dir täglich Zeit dafür nimmst. Um noch einmal den Autovergleich heranzuziehen: Peile einfach vorsorglich täglich eine Tankstelle an. 

Praktisch kann das so aussehen, dass du dir mindestens einmal am Tag ungefähr fünf Minuten lang Zeit nimmst, um in dich hineinzuhorchen:

💡 Setze dich gemütlich hin und frage dich: Wie geht es mir heute? Du kannst die Augen dabei schließen. Warte einfach ab, welche Antworten auftauchen und mach davon abhängig, ob und wie viel du an diesem Tag tanken” solltest.

Wie geht Kraft tanken?

Wie Menschen am liebsten und effektivsten Kraft tanken, ist ganz verschieden. Ein guter Anhaltspunkt ist die Art und Weise, wie wir unsere Energie verbraucht haben. Dabei geht es darum, Gegenwelten zu erzeugen. Das bedeutet: Wenn wir lange konzentriert am Schreibtisch saßen, können wir unsere Kraft durch Bewegung oder Tätigkeiten, die nicht unsere Konzentration erfordern, wiedererlangen. Waren wir stattdessen aktiv, haben viele Eindrücke gewonnen und mit unterschiedlichen Menschen gesprochen, können wir uns beim Alleinsein und zur Ruhe kommen erholen. 

Viele von uns setzen Erholung mit Entspannung gleich, doch das muss keinesfalls der Fall sein. Auch Aktivitäten wie Sport oder das Lernen einer Fremdsprache können dazu beitragen, dass wir uns wieder kraftvoll fühlen. Mehr zum Thema Erholung erfährst du auch in unserem Artikel Burnout vorbeugen.

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Andauernder Stress kann in uns das Gefühl auslösen, keine Kraft mehr zu haben. Mit unserem HelloBetter Online-Kurs Stress und Burnout kannst du lernen, Stress zu bewältigen, Probleme effektiv anzupacken und zu lösen oder auch deine Gefühle besser zu verstehen und sie willkommen zu heißen. Und das Ganze kostenfrei auf Rezept. Folge dem Link zum Kurs für weitere Informationen und die Möglichkeit, dich anzumelden.

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