» Have yourself a merry little Christmas «
Sam Smith
Weihnachten und Einsamkeit
An kaum einem anderen Tag im Jahr fühlen sich so viele Menschen einsam wie an Weihnachten. Laut einer Umfrage verbringen jährlich etwa 2,4 Millionen Deutsche Weihnachten alleine. Sind all diese Menschen auch einsam? Nein, denn Einsamkeit ist nicht mit Alleinsein gleichzusetzen, sondern ein subjektives Erleben, welches unangenehm und häufig schmerzhaft ist. Das heißt, einige Menschen fühlen sich seltener einsam als andere und auch innerhalb des eigenen Lebens fühlen wir uns in manchen Lebensphasen einsamer als in anderen. An Weihnachten kann dieses Gefühl der Einsamkeit phasenweise aufkommen oder die bisherige Einsamkeit noch einmal verstärken. Aber warum fühlen wir uns gerade an Weihnachten so einsam?
Ein reich geschmückter Tannenbaum, unter dem die Kinder mit den vielen neuen Errungenschaften spielen, während die ganze Familie harmonisch zusammensitzt. Dieses Bild von Weihnachten wird uns bereits in unserer Kindheit durch traditionelle wie auch moderne Medien suggeriert. Mit anderen Worten:
Weihnachten wird teilweise mit erhöhten sozialen Erwartungen und gesellschaftlichem Druck verbunden. Sieht die Realität jedoch anders aus, können wir uns enttäuscht oder einsam fühlen.
Weihnachten alleine feiern klingt traurig?
Das muss es nicht! Entgegen der häufigen Annahme, man müsse doch nur mal wieder unter die Menschen, ist das Gefühl der Einsamkeit nicht an das Alleinsein gebunden. Anders ausgedrückt: Auch im Kreise der Familie können wir uns an Weihnachten einsam fühlen. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch, dass wir nicht einsam sein müssen, wenn wir Weihnachten alleine verbringen. Weihnachten alleine zu feiern, kann auch eine Chance sein, um sich den eigenen Bedürfnissen zuzuwenden und es sich gut gehen zu lassen. Ganz nach dem Motto: „Have yourself a merry little Christmas.”
7 Ideen, wie du Weihnachten alleine verbringen kannst
Weihnachten – auch bekannt als das Fest der Liebe. Liebe können wir allerdings nicht nur Familie und Freunden gegenüber empfinden, sondern auch für uns: nämlich durch Selbstliebe. Nehmen wir dieses Weihnachten als eine Möglichkeit an, uns in unserer eigenen Gesellschaft wohlzufühlen. Wir müssen keine Kompromisse eingehen und können das Fest einmal ganz nach unseren Wünschen gestalten. Die folgenden Tipps können dich dabei unterstützen:
1Beschenke dich selbst mit schönen Augenblicken
Wie möchtest du diesen Tag am liebsten verbringen? Überlege dir dazu am besten schon vorher, was du dir selbst Gutes tun kannst und setze deine Ideen dann in die Tat um. Vielleicht nutzt du die Feiertage, um am Ende des Jahres mal etwas zur Ruhe zu kommen und dir Zeit für die Dinge zu nehmen, die im Laufe des Jahres zu kurz gekommen sind. Selbstfürsorge ist hier das Stichwort. Wie wäre es mit einem heißen Bad und einem spannenden Buch? Oder doch lieber etwas Aktiveres, wie zum Beispiel ein kleiner Ausflug oder ein ausgiebiger Spaziergang? Das Fest der Lichter kannst du übrigens nicht nur in den Vorgärten deiner Nachbarschaft beobachten, sondern häufig auch im Botanischen Garten oder in Parks deiner Umgebung.
2Statt stillem Weihnachten: alleine kreativ werden
Gibt es etwas, das du schon immer mal ausprobieren wolltest? Ein handwerkliches Projekt, das du vor dir herschiebst, ein pfiffiges Rezept oder ein anderes Hobby, dem du schon lange nicht mehr nachgegangen bist? Die freie Zeit über Weihnachten könntest du dazu nutzen, dich dieser Tätigkeit in Ruhe zu widmen.
3Sammle Herzenspunkte
Weihnachten ist auch als das Fest der Nächstenliebe bekannt. Möchtest du an diesem Tag gerne etwas für die Menschen tun, die an Weihnachten ebenfalls alleine sind und die Unterstützung von anderen benötigen? Die Möglichkeiten sind hier zahlreich: vom Einsatz bei der Kältehilfe bis zum Aushelfen in der Suppenküche. Wenn du lieber aus der Ferne den Weihnachtsengel spielen möchtest, kannst du beispielsweise auch Lebensmittel spenden oder über die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton” Geschenke an bedürftige Kinder verschicken.
4Suche dir Gleichgesinnte
Du bist nicht alleine allein. Vielleicht verbringt jemand aus deinem Umfeld das Fest auch alleine oder du triffst Gleichgesinnte bei einem Spaziergang. Gerne möchten wir dich an diesem Punkt auch auf das Silbernetz aufmerksam machen. Dieser gemeinnützige Verein organisiert Kontaktangebote für ältere Menschen. Einfach mal mit jemandem reden? Dafür steht eine kostenlose und vertrauliche Telefonnummer bereit. Auf Wunsch kannst du außerdem mit einer Silbernetz-Freundin oder einem -Freund verbunden werden, um einmal in der Woche gemeinsam zu telefonieren. Vielleicht hast du ja Lust, dich dort zu melden und auszutauschen? So bist du auch abseits von Weihnachten weniger alleine.
5Ehre deine Geliebten: Umgang mit Trauer
Weihnachten lässt manchmal auch bedrückende Gefühle aufkommen, wie auch die Trauer um einen geliebten Menschen. Nach dem Verlust ist dieses Weihnachten vielleicht das erste Fest ohne diese Person. Im Umgang mit deiner Trauer kann es dir helfen, gemeinsame Traditionen zu pflegen und neue aufzubauen. In Gedenken und Ehren an deinen geliebten Menschen kannst du zum Beispiel eine Kerze anzünden oder eine mit dem Namen der Person gravierten Christbaumkugel anbringen. Anknüpfend an dem vorherigen Tipp kannst du dich aber auch mit anderen trauernden Menschen z. B. in Trauergruppen austauschen, um gemeinsam die Trauer zu bewältigen.
6Digitales Feiern
Weihnachten ohne Familie und Freunde? Wenn du deine Liebsten dieses Weihnachten nicht persönlich treffen kannst, wieso dann nicht über den digitalen Weg? Gemeinsames Kochen, Kekse naschen oder einfach nur einen Tee zusammen trinken, das geht auch über digitale Videotreffen (etwa via WhatsApp, Skype, Zoom, FaceTime). Um richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen, kann man häufig auch winterliche Hintergründe in den Videochats einstellen.
Lieber weniger Technik? Dann greife gerne auf das Telefon zurück und rufe deine Liebsten an. Oder mache ihnen mit Weihnachtspost eine Freude. Wenn du mit jemand anderem sprechen magst, kannst du die Telefonseelsorge (0800 111 0 111) auch an den Feiertagen erreichen.
7Begrüße das neue Jahr
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Diesen Anlass kannst du einmal nutzen, um auf das Jahr zurückzublicken und zu reflektieren, mit welchen Erinnerungen du es gefüllt hast. Für welche Momente fühlst du dich in diesem Jahr besonders dankbar?
» Dankbarkeit bringt Sinn in unsere Vergangenheit, Frieden in unsere Gegenwart und Perspektive in unsere Zukunft. «
Melody Beattie
Anschließend kannst du schon einmal einen Blick auf das neue Jahr werfen und dir überlegen, was dieses für dich bereithalten wird. Welche Ziele, Wünsche oder Erwartungen hast du an das neue Jahr? Möchtest du bestimmte Neujahrsvorsätze angehen?
Deine Einladung an dich
Sprechen dich einige unserer Ideen an? Unabhängig davon, welche der Vorschläge du dieses Jahr umsetzen möchtest, um dein Weihnachten alleine, aber nicht einsam zu verbringen: Die Planung bleibt wichtig. Überlege dir rechtzeitig, wie du die Feiertage am liebsten verbringen möchtest, um keine Einsamkeit aufkommen zu lassen. Vielleicht möchtest du dir selbst eine Einladung schicken, in der du deinem Gast schon einmal deine Ideen für dieses Weihnachtsfest präsentierst.
Denn auch wenn unsere Vorstellung von einem traditionellen Weihnachtsfest auf den Kopf gestellt wird, bedeutet das nicht, dass wir an Weihnachten einsam sein müssen. In diesem Sinne: Hamstere einige unserer Ideen, wie du dein Weihnachten alleine kreativ gestalten und ganz gemütlich verbringen kannst. Frohe Weihnachten!
-
Hinweis zu inklusiver Sprache
Unser Ziel bei HelloBetter ist es, alle Menschen einzubeziehen und allen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich in unseren Inhalten wiederzufinden. Darum legen wir großen Wert auf eine inklusive Sprache. Wir nutzen weibliche, männliche und neutrale Formen und Formulierungen. Um eine möglichst bunte Vielfalt abzubilden, versuchen wir außerdem, in unserer Bildsprache eine große Diversität von Menschen zu zeigen.
Damit Interessierte unsere Artikel möglichst leicht über die Internetsuche finden können, verzichten wir aus technischen Gründen derzeit noch auf die Nutzung von Satzzeichen einer geschlechtersensiblen Sprache – wie z. B. den Genderdoppelpunkt oder das Gendersternchen.