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Akuter und chronischer Stress: verstehen und vorbeugen

„Puh, ich bin gerade tierisch im Stress“ oder „Alles ganz schön stressig“ – solche Aussagen hat vermutlich jeder schon einmal geäußert. Stress scheint irgendwie zum Leben dazuzugehören. Doch haben möchte ihn kaum jemand. Dabei kann ein gewisses Maß an Stress durchaus positiv sein. Wir verraten dir in diesem Blogartikel, wie sich akuter und chronischer Stress unterscheiden, welche Auswirkungen Stress auf dich hat und wie du chronischem Stress vorbeugen kannst.

„Stress ist die Würze des Lebens.“

Hans Selye

Eine kleine Prise Stress

Der Stressforscher und Mediziner Hans Selye bezeichnete Stress als die Würze des Lebens. Wie ein gutes Essen ohne eine Portion Würze fad sei, so erschien ihm auch ein Leben ohne Phasen der Anspannung als langweilig. 

Das Wort Stress leitet sich aus dem Englischen ab und lässt sich mit „Anspannung“ oder „Druck“ übersetzen. Aber wie viel Würze kann ein Leben vertragen? Wie viel Stress ist ok? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen akutem Stress und chronischem Stress? 

Akuter Stress

Eine Herausforderung auf der Arbeit, das Vorbereiten eines anstehenden Geburtstages oder das Weihnachtsfest: kurzfristige Stressphasen im Arbeits- oder Privatleben können akuten Stress auslösen. Diese Art von Stress ist nicht nur gesundheitlich unbedenklich, sie schärft auch unsere Sinne, erhöht den Adrenalinspiegel, macht uns damit sogar leistungsfähiger und hilft uns dabei, Herausforderungen erfolgreich zu meistern. 

Manchmal wachsen wir sogar über uns hinaus. Vielleicht kennst du das Gefühl, nach einem Erfolg im Job oder der gelungenen Geburtstagsfeier am Ende des Tages erschöpft, aber zufrieden aufs Sofa zu sinken. Du bist stolz auf deine Leistungen und der Stress fällt von dir ab. 

Dein Körper gelangt gewöhnlich schnell wieder auf ein normales Anspannungsniveau. Diese Phasen der Erholung sind wichtig. Denn, wenn akute Anspannung nicht mehr nachlässt und die Phasen der Entspannung ausbleiben, kann chronischer Stress entstehen. 

Chronischer Stress

Wenn sich immer mehr Stressfaktoren anhäufen und die Anspannung nicht mehr nachlässt, sprechen wir von chronischem Stress. Eine klare Zeitangabe gibt es hierbei nicht. In manchen Fällen besteht der Stress aus größeren Belastungen wie finanziellen oder gesundheitlichen Sorgen oder dem nicht enden wollenden Aufgabenberg auf der Arbeit. In anderen Fällen kann es aber auch sein, dass du dich gestresst fühlst und nicht weißt warum. Auch kleine oder kaum merkbare Belastungen wie der Lärm von der Baustelle gegenüber, Pflichten im Haushalt oder der Fahrradplatten auf dem Weg zur Arbeit können in ihrer Summe dazu führen, dass dein Stresslevel dauerhaft erhöht ist. 

Selbst positive Ereignisse wie die Geburt eines Kindes oder eine bevorstehende Hochzeit können auf Dauer zur Belastung werden und dazu beitragen, dass der Stresspegel steigt. 

Chronischer Stress und Überforderung können zu gesundheitlichen Beschwerden führen und das Risiko für körperliche oder psychische Erkrankungen erhöhen. 

Welche Auswirkungen hat chronischer Stress?

Unser Körper reagiert auf Stress. Unser Gehirn schüttet bei akutem Stress Adrenalin und Noradrenalin aus und steigert damit unsere Leistungsfähigkeit. Gleichzeitig wird Kortisol ausgeschüttet, das entzündungshemmend wirkt und unsere Infektanfälligkeit sinken lässt. Bei chronischem Stress kehrt sich diese Wirkung jedoch um. Das Immunsystem wird gehemmt, wir werden schneller krank, die Leistungsfähigkeit sinkt und die Stimmung leidet.

Wie jeder Einzelne auf Stress reagiert, ist unterschiedlich. Während eine Person zum Beispiel vor lauter Stress vergisst zu essen, isst eine andere besonders viel, wenn sie sich gestresst fühlt. Weitere Symptome für zu viel Stress können von Einschlafproblemen, innerer Unruhe über Gereiztheit bis hin zu Hautausschlag durch Stress reichen.  

Chronischem Stress vorbeugen

Du willst Stress abbauen, weißt aber nicht wie? Damit sich aus akutem Stress kein chronischer Stress entwickelt, kannst du ganz bewusst einige Tipps gegen Stress anwenden. Indem du dein allgemeines Stresslevel senkst, kannst du dazu beitragen, dass dich die kleinen und großen Belastungen des Lebens nicht mehr so schnell aus der Bahn werfen. 

Verschreibe dir eine Portion Erholung

Akuter Stress schadet grundsätzlich nicht und kann sogar die Leistung steigern. Nach einigen Tagen sollte die Anspannung jedoch auch wieder nachlassen. Achte ganz bewusst auf diese Erholungsphasen. Stürze dich nicht direkt in das nächste Projekt, sondern gönne dir und deinem Körper eine Auszeit. Verschreibe dir selbst eine Dosis „Zur Ruhe kommen“. 

Einmal täglich eingenommen, stärkst du damit deine Gesundheit. Die Kosten musst du zwar selbst zahlen, sie betragen jedoch nur etwas Zeit. Diese Investition lohnt sich.

Achte auch auf kleine Belastungen

Wenn wir nach Ursachen von chronischem Stress suchen, halten wir oft nach großen Belastungen Ausschau. Der Job, finanzielle Sorgen oder Beziehungsprobleme fallen schnell ins Auge, wohingegen „kleinere“ Belastungen wie Schlafmangel oder zu wenig Zeit für Hobbies oft unbemerkt bleiben. Dabei sind es gerade diese kleinen Belastungsfaktoren, die sich oft schneller beheben lassen. Auch wenn du das Gefühl hast, dass eine Runde Sport oder regelmäßige Zubettgehzeiten nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind: Wenn du deine Grundanspannung senkst, bist du stressresistenter gegenüber anderen Belastungen. 

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