Bier gehört oft dazu
„Lust auf ein Feierabendbier?“ oder „Trinkst du auch ein Bier zum Essen?“. Diese Sätze hat wahrscheinlich schon jeder von uns mal gehört oder auch schon selbst gesagt. Alkohol, insbesondere Bier, ist fester Bestandteil der deutschen Kultur. So summierte sich der Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen im Jahr 2019 auf 99,7 Liter Bier. Teilt man 99,7 Liter durch 365 Tage kommt man auf 0,27 Liter am Tag, was etwa ein tägliches, kleines Bier darstellt.
Statistisch betrachtet, trinken die Deutschen also schon jeden Tag ein Bier. „Alkoholiker“ beziehungsweise Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit, sind hierzulande etwa 1,77 Millionen Männer und Frauen zwischen 18 und 64 Jahren.
Das Robert-Koch-Institut bezeichnet risikoarmen Alkoholkonsum für Männer als 24 Gramm Reinalkohol (0.5 – 0.6 Liter Bier oder 0.25 – 0.3 Liter Wein) am Tag. Für Frauen liegt die Konsumgrenze bei der Hälfte, also 12 Gramm Reinalkohol.
Wichtig: Es sollten mindestens 2 alkoholfreie Tage pro Woche eingehalten werden. Alkohol sollte demnach an nicht mehr als 5 Tagen getrunken werden.
Jeden Tag ein Bier? Nach dem Robert-Koch-Institut wäre das also zu viel.
Wenn du deinen eigenen Alkoholkonsum reduzieren möchtest, findest du hilfreiche Artikel zu den Themen Alkoholverzicht im Alltag und Alkoholentzug in unserem Blog.
Warum trinken Menschen jeden Tag ein Bier?
In der Psychologie dreht sich vieles um die Motivation. Was sind die treibenden Beweggründe für Handlungen? Warum hat Sie oder Er das getan? So auch beim Alkoholkonsum. Hier kann die Motivation, oder auch das Trinkmotiv ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
Trinkt man jeden Tag ein Bier, weil man es braucht? Es gut schmeckt? Oder weil es schon zur Gewohnheit geworden ist? Die Antworten auf diese Fragen können hilfreich sein zu bewerten, ob es für dich Ordnung ist jeden Tag ein Bier zu trinken oder nicht.
Wenn du das tägliche Bier „brauchst” kannst du dich mal fragen: „Wofür brauche ich das?” Welchen Effekt wünschst du dir von dem Bier? Gibt es möglicherweise etwas anderes, das dir den selben Effekt gibt, aber weniger schadet?
Wenn du jeden Tag ein Bier trinkst, weil es dir schmeckt – trinkst du auch alkoholfreies Bier? Der Geschmack ist bei vielen Marken nahezu identisch.
Falls das tägliche Bier zur Gewohnheit geworden ist, kannst du dich fragen: „Will ich diese Gewohnheit beibehalten oder ändern?” Wenn du deine Trinkgewohnheiten überprüfen und verändern möchtest, dann könnte dir unser Online-Kurs Weniger Alkohol trinken dabei helfen.
Ist es in Ordnung, jeden Tag ein Bier zu trinken?
Empfehlungen, wie die des Robert-Koch-Instituts bleiben weiterhin Empfehlungen. Jeder von uns reagiert anders auf Alkohol, egal ob dieser täglich konsumiert wird, oder nicht.
Aus diesem Grund kannst auch nur du selbst entscheiden, ob es sich für dich richtig anfühlt, jeden Tag ein Bier zu trinken, so lange sich natürlich daraus keine negativen Konsequenzen bilden.
Bedenke: Auch ein einziges Bier kann dazu führen, dass sich deine Reaktionszeit verändern kann (0,1 – 0,2 Promille) oder bei einer vorhandenen gedrückten Stimmung einen Stein ins Rollen bringen könnte, der zu mehr Alkohol führt.
Die Macht der Gewohnheit
Menschen sind Gewohnheitstiere. Wenn du also jeden Tag ein Bier trinkst, wirst du dich daran gewöhnen. Das bedeutet, dass sich zum einen dein Körper an den Alkohol gewöhnt und dessen Wirkung gemindert wird. Sprich, die alkoholische Wirkung des Bieres nimmt ab – du wirst davon weniger merken und bist unter Umständen eher dazu geneigt ein weiteres Bier zu trinken. Zum anderen wirst du dich psychisch an die tägliche Dosis Alkohol gewöhnen.
In Abhängigkeit deines Trinkmotivs kann es dazu kommen, dass du anfängst das tägliche Bier mit bestimmten Situationen in Verbindung zu setzen. Beispielsweise kann es die Brotzeit oder das Abendessen sein. Brotzeit = Essen = Bier. Das Feierabendbier, welches den Arbeitstag beendet: Feierabend = Entspannung = Bier. Oder das Bier beim Stammtisch: Stammtisch = Gemeinschaftsgefühl = Bier.
Unser Gehirn liebt es Verknüpfungen zu erstellen, da diese dessen Arbeit erleichtern. Verknüpfungen verlaufen jedoch nicht nur in eine Richtung. So kann es nämlich auch dazu kommen, dass du dich erst entspannen kannst, wenn du ein Bier getrunken hast. Oder du fängst an Essen mit Bier zu verbinden, was dazu führt, dass du nicht mehr lediglich bei der Brotzeit ein Bier trinkst, sondern bei jedem Essen.
Wenn du feststellen solltest, dass du mal mehr getrunken hast, als du dir vorgenommen hattest, kann dir die Übung helfen, die wir für dich aufgenommen haben. Du findest sie hier unten als Video. Wir wünschen dir viel Spaß beim Anschauen und viel Erfolg bei der Umsetzung.
Übung
Weniger trinken per Fernbedienung
-
Hinweis zu inklusiver Sprache
Unser Ziel bei HelloBetter ist es, alle Menschen einzubeziehen und allen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich in unseren Inhalten wiederzufinden. Darum legen wir großen Wert auf eine inklusive Sprache. Wir nutzen weibliche, männliche und neutrale Formen und Formulierungen. Um eine möglichst bunte Vielfalt abzubilden, versuchen wir außerdem, in unserer Bildsprache eine große Diversität von Menschen zu zeigen.
Damit Interessierte unsere Artikel möglichst leicht über die Internetsuche finden können, verzichten wir aus technischen Gründen derzeit noch auf die Nutzung von Satzzeichen einer geschlechtersensiblen Sprache – wie z. B. den Genderdoppelpunkt oder das Gendersternchen.