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Innere Leere – wie du sie wieder füllen kannst

Spürst du eine innere Leere, selbst wenn du in Gesellschaft vieler Menschen bist? Liegst du nachts nah an deinen Partner oder deine Partnerin gekuschelt und fühlst dich dennoch alleine? Machst du dein Wohlbefinden ständig abhängig von der Bestätigung durch andere?

Dies sind nur einige von vielen möglichen Situationen, die wir erleben können, wenn wir uns innerlich leer fühlen. Unabhängig von sozialem Status oder beruflichem Erfolg, kann jeder im Laufe seines Lebens einmal dieses Gefühl erfahren.

Mit solchen Empfindungen bist du nicht allein auf der Welt. Umso wichtiger ist es zu lernen, gut mit ihnen umzugehen. In diesem Artikel erfährst du, was innere Leere ist und wie du diese wieder füllen kannst.

Wie fühlt sich innere Leere an?

Menschen, die sich innerlich leer fühlen, haben das Gefühl nur noch stille Beobachter ihres eigenen Lebens zu sein. Sie sind ruhelos, zweifeln an ihrem Selbst und verspüren eine Sehnsucht nach Anerkennung. Ständige Gefühle der Niedergeschlagenheit, Unvollständigkeit oder Einsamkeit können ein großes Loch in uns reißen. Dieses Loch versuchen wir nun mit allen Mitteln zu stopfen.

Ähnlich zu unserem Magen, der grummelt wenn wir Hunger haben, kannst du dir die innere Leere als einen Hunger nach Sinn, nach Selbstkontrolle und Vollständigkeit vorstellen. Oft machen wir uns nicht ernsthaft auf die Suche nach der richtigen Nahrung für diesen emotionalen Hunger. Stattdessen beginnen wir nach Ersatzlösungen zu suchen, um unsere innere Leere zu stopfen.

Impulsartiges Essen, exzessiver Alkohol- und Drogenkonsum, ausgeprägtes Shoppingverhalten und zwanghaftes Festhalten an bestimmten Personen können Beispiele für solches Verhalten sein. Die Befriedigung, die wir dabei erreichen, hält jedoch nur sehr kurz an. Wie bei einer Heißhungerattacke, muss sie schnell wieder gestillt werden. In vielen Fällen kann sich dieses Verhalten zu ernstem Suchtverhalten entwickeln. 

Ein gefährlicher Teufelskreis entsteht: Wir bekommen Angst, die innere Leere nicht mehr loszuwerden und den Zugang zu unseren Bedürfnissen nicht mehr wiederzuerlangen. Deshalb beginnen wir Situationen zu vermeiden, in denen wir die innere Leere besonders stark spüren. Mit diesem Verhalten isolieren wir uns allerdings weiter von unserer Umgebung. Dadurch fühlen wir uns nur noch einsamer und hilfloser. Angststörungen und Depressionen können die Folge sein. 

Wie entsteht innere Leere?

Innere Leere kann auf ganz unterschiedlichen Wegen entstehen. Plötzliche Ereignisse wie der Verlust eines wichtigen Menschen, eines Jobs oder auch Heimweh können ebenso ein Auslöser sein, wie eine frühe traumatische Erfahrung. Eine solche Situation alleine reicht allerdings nicht aus für die Entstehung innerer Leere. Entscheidend ist vor allem wie wir sie bewerten. 

Psychologen unterscheiden grundsätzlich zwei Möglichkeiten von Bewertungen: 

  1. Bei äußeren Bewertungen suchen wir den Grund für das Auftreten eines Ereignisses in unserer Umgebung oder in den Fähigkeiten anderer Personen. 
  2. Bei inneren Bewertungen beziehen wir den Grund eines Ereignisses auf uns selbst und unsere eigenen Fähigkeiten. 

Ginge es im Leben nur darum, unseren Selbstwert zu pflegen und zu bewahren, dann wäre es am wohltuendsten, unsere Erfolge mit unseren eigenen Fähigkeiten zu erklären. Misserfolge würden wir hingegen anderen Faktoren oder Personen zuschreiben. 

Wenn wir eine innere Leere verspüren, tendieren wir hingegen dazu uns genau umgekehrt zu verhalten. Sobald etwas nicht gelingt, reden wir uns schnell ein nicht gut genug zu sein. Bei einem Erfolgserlebnis denken wir dagegen einfach nur Glück gehabt zu haben. Unter dieser Fehlinterpretation und dem fehlenden Gefühl des Stolzes über unsere eigenen Erfolge, leidet und sinkt unser Selbstwertgefühl sowie das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Solche Bewertungsmuster erlernen wir bereits im Kindesalter und speichern sie – wie andere Verhaltensmuster auch – unterbewusst ab. Wir machen uns im Alltag keine Gedanken darüber, wie wir z.B. gehen oder sprechen. Genauso hinterfragen wir selten die Art und Weise unserer Bewertungen. Leider kommt uns dadurch auch ein verzerrtes und sehr negatives Bewertungsmuster ganz normal vor. Auch deshalb werden wir die innere Leere nur so schwer wieder los.

Was du dagegen tun kannst

Da Verhalten und Bewertungen erlernbare Prozesse sind, haben wir hier vier Tipps für dich, mit denen du lernen kannst deine innere Leere zu besiegen.

1Übe dich in Achtsamkeit

Versuche dich intensiv mit dir selbst, deinen Emotionen und Gedanken auseinanderzusetzen und zu reflektieren. Hierzu kannst du z.B. ein Tagebuch über deine Gedanken, Gefühle, Ängste und Wünsche führen. Durch das Aufschreiben machst du sie für dich beobachtbar und holst sie aus deinem Inneren hervor. Auch Meditation oder Yoga können dir dabei helfen, deinen Gedanken und Gefühlen tiefer auf den Grund zu gehen. 

2Sammle neue Erlebnisse

Statt deine innere Leere kurzfristig mit Sucht- und Konsummitteln zu stopfen, suche dir bedeutende Aktivitäten und Erlebnisse, die neue Eindrücke und Erinnerungen bringen. Fokussiere dich auf Dinge, die dir gut tun oder Sachen, die du immer schon mal machen wolltest. 

Wissenschaftliche Studien haben zudem gezeigt, dass Glück und Zufriedenheit intensiver wahrgenommen werden, wenn man seine Erfahrungen mit anderen Personen teilt. Suche dir eine neue Sportart, unternehme etwas Neues mit deinen Freunden oder mache einen Ausflug mit deiner Familie.

3Konzentriere dich auf Menschen, die dir etwas bedeuten

Innere Leere kann auch deshalb so quälend sein, weil man sich abhängig von der Anerkennung und Bestätigung anderer Personen gemacht hat. Soziale Gesellschaft und persönliche Kontakte sind wichtig für das eigene Wohlbefinden. Es gilt aber gleichzeitig darauf zu achten, dass du für manche Personen nur ein Mittel zum Zweck bist. Besinne dich auf jene Menschen, die dir wichtig sind, die dein Leben bereichern und die sich auch um dich sorgen. Es kann dir helfen, dich diesen Menschen zu öffnen und deine innere Leere mit ihnen zu teilen.

4Mache eine Therapie

Sollten dir die oben genannten Tipps nicht helfen, deiner inneren Leere zu begegnen oder du Hilfe dabei brauchst, so kann eine Psychotherapie ein richtiger Schritt für dich sein. Das ist dann ganz besonders wichtig, wenn du diese innere Leere über längere Zeit spürst und trotz deiner Lösungsversuche keine Besserung erfolgt. 

In unserem Artikel haben wir aufgeschrieben, wie du einfach und schnell einen Psychotherapieplatz finden kannst – auch in deiner Nähe.

Wenn du keinen Therapieplatz finden kannst oder Bedenken gegenüber einer herkömmlichen Therapie hast, dann kann dir unser HelloBetter Kurs Depression Prävention, welcher die Sicherung deiner Lebensfreude im Fokus hat, helfen deine innere Leere zu füllen. 

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