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Was tun gegen schlechte Laune?

Jeder Mensch hat mal einen schlechten Tag, fühlt sich nicht gut und gerät aus dieser Stimmung heraus vielleicht auch in Konflikte mit anderen. Vermutlich liest du diesen Artikel, weil die schlechte Laune dich stört und sich die Unzufriedenheit bereits in deinen Alltag geschlichen hat. Vielleicht fragst du dich auch: Was ist los mit mir? weil du den Eindruck hast, in letzter Zeit immer schlechte Laune zu haben – als würde ständig eine graue Wolke über dir schweben. Was kannst du tun, um sie loszuwerden und deine Stimmung zu verbessern?

Gibt es schlechte Laune ohne Grund?

Unsere Laune ist tatsächlich ähnlich wie das Wetter, sie ändert sich fortlaufend. Auch beim Wetter gibt es bestimmte Ursachen dafür, warum sich Wolken oder Nebel bilden, es regnet und dann wieder die Sonne scheint. Die wenigsten kennen diese Gründe jedoch und es ist nahezu unmöglich, auf sie Einfluss zu nehmen. Bei unserer Laune sieht das etwas anders aus:

Psychologisch gesehen liegt die Ursache für unsere Stimmungslagen und damit auch für unsere schlechte Laune häufig in unseren Gedanken.

Selbst wenn uns etwas Ärgerliches passiert, wir zum Beispiel unser Portemonnaie verlieren, kann sich unsere Laune nur verschlechtern, wenn wir ärgerliche Gedanken dazu haben. 

Die erste gute Nachricht ist: Auf den Umgang mit unseren Gedanken können wir viel mehr Einfluss nehmen als auf das Wetter. Die zweite gute Nachricht ist: Selbst in der Tatsache, dass wir unsere Gedanken – und damit auch unsere Laune – nicht kontrollieren können, liegt ein Schlüssel für mehr Gelassenheit

Gedanken beobachten, Laune neutralisieren

Woran erkennst du, dass du gute Laune hast? Natürlich fühlst du es einfach, außerdem lachst oder unternimmst du vielleicht mehr. Aber – und das ist uns meistens gar nicht bewusst – gute Laune wird durch positive Gedanken begleitet wie: „Ach, alles wirklich schön gerade” oder „Ich freue mich so über / auf …”. Um einen Weg aus der schlechten Laune zu finden, geht es nun nicht darum, dich zu solchen positiven Gedanken zu zwingen – das würde schlichtweg nicht funktionieren und vielleicht sogar in die Falle toxischer Positivität führen.

Nimm stattdessen bei schlechter Laune zunächst wahr, was du gerade denkst: „Mann, ist das ein doofer Tag.” Wenn du diesen Gedanken bewusst registrierst, werden sich eventuell noch weitere negative Gedanken dazugesellen. Allerdings taucht häufig auch eine andere Stimme auf, die diese Gedanken hinterfragt, z.B.: „Was ist denn eigentlich so doof an diesem Tag?”

Du musst nun weder den trüben Gedanken noch deinen eigenen Zweifel an ihnen folgen oder krampfhaft einen positiven Gedanken hinzufügen. Beobachte einfach mal das Wechselspiel deiner Gedanken.

Du wirst staunen, was sich ohne dein Zutun in deinem Kopf abspielt. Wenn du deine Gedanken bei schlechter Laune auf diese Weise weniger persönlich nimmst, in etwa als würdest du einem Hörspiel zuhören, kann dein Denken deine Laune weniger beeinträchtigen, weil du deine Gedanken ein Stück weit loslassen kannst.

Meine schlechte Laune hat einen guten Grund

Falls du schlechte Laune ohne Grund verspürst, liegt das also wahrscheinlich an deinen Gedanken, die unbeobachtet vor sich hin denken und die du unbeabsichtigt weiter spinnst. Aber was ist, wenn es einen Grund gibt? Wenn du zum Beispiel schlechte Laune hast, seitdem deine liebe Kollegin gekündigt oder dein Partner oder deine Partnerin ein neues Hobby hat, das viel Zeit in Anspruch nimmt? Was, wenn du Ereignisse erlebst, die Enttäuschung, Verbitterung oder Überforderung auslösen? In diesem Fall ist es meistens schwierig, sich von bestimmten nicht hilfreichen Gedanken zu lösen. Stattdessen kann dir vielleicht die folgende Geschichte helfen, deine Sichtweise auf bestimmte Ereignisse oder Umstände zu verändern, sodass sie dir weniger die Laune verderben.

Anregung

Der alte Mann und das Pferd

Es war einmal ein Mann, der hatte ein Pferd. Eines Tages lief dieses Pferd davon. Die Menschen im Dorf kamen zu ihm und sagten: „Was für ein Pech du hast!” Der alte Mann lächelte und sagte: „Wir werden sehen.”.

Nach einer Woche kam sein Pferd zurück und brachte noch 3 weitere Wildpferde mit, sodass der Mann plötzlich 4 Pferde hatte. Nun sagten die Menschen im Dorf: „Was für ein Glück!” Der Sohn des alten Mannes versuchte eines der wilden Pferde zu zähmen, doch er fiel hinunter und brach sich ein Bein. „Was für ein Unglück!”, tuschelten die Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen. Der alte Mann murmelte unbesorgt: „Wir werden sehen.”

Ein paar Tage später kamen Soldaten vorbei, die alle jungen, gesunden Männer verpflichteten, in den Krieg zu ziehen. Der Sohn des alten Mannes konnte aufgrund seiner Verletzung nicht mitgehen und blieb bei seinem Vater. „Was für ein Glück!”, riefen die Menschen im Dorf.

Gelassenheit statt schlechter Laune

Du kannst meistens nichts dagegen tun, dass sich Ereignisse ereignen, Umstände sich verändern, negative Gedanken auftauchen und deine Laune mal besser und mal schlechter ist. Das gehört zu unserem menschlichen Dasein dazu.

Es kann jedoch sehr hilfreich sein, deine Gedanken im Blick zu behalten, um sie nicht wie automatisch weiter zu stricken. Lasse sie da sein, ohne ihnen beizupflichten oder sie abzulehnen und gib der dunklen Wolke damit die Chance, weiterzuziehen. Außerdem kannst du versuchen, nicht nur deine Gedanken weniger persönlich zu nehmen, sondern auch Ereignisse und Umstände – wie der alte Mann in der Geschichte. Vielleicht ist es dir selbst schon passiert, dass eine Sache, die du zunächst für ein Unglück gehalten hast, sich langfristig als etwas Gutes entpuppte. Wenn dein Kopf dir also das nächste Mal erzählt: „Das ist aber doof”, kannst du Gelassenheit und emotionale Stabilität bewahren, wenn du lächelst und die innere Einstellung: „Wer weiß” oder „mal gucken” annimmst.

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