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„Ich weiß nicht, was ich will” – So findest du es heraus

Wir leben in einer Zeit der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten. Wir übernehmen nicht mehr zwangsläufig den Beruf der Eltern, sondern können zwischen allen möglichen Ausbildungen, Studiengängen und Jobs wählen – und das an allen Orten dieser Erde. Für eine Beziehung suchen wir den perfekten Partner und können dafür zum Beispiel sekündlich entscheiden, ob wir bei Tinder nach rechts oder links wischen. Wir können auch heiraten und uns scheiden lassen, ohne ins gesellschaftliche Abseits zu geraten. Und neben den großen Entschlüssen des Lebens stehen wir täglich vor Entscheidungen wie: Will ich heute Sushi, indisch, thailändisch oder doch lieber mexikanisch essen? „Ich weiß nicht, was ich will”, denkst du dir bei alledem öfter? Jetzt erfährst du, wie du es herausfindest.

Der Schlüssel für gute Entscheidungen

Vielleicht liest du diesen Artikel, weil du dich im Allgemeinen unwohl damit fühlst unentschlossen oder unsicher mit deinen Entscheidungen zu sein. Oder es steht eine konkrete, wichtige Entscheidung an und du fragst dich: Was will ich wirklich? Was ist das Richtige für mich? Es gibt tatsächlich einen optimalen Weg, um Entscheidungen zu treffen, mit denen du dich langfristig gut fühlst. Das ist nämlich der Fall, wenn du sie basierend auf deinen Werten triffst. 

Wer will ich sein?

Um zu wissen, was du willst, musst du wissen, wer du bist.

Und falls du nicht zufrieden mit deinen bisherigen Entscheidungen bist, kannst du auch das überdenken und dich fragen: Wer will ich eigentlich sein? Die Rede ist dabei von deinen inneren Werten. Werte haben nichts mit gesellschaftlicher oder religiöser Moral zu tun, sondern sind ein Wegweiser für dein Verhalten. Werte drücken aus, was dir wichtig ist. Sie sind keine Ziele, die du erreichst und abhaken kannst, sondern können dich dein Leben lang richtungsweisend begleiten. 

Häufige Werte sind zum Beispiel Selbstfürsorge, Verbundenheit, Kreativität, Verantwortung oder Spiritualität. Aber auch Unabhängigkeit, Humor, Abenteuer oder Sexualität können Werte sein. Eine Liste mit weiteren Werten findest du außerdem in unserem Artikel: Erfülltes Leben mit Fibromyalgie

Was sind deine Werte?

Versuche nun, dich auf 3-5 Werte festzulegen, die widerspiegeln, was dir im Leben wichtig ist. Das bedeutet nicht, dass dir andere Werte ab jetzt egal sind, aber es ist hilfreich, bestimmte „Kernwerte” zu bestimmen. 

Falls dir das schwerfällt, kannst du auch die Übung namens „The sweet spot” des Psychologen Kelly Wilson ausprobieren. Überlege dir hierfür eine Situation oder ein Erlebnis, währenddessen du dich rundum wohl und erfüllt gefühlt hast. Welche Werte könnten dabei eine Rolle gespielt haben? Hast du jemandem geholfen, etwas gelernt oder eine Reise unternommen? Dann könnten Werte wie Hilfsbereitschaft, Wissen oder Freiheit für dich relevant sein. Nimm dir für diese Übung ruhig einige Minuten Zeit und spüre, welche 3-5 Werte sich für dich stimmig anfühlen.

Werte sind flexibel 

Werte sind kein starrer Rahmen, der dich einengen soll. Mache dir zum Beispiel keine Sorgen, ob du die „richtigen” Werte gewählt hast. Werte können über die Zeit variieren und deine Entscheidung ist nicht in Stein gemeißelt. Ebenso können je nach Kontext unterschiedliche Werte wichtig sein. Disziplin mag für dich im Arbeitskontext eine große Rolle spielen, aber in deiner Freizeit willst du lieber gemütlich spazieren gehen, anstatt einen Marathon zu rennen. 

Experimentiere auch damit, dass Werte immer zwei Seiten haben. Zum einen betreffen sie andere, zum Beispiel „Fürsorge”, aber sollten auch auf dich selbst in Form der „Selbstfürsorge” angewandt werden. Die Freiheit, die dir selbst wichtig ist, solltest du auch anderen zugestehen usw. Eine spielerische und neugierige Haltung kann dir dabei helfen, die Werte in deinem Alltag zu leben und dich vor allem wohl dabei zu fühlen.  

Werteabgleich: Was will ich?

Ich weiß nicht, was ich will – dieser Satz kann nun der Vergangenheit angehören. Wenn du deine Werte nämlich klar vor Augen hast, weißt du, was du willst und kannst Entscheidungen treffen, mit denen du langfristig zufrieden bist. So kannst du der Mensch sein, der du wirklich sein willst. Doch wie funktioniert das im Alltag? 

Wir haben in unserem Leben ständig die Möglichkeit, neue Entscheidungen zu treffen. Ob wir heute zur Arbeit gehen oder nicht, wen wir treffen, ob wir abends Alkohol trinken usw.

Eine Übung aus der Akzeptanz- und Commitmenttherapie ist, diese „Entscheidungspunkte” zu erkennen und unseren Werten entsprechend zu handeln. Steht das, was du gerade tust oder tun willst, im Einklang mit deinen Werten?

Wenn du also das nächste Mal denkst: „Ich weiß nicht, was ich will”, frage dich lieber: „Welche Entscheidung passt zu meinen Werten?”

„Ich weiß nich was ich will” – Warum sogar das Abendbrot zählt

Auch in Momenten, die wir für nicht sonderlich bedeutsam halten, können wir nach unseren Werten handeln. Selbst wenn du denkst, es hat nichts mit deinen Werten zu tun, was du zum Beispiel heute zum Abendessen isst, hat es das durchaus. Ist einer deiner Werte Selbstfürsorge, wirst du etwas Gesundes kochen. Ist einer deiner Werte Nachhaltigkeit, wirst du regionale Produkte kaufen und auf umweltbewusste Verpackung und Entsorgung achten. Stehst du für Mitgefühl und Verantwortung isst du vielleicht vegetarisch oder vegan. Sind deine Werte hingegen Leichtigkeit oder Gemütlichkeit, wirst du vielleicht einfach Essen bestellen. 

Genauso verhält es sich bei den größeren „Ich weiß nicht, was ich will”-Angelegenheiten unseres Lebens: Spielt in deinem Leben Fürsorglichkeit eine Rolle, wirst du eher in einem sozialen Beruf zufrieden sein. Sind dir Kreativität und Ästhetik wichtig, wirst du dich vielleicht wohler beim künstlerischen Schaffen fühlen. Es gilt also: Besinne dich auf deine Werte und du wirst wissen, welche Entscheidung die Richtige für dich ist.

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