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PMS und Psyche – wie Hormone sowohl Körper als auch Kopf beeinflussen

Ein Glück, das war gar nicht ich, das war nur mein PMS.” Zahlreiche Menschen, die menstruieren, kennen diesen Gedanken gewiss. Da ist sie wieder, diese Phase, in der wir eine Runde in der Stimmungstief-Hormonhoch-Achterbahn fahren. In der unser alter Ego Gisela” zum Vorschein kommt, die am liebsten wegen jeder Kleinigkeit eskaliert und im nächsten Moment zu emotionalen Videos auf Social Media schluchzt oder sämtliche Lebensentscheidungen der letzten 5 Jahre infrage stellt. Der Körper fühlt sich furchtbar an, der Kopf furchtbarer. PMS und Psyche – ein Match made in Heaven oder vielleicht eher in der Hölle. Welchen Einfluss PMS – also das prämenstruelle Syndrom – wirklich auf die Psyche haben kann und was du tun kannst, um die Gefühlsachterbahn zu bändigen – finden wir es jetzt heraus.

Was ist PMS? Prämenstruelles Syndrom Definition to go

Und noch eine Runde im Zyklus: Wir starten mit der Menstruation, ab geht es in die Follikelphase, gefolgt von der Ovulation (Eisprung) und dann kommt sie: die berühmt berüchtigte Lutealphase. Unser aller absolute Lieblingsphase. Okay, Ironie off – das ist wohl die anstrengendste Phase neben der Menstruation. Die letzten 1 – 2 Wochen vor Beginn der Menstruation geht es so richtig ab im Hormonlabor und der Cocktail kickt – das Hormon Progesteron steigt an, während unser Östrogenspiegel sinkt. Diese Veränderung kann zur echten Zerreißprobe werden. Für einige Menschen mit Zyklus ist diese Phase belastender als für andere: Bei ihnen treten in dieser Zeit unterschiedliche Symptome auf – sie leiden unter dem sogenannten prämenstruellen Syndroms – kurz PMS.

PMS und Psyche – welche Symptome sind typisch?

PMS kann sowohl mit körperlichen als auch psychischen Symptomen einhergehen. Auf körperlicher Ebene sind das zum Beispiel: 

  • Bauchschmerzen, 
  • Kopfschmerzen, 
  • Blähungen, 
  • Verstopfung, 
  • Brustschmerzen oder Schlafprobleme. 

Außerdem können Heißhungerattacken, Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen und Unterleibsschmerzen auftreten. Die psychischen Belastungen sind aber häufig schwerwiegender und belastender für Betroffene vom prämenstruellen Syndrom. Denn PMS und Psyche, die zwei verstehen sich nicht besonders gut – viele Betroffene schildern von Gereiztheit, Müdigkeit, Gedankenkreisen und Beschwerden bis hin zur depressiven Verstimmung. PMS–Symptome auf körperlicher Ebene können für sich genommen schon unangenehm sein. Die PMS–Symptome der Psyche sind aber häufig noch ein anderes Level. So kann PMS Ängste fördern, das Gedankenkarussell befeuern und sogar depressive Symptome hervorrufen. 

Zu den typischen psychischen Symptomen gehören zum Beispiel: 

  • Konzentrationsschwäche
  • Lethargie (eine abnormal ausgeprägte Schläfrigkeit) 
  • Lustlosigkeit
  • Erschöpfung
  • Gereiztheit
  • Selbstzweifel
  • Weinen ohne Grund
  • Überempfindlichkeit

PMS und Stimmungsschwankungen gehen auch gern Hand in Hand – von Himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt kann alles dabei sein. 

Dabei verschwinden bei den meisten die Beschwerden so langsam mit dem Einsetzen der Menstruation. Also man würde es vielleicht nicht vermuten, aber einige wünschen sich den Beginn der Menstruation in diesen Tagen sehnlichst herbei. 

Übrigens: Etwa 20 – 30 % aller menstruierenden Menschen sind laut Studien von PMS betroffen (Schulze, Reuter, & Renneberg, 2022).

Wieso habe ich PMS?

Was genau die Ursachen von PMS sind, konnte von Forschenden noch nicht abschließend geklärt werden. Wahrscheinlich hängt es aber mit den hormonellen Schwankungen innerhalb des Zyklus zusammen. Östrogen erhöht normalerweise die Produktion von Serotonin, einem Neurotransmitter, der mit Antrieb und Wohlbefinden in Verbindung steht. In der Zyklusphase vor der Periode sinkt es stark ab und kann somit eine mögliche Erklärung für die getrübte Stimmung, Gereiztheit und Stimmungsschwankungen liefern. 

» Insbesondere in den Wechseljahren berichten viele Frauen über eine erhöhte Anfälligkeit für depressive Verstimmungen, was auf den sinkenden Östrogenspiegel zurückgeführt werden kann. « 

Dr. med. Jutta Reiss-Back, Hormonspezialistin

Aber was macht jetzt das Progesteron? Studien zeigen, dass Veränderungen im Progesteronspiegel während der Lutealphase (zweite Zyklushälfte) mit einer Zunahme von prämenstruellen psychischen Symptomen (wie zum Beispiel Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und depressiven Verstimmungen) bei Frauen mit PMS oder PMDS verbunden sind. Ein stärkerer Abfall oder Anstieg des Progesterons kann diese Symptome verstärken (Wieczorek, Targonskaya, & Maslowski, 2023).

Wie bei fast allen Themen im Bereich der psychischen Gesundheit sprechen wir auch beim PMS von multifaktoriell bedingten Ursachen. Das bedeutet, familiäre Veranlagung, die Wechselwirkung von Östrogen, Progesteron und Botenstoffen im Gehirn, Stress, Nikotin- und Alkoholkonsum sowie Schlaf- und Bewegungsmangel sind weitere Faktoren, die PMS begünstigen können. Und wem das noch nicht genug ist: Ein veränderter Melatoninspiegel kann uns in dieser Zyklus-Achterbahn zusätzlich den Schlaf rauben. Betroffene stellen sich in dieser Phase dann häufig die Frage „Warum wache ich morgens wie gerädert auf?”.

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PMS vs. PMDS – wie erkenne ich den Unterschied?

Viele Menschen kennen PMS – doch nur wenige wissen, dass es eine deutlich schwerwiegendere Form davon gibt: die sogenannte prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS). „Dysphorisch” beschreibt einen emotionalen Zustand, der durch eine betrübte, schwermütige, gereizte und melancholische Stimmung gekennzeichnet ist. Während PMS bei bis zu 30 % aller menstruierenden Personen auftritt, betrifft PMDS nur etwa 2 – 8 % – aber die Symptome können das Leben massiv beeinträchtigen (Schulze et al., 2022). 

Doch was ist jetzt genau der Unterschied zwischen PMS und PMDS? PMS haben wir uns ja schon angeschaut – noch einmal kurz zusammengefasst handelt es sich meist um eine breite Palette an körperlichen und psychischen Symptomen wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Traurigkeit, Kopfschmerzen oder Brustspannen, die in der Lutealphase (also vor der Periode) auftreten und mit Einsetzen der Menstruation nachlassen.

PMDS ist sozusagen die „nächste Stufe“ von PMS. Bei PMDS können insbesondere die psychischen Symptome (z. B. depressive Verstimmung, Hoffnungslosigkeit, ausgeprägte Reizbarkeit, Angst, Gefühl der Überforderung bis hin zu Suizidgedanken) so intensiv sein, dass sie regelmäßig – also immer alle paar Wochen vor der Periode, den Alltag von Betroffenen – die Arbeit, Beziehungen und das Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen (Epperson et al., 2012; Halbreich et al., 2003).

Gut zu wissen

Kriterien für PMDS (nach ICD-11 und DSM-5)

Mindestens fünf Symptome müssen im Großteil der Zyklen in der Woche vor der Periode auftreten und nach der Menstruation wieder abklingen.

die Symptome umfassen: 

  • Anhaltende Traurigkeit, Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit
  • Ausgeprägte Reizbarkeit, Wut oder zwischenmenschliche Konflikte
  • Deutliche Stimmungsschwankungen, Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung
  • Ängste, innere Anspannung, Nervosität
  • Konzentrationsprobleme, Erschöpfung, Schlafstörungen
  • Körperliche Symptome wie Brustspannen, Kopfschmerzen oder Gelenkschmerzen

Die Beschwerden führen zu einer deutlichen Einschränkung im sozialen, beruflichen oder schulischen Bereich.

Mindestens eines der Symptome muss aus dem Bereich „depressive Verstimmung, Reizbarkeit, starke Stimmungsschwankungen oder Angst/Anspannung“ stammen.

Warum wird PMDS oft nicht erkannt?

Viele Betroffene halten ihre Symptome für „normales PMS“ oder trauen sich nicht, offen über ihre psychische Belastung zu sprechen. Auch im medizinischen Alltag wird PMDS häufig übersehen oder falsch als depressive Störung diagnostiziert – dabei ist die zyklische Regelmäßigkeit das entscheidende Unterscheidungsmerkmal (Epperson et al., 2012).

PMDS wurde übrigens erst 2022 von der WHO als Erkrankung anerkannt und in die ICD-11,  also die neueste Ausgabe des Klassifikationssystems der Krankheiten, aufgenommen.

Vielen Frauen wird ihr ganzes Leben lang eingeredet, all das sei normal. Von extremen Unterleibsschmerzen bis hin zur Ohnmacht, hinter denen eigentlich eine undiagnostizierte Endometriose steckt, über Schmerzen beim Sex, die nur belächelt und vielleicht Jahre später erst als Vaginismus erkannt werden – bis hin zu schweren depressiven Symptomen, die unmissverständlich mit dem Zyklus zusammenhängen. Es gilt dafür einzustehen, auch wenn es schwerfällt und es leider immer noch Ärzt:innen gibt, die Frauen seltener in der Schilderung ihrer Beschwerden ernst nehmen. Je mehr wir darüber sprechen, aufklären, entstigmatisieren und für weibliche Gesundheit einstehen, desto stärker wird der Wandel sein und desto mehr Frauen wird endlich die Behandlung zuteil, die ihnen zusteht.

Was tun bei Verdacht auf PMDS?

Wenn du merkst, dass du jeden Monat vor deiner Periode von starken psychischen Beschwerden überrollt wirst und nicht nur du und deine psychische Gesundheit – sondern auch dein Alltag massiv leidet, lohnt sich ein Zyklus-Tagebuch: Notiere für mindestens zwei bis drei Zyklen deine Symptome und bringe diese Infos zu Ärzt:in oder Therapeut:in mit. Es gibt wirksame Behandlungsmöglichkeiten – von psychoedukativen Programmen und Psychotherapie bis hin zu medikamentösen Ansätzen (z. B. gering dosierte Antidepressiva, hormonelle Therapien oder Mönchspfeffer als pflanzliche Alternative) (Yonkers et al., 2008). 

Was hilft bei PMS? 4 Tipps gegen das Hormon-Karussell

Du hast PMS und deine Psyche spielt verrückt – aber was hilft jetzt? Wir haben dir einige unserer Wohlfühltipps mitgebracht.

1 Zyklustracking

Mir persönlich geht es in dieser Zeit oft so, dass ich wegen Kleinigkeiten explodiere oder plötzlich weinen muss, daraufhin meinen Zyklustracker checke und feststelle: Achso – es ist wieder diese Zeit des Monats! Alleine das gibt mir irgendwie Sicherheit und ein beruhigendes Gefühl. Ich weiß wieder: Das war gar nicht ich, das war nur mein PMS. Entsprechend kann ein solches Tracking, egal ob du es einfach in dein Notizbuch schreibst, eine App oder sogar ein Gerät wie etwa Fitnessuhren oder -ringe benutzt, wirklich hilfreich sein. Du kannst Muster und Schwankungen erkennen und vielleicht sogar Zusammenhänge verfolgen. Was war im letzten Zyklus besser, was war schlechter? Welche Ernährung war hilfreich, hast du viel Sport getrieben, wie war dein Schlaf? All diese Faktoren können eine Rolle spielen und die Wechselwirkung von PMS und Psyche beeinflussen. 

2 Die Wohlfühlerlaubnis

Die zweite Zyklushälfte ist eine wilde Zeit – für viele von uns. Wenn du vom Prämenstruellen Syndrom betroffen bist, kann das unheimlich belastend sein. PMS und Psyche laufen gemeinsam zur Höchstform auf und du bist irgendwo dazwischen und denkst dir nur – Hilfe, ich hab keinen Bock mehr darauf. Denke daran: Besonders in dieser „reizenden” Zeit darfst du besonders rücksichtsvoll mit dir sein. Versuche, dich in Selbstmitgefühl zu üben. 

Vielleicht planst du in dieser Zeit besonders viele Dinge und Aktivitäten, die dir Kraft geben können – auch wenn das umgekehrt bedeutet, besonders wenig zu tun. Denn unser Schlafbedürfnis ist in dieser Zeit häufig erhöht, wir sind weniger sozial unterwegs. Und das ist okay! Vielleicht magst du lieber ein Date mit dir selbst planen, ein heißes Bad, einen Spaziergang mit deinem Lieblingshörbuch oder ein Bananenbrot backen. Alles kann, nichts muss. 

» Umweltfaktoren wie Ernährung, Stress und Lebensstil haben einen erheblichen Einfluss auf das Auftreten und die Intensität von PMS-Symptomen. Besonders in der zweiten Zyklushälfte, die viele als herausfordernd erleben, können bewusste Anpassungen im Alltag die Beschwerden deutlich lindern. « 

Prof. Dr. Mandy Mangler, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum

3 Sei laut und wunderbar

Sprich darüber! Zum Glück wird das Thema PMS immer heißer diskutiert und zum Gegenstand zeitgeistiger Debatten und Beiträge in den sozialen Medien. Endlich wird klar: PMS und Psyche und die damit einhergehende Belastung, das haben wir uns nicht ausgedacht. Feminismus heißt auch, laut zu sein und unser Erleben, unsere individuellen und kollektiven Beschwerden nach außen zu tragen. Wir sehen zum Beispiel, wie wichtig genau das für den Wandel sein kann, um endlich den Gender Data Gap, also die Wissenslücke in der Forschung rund um weibliche Gesundheit zu schließen. 

Tausche dich also vielleicht mit deinen Freund:innen aus. Vielleicht ergeht es ihnen ganz ähnlich. Du erfährst vielleicht, welche eigenen Wohlfühlrituale sie haben und empfehlen können, um PMS-Symptome der Psyche und psychische Belastung zu verringern?

Wenn du in einer Beziehung bist, kannst du dich auch deiner Partnerin oder deinem Partner anvertrauen und schon mal ein kleines Warnzeichen abgeben: Achtung, die PMS-Gisela ist wieder am Start. Du darfst dabei auch Bedürfnisse äußern und dich mitteilen: Was würde dir jetzt helfen, was brauchst du gerade, wie kann man dich in der Phase am besten unterstützen (oder in Ruhe lassen …). Falls du eine App zum Zyklustracking nutzt, kannst du deinem Partner oder deiner Partnerin auch einen eigenen Zugang dazu geben, damit er oder sie sich informieren und dich noch gezielter unterstützen kann.

4 Du musst da nicht alleine durch

Wenn du bemerkst, dass du in dieser Zyklusphase regelmäßig an deine Grenzen kommst, dunkle Gedanken wie schwere Wolken aufs Gemüt schlagen und du aus dem Gedankenkarussell nicht mehr alleine herauskommst, ist es ratsam, professionelle Hilfe zu suchen. Denn die gibt es. Und auch wenn das Thema weibliche Psyche und vor allem auch die Menstruation gesellschaftlich und medizinisch so lange belächelt und stigmatisiert wurde, gibt es mittlerweile einen Wandel. Die Medizin versteht endlich, dass PMS und Psyche zusammenhängen und wir auch hier Unterstützung erhalten dürfen. 

Sprich am besten ganz offen mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen über deine Beschwerden. Wichtig ist hier, nicht locker zu lassen und ganz klar eine differenzierte Diagnose einzufordern – ist es PMS oder vielleicht sogar PMDS? Lasse dich nicht mit Floskeln abspeisen und erkundige dich eventuell auch im Freund:innenkreis, ob Ärzt:innen für genau dieses Thema empfohlen werden.

Übrigens: Häufig wird in diesem Zusammenhang auch Mönchspfeffer erwähnt, ein pflanzliches Mittel, das unseren Zyklus wieder mehr in Balance bringen soll. Das gibt es auch freiverkäuflich im Drogeriemarkt – trotzdem solltest du dich auch hier gut informieren und die Einnahme bestenfalls mit deiner Ärztin oder einem Arzt abklären.

PMS und Psyche – was ist noch „normal”?

In einem Moment möchtest du ausrasten, im nächsten schluchzen und im nächsten ist wieder alles okay? Gefühlsschwankungen in der Zeit kurz vor der Periode sind absolut normal und so viele menstruierende Menschen können ein Lied davon singen! 

Grundsätzlich ist vermutlich auch die Einteilung in „positive” und „negative” Gefühle wenig hilfreich – denn in Wirklichkeit sind alle Gefühle erst einmal nur Gefühle und alle Gefühle wollen gefühlt werden. So kann es oft zur zusätzlichen Belastung werden, dass wir diese sogenannten „negativen Gefühle” möglichst schnell wieder loswerden wollen. Es ist zwar nur verständlich, dass besonders das Auf und Ab und die Intensität der Gefühlswelt in dieser Zyklusphase belastend sein kann. Versuche trotzdem, deine Gefühle zuzulassen, sie zu spüren – vielleicht kannst du sie sogar mit ein bisschen Neugierde beobachten und fühlen, wie sie langsam wieder abebben. All das ist okay und darf Raum bekommen. Mit dem Wissen über das Thema PMS und Psyche können wir noch ein bisschen besser mit unangenehmen Gefühlen umgehen und unser Handeln in Selbstfürsorge umwandeln. 

Dieser Ansatz stammt übrigens aus der Akzeptanz- und Commitment-Therapie und kann für viele eine hilfreiche Unterstützung im Umgang mit Stimmungsschwankungen sein – zyklusbedingt oder ganz grundsätzlich. 

Wann sollte ich zum Arzt oder zur Therapeutin gehen?

Wenn du merkst, dass deine Symptome immer zur gleichen Zeit im Zyklus auftreten, dich belasten und deinen Alltag vielleicht schon verändern oder einschränken – dann musst du da nicht alleine durch. Dann ist es vielleicht an der Zeit zu schauen, welche individuellen Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Denn selbst wenn wir immer noch von „normalen” Stimmungsschwankungen bei PMS sprechen können (immerhin sind etwa 30 % davon betroffen), heißt das nicht, dass wir sie so hinnehmen müssen. 

Wichtig ist eben immer dann auch die Abgrenzung zur offiziellen Diagnose der PMDS. Das kann nur durch die Untersuchung und Diagnose durch Fachpersonen wie Ärzt:innen oder Psychotherapeut:innen gewährleistet werden. 

Wusstest du aber, dass es auch kostenfreie psychologische Unterstützung für zu Hause gibt? 100 % von deiner Krankenkasse finanziert? Du erhältst sie bei HelloBetter – mit Online-Therapieprogrammen, die du bei unterschiedlichen psychischen Beschwerden wie Burnout oder Panikattacken, aber auch bei Vaginismus oder chronischen Schmerzen einsetzen kannst. Auf unserer Website findest du alle HelloBetter Therapieprogramme im Überblick

Zusammenfassend gilt also: Manchmal darf die „PMS-Gisela” rauskommen und das ist okay. Sie gehört dazu und weibliche Emotionen, besonders weibliche Wut, wurden viel zu lange verteufelt und gesellschaftlich stigmatisiert. Solltest du aber Leidensdruck empfinden, dich in jedem Zyklus von depressiven Gefühlen überrollt und überfordert fühlen, dann darfst und solltest du dir Unterstützung suchen.

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Quellennachweis
  1. bio-apo. (n.d.). Interview mit Mandy Mangler: „Die Menstruation ist keine Krankheit“. Abgerufen am 6. Juni 2025, von https://www.bio-apo.de/ratgeber/frauengesundheit/interview-mandy-mangler/
  2. Epperson, C. N., Steiner, M., & Hartlage, S. A. (2012). Premenstrual dysphoric disorder: Evidence for a new category for DSM-5. The American Journal of Psychiatry, 169(5), 465–475. https://doi.org/10.1176/appi.ajp.2012.11081254
  3. Halbreich, U., Borenstein, J., Pearlstein, T., & Kahn, L. S. (2003). The prevalence, impairment, impact, and burden of premenstrual dysphoric disorder (PMS/PMDD). Psychoneuroendocrinology, 28(3), 1–23. https://doi.org/10.1016/S0306-4530(03)00098-2
  4. World Health Organization. (2019). International classification of diseases for mortality and morbidity statistics (11th ed.). https://icd.who.int/browse/2025-01/mms/en#1172521879
  5. Mu, E., Chiu, L., & Kulkarni, J. (2025). Using estrogen and progesterone to treat premenstrual dysphoric disorder, postnatal depression and menopausal depression. Frontiers in Pharmacology, 16, 1528544. https://doi.org/10.3389/fphar.2025.1528544
  6. NetDoktor. (n.d.). Lutealphase: Was passiert in der zweiten Zyklushälfte? Abgerufen am 6. Juni 2025, von https://www.netdoktor.de/physiologie/menstruationszyklus/lutealphase/#symptome-waehrend-der-lutealphase
  7. Rapkin, A. J., & Winer, S. A. (2009). Premenstrual syndrome and premenstrual dysphoric disorder: Quality of life and burden of illness. Expert Review of Pharmacoeconomics & Outcomes Research, 9(2), 157–170. https://doi.org/10.1586/erp.09.14
  8. Reiss-Back, J. (2025). Wirkung von Östrogen auf die Psyche. Abgerufen am 6. Juni 2025, von https://www.drmed-reiss.com/wirkung-oestrogen-psyche/

    Schulze, N., Reuter, M., & Renneberg, B. (2022). Prävalenz und Prädiktoren von Burnout in der deutschen Bevölkerung. Prävention und Gesundheitsförderung, 18, 360–369. https://doi.org/10.1007/s41975-022-00232-4
  9. Wieczorek, K., Targonskaya, A., & Maslowski, K. (2023). Reproductive Hormones and Female Mental Wellbeing. Women, 3(3), 432-444. https://doi.org/10.3390/women3030033
  10. Yonkers, K. A., O'Brien, P. M. S., & Eriksson, E. (2008). Premenstrual syndrome. The Lancet, 371(9619), 1200–1210. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(08)60527-9
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