Gelegentliche Stimmungstiefs sind normal
Tage, an denen man sich schlecht aufraffen kann und am liebsten die ganze Zeit im Bett liegen würde, hat wohl jeder schon einmal erlebt. Auch dass es uns an manchen Tagen schwerfällt, unseren Pflichten nachzugehen oder wir uns niedergeschlagen oder traurig fühlen, kommt vor. Diese Gefühle und Verhaltensweisen gehören zur normalen Bandbreite des Fühlens und Erlebens dazu. Aus diesem Grund kann es manchmal schwer fallen, eine Depression von einem vorübergehenden Stimmungstief oder einer depressiven Verstimmung zu unterscheiden.
Bin ich depressiv, wenn ich traurig bin?
Auch wenn wohl niemand gerne niedergeschlagen ist, gehören unangenehme Gefühle wie Traurigkeit zum Leben dazu. Sie haben sogar einen Nutzen. Es ist zum Beispiel völlig normal und verständlich, dass du dich traurig fühlst, wenn du etwas Belastendes erlebt hast. Das gilt natürlich genauso, wenn sich etwas nicht so entwickelt hat, wie du es dir gewünscht hast. Dein Gefühl zeigt dir, was dir im Leben wichtig ist und hilft dir, Ereignisse im Leben zu verarbeiten. Traurigkeit allein bedeutet daher nicht, dass du die Frage „Bin ich depressiv?“ mit „Ja“ beantworten solltest. Denn eine Depression ist mehr als ein unangenehmes Gefühl.
Anzeichen einer Depression
Um die Frage „Bin ich depressiv?“ oder „Habe ich eine Depression?“ beantworten zu können, ist es wichtig zu wissen, was eine Depression ist. Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. Sie sind im Allgemeinen gekennzeichnet durch Symptome wie eine niedergeschlagene Stimmung, Antriebslosigkeit und ein Interessensverlust. Neben diesen sogenannten „Kernsymptomen“ können noch weitere Anzeichen wie ein geringes Selbstwertgefühl, Selbstvorwürfe, wiederkehrende Gedanken an den Tod, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen oder Appetitverlust vorkommen.
Damit eine Depression diagnostiziert wird, müssen nicht ein einzelnes, sondern insgesamt mindestens vier Symptome (davon zumindest zwei Kernsymptome) über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen vorliegen. Die Dauer und Anzahl der Beschwerden spielen also eine große Rolle dabei, die Frage „Bin ich depressiv?“ zu beantworten.
Je nach Anzahl der Beschwerden lassen sich leichte, mittelgradige und schwere depressive Episoden unterscheiden. Wenn du mehr über Phasen und Verlaufsformen einer Depression erfahren möchtest, kannst du weitere Informationen in unserem Blogartikel dazu nachlesen.
„Bin ich depressiv?“ – An wen du dich mit dieser Frage wenden kannst
Wenn du dir Sorgen machst, ob das, was du fühlst und erlebst, zu den Anzeichen einer Depression gehört, wende dich an einen Experten oder eine Expertin. Das kann deine Hausärztin, ein Facharzt für Neurologie/ Psychiatrie oder eine Psychotherapeutin sein. Sie sind Spezialisten auf diesem Gebiet und sind mit der Frage „Habe ich Depressionen?“ bereits vertraut. In gemeinsamen Gesprächen können sie dir helfen, eine Antwort zu finden und dich darüber informieren, wie sich Depressionen behandeln lassen.
Selbsttests
Im Internet stößt du möglicherweise auf eine Vielzahl von Selbsttests. Mit einem Online-Selbsttest kannst du eine Einschätzung darüber treffen, welche Beschwerden auf deine Situation zutreffen. Deine persönlichen Angaben können im Anschluss ausgewertet werden und du erfährst, ob sich bei dir Hinweise auf eine Depression ergeben. Bei den Testergebnissen solltest du allerdings Vorsicht walten lassen. Denn ein Online-Selbsttest kann immer nur Hinweise auf das Vorliegen einer Depression liefern und ersetzt keine Diagnose. Wenn du – unabhängig vom jeweiligen Testergebnis – das Gefühl hast, dass du an einer Depression leiden könntest, wende dich bitte an deine Hausärztin, eine Fachärztin oder einen Psychotherapeuten.
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