Warum unerwiderte Liebe wehtut
Wo die Liebe hinfällt – das können wir uns manchmal gar nicht so recht erklären, obwohl es viele Weisheiten und Theorien darüber gibt, z.B. gleich und gleich gesellt sich gern, Gegensätze ziehen sich an oder dass wir uns einen Menschen auswählen, der sich ähnlich wie unser Vater oder unsere Mutter verhält.
Liebe hat jedoch keine eindeutige Ursache. Sie ist deshalb auch nichts, was man kontrollieren und sich verlässlich verdienen kann. Sie entsteht unwillentlich, ist wie ein Geschenk. Nimmt der andere Mensch dieses Geschenk an und beschenkt uns damit ebenso, ist das ein sehr schönes Gefühl. Weist er es zurück, tut es weh. Es schmerzt, weil wir diese Zurückweisung persönlich nehmen. Wir halten unsere Liebe und manchmal sogar unsere Person für wertlos und so möchten wir uns nicht fühlen.
Der Wunsch, Liebe zu erzeugen
„Es muss doch einen Weg geben!” So denken wir häufig, wenn wir vor dem Problem unerwiderter Liebe stehen. Wir möchten nicht akzeptieren, dass die andere Person uns nicht liebt, versuchen das zu ändern und damit auch unseren Selbstwert zu retten. Was könnte dem anderen Menschen gefallen? Muss ich mich vielleicht anders verhalten, beweisen, wie schön es ist, von mir geliebt zu werden? Oder genau das Gegenteil: Mich rar machen, weniger beachten und über Verlustangst etwas bewirken?
Wenn wir uns darüber Gedanken machen, wie wir Liebe im anderen erzeugen können, müssen wir uns jedoch darüber bewusst sein, dass wir im Grunde versuchen, ihn oder sie zu manipulieren.
Kurzfristig können wir damit vielleicht Veränderungen bewirken, aber wir können uns gleichzeitig fragen, ob es sich dabei dann tatsächlich um die Liebe handelt, die wir uns wünschen und was passiert, wenn wir mit dem manipulativen Verhalten aufhören.
Unerwiderte Liebe loslassen mit 3 Tipps
Anstatt dir über die andere Person den Kopf zu zerbrechen, möchten wir dir gerne 3 Tipps an die Hand geben, die du für dich ausprobieren kannst, um unerwiderte Liebe loslassen zu lernen. Los geht’s!
1Bleibe du selbst
Anstatt dir attraktive Verhaltensweisen zu überlegen, um den anderen Menschen dazu zu bringen, dich zu lieben, ist es ratsamer, authentisch zu bleiben. Es ist weder deine Aufgabe, noch ist es möglich, Sympathie oder Liebe in jemandem heraufzubeschwören. Vertraue deiner Intuition, bei dem, was du tun möchtest, anstatt dem starken Wunsch, die andere Person für dich zu gewinnen. Stelle dir dafür zum Beispiel folgende Fragen:
- Was will ich jetzt?
- Was fühlt sich für mich gerade stimmig und richtig an?
- Womit fühle ich mich wohl und stark?
Ganz wichtig ist auch: Manchmal braucht es Zeit, um wieder bei dir selbst anzukommen, um diese Fragen beantworten zu können. Es ist erlaubt, dass du dir diese Zeit nimmst, lass dich nicht von der Angst leiten, andere Menschen und vor allem den geliebten Menschen von dir zu stoßen, wenn du dir Zeit für dich nimmst.
2Werde dir deines Ziels bewusst
In der Individualpsychologie, der tiefenpsychologischen Theorie vom Arzt und Psychotherapeuten Alfred Adler, geht man davon aus, dass hinter allem, was wir denken, fühlen und tun, ein bestimmtes Ziel steht.
Frage dich einmal: Was könnte deine Motivation sein, die unerwiderte Liebe nicht loszulassen?
Möchtest du vielleicht eigentlich eine Beziehung vermeiden, aus Angst im Verlauf einer Beziehung noch mehr verletzt oder enttäuscht zu werden? Schenken dir andere Menschen mehr Aufmerksamkeit, wenn du Liebeskummer hast? Hast du ohne Beziehung mehr Zeit für dich? Treten andere Probleme in den Hintergrund, weil die unerwiderte Liebe viel Raum einnimmt?
Achtung: Es geht hier nicht um Schuldgefühle und darum, dass du die unerwiderte Liebe mit Absicht nicht loslassen willst. Es geht vielmehr darum, deine Freiheit zu entdecken, indem du dein Ziel bewusst ändern kannst, z.B. in „Ich möchte eine Beziehung zu jemandem, der mich ebenso liebt” oder „Ich möchte zur Zeit keine Partnerschaft, um mich mir selbst zu widmen.”
3Stärke deinen Selbstwert
Wie zu Anfang erwähnt, kratzt eine unerwiderte Liebe am Selbstwert. Mal ehrlich: Da will uns jemand nicht, das bedeutet doch, dass wir nicht gut genug sind – oder? Doch dein Selbstwert ist nicht davon abhängig, dass jemand anderes dich liebt. Du bist wertvoll, genauso wie du bist. Mache dir das bewusst und bringe dir genau die Wertschätzung entgegen, die du dir von der anderen Person wünscht. Du kannst zum Beispiel in unseren Artikeln zum Thema Selbstliebe lernen und Selbstwert stärken Anregungen finden, wie du das umsetzen kannst. Ganz nach dem Motto: Liebe dich selbst!
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