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Innere Unruhe

Häufig kennen wir den Grund für Nervosität und innere Anspannung: vor einer Prüfung, unter Zeitdruck, während eines heiklen Gesprächs. Manchmal erleben wir aber auch innere Unruhe, die wir uns nicht so leicht erklären können. In diesem Artikel wollen wir diesem Phänomen auf den Grund gehen. Woher kommt nervöse Unruhe und was beeinflusst sie?

Symptome von innerer Unruhe

Innere Unruhe zeigt sich vor allem in der Unfähigkeit, uns zu entspannen. Häufig zeigt sich innere Unruhe daher auch im Zusammenhang mit Schlafstörungen. Wenn wir innerlich unruhig sind, erleben wir oft Gedankenrasen. Wir springen von einem Gedanken zum nächsten, meistens handelt es sich dabei eher um unangenehme und schwierige Themen. Auch unsere Gefühle können verrückt spielen und – abhängig von unseren Gedanken – von Verzweiflung, Bedrücktheit oder Gereiztheit geprägt sein. Innere Unruhe kann aber auch mit angenehmen Gedanken und Gefühlen wie Freude, Aufregung oder Verliebtheit einhergehen. 

Körperlich zeigt sie sich häufig in Symptomen wie zum Beispiel

  • Bewegungsdrang
  • Herzklopfen oder Schweißausbrüche
  • an den Fingernägeln kauen 
  • mit den Füßen wackeln
  • an Kleidung, Haaren oder Haut zupfen
  • mit den Fingern auf eine Oberfläche trommeln

Gut zu wissen

Das Gehirn und innere Unruhe

Innere Unruhe ist keine Einbildung oder falsche Wahrnehmung, sondern spielt sich tatsächlich im Gehirn ab. Sind wir innerlich unruhig, ist unser Gehirn in der Regel mit dem Lösen bestimmter Probleme und Aufgaben beschäftigt. Im Gegensatz zu diesem aktiven Arbeitsmodus gibt es aber auch einen Ruhemodus unseres Gehirns, das sogenannte Default Mode Network”. Das Default Mode Network ist ein Netzwerk bestimmter Hirnregionen, das aktiv ist, wenn wir innerlich entspannt und mit nichts Besonderem beschäftigt sind. Wenn sich unser Gehirn im Ruhezustand befindet, können wir unsere Gedanken und Gefühle kommen und gehen lassen. Die Kunst innerer Ruhe ist psychisch gesehen also das Loslassen bestimmter gedanklicher Fixierungen. 

Mögliche Ursachen von innerer Unruhe

Wie bei den meisten psychischen Beschwerden gibt es auch für innere Unruhe eine Vielzahl von möglichen Ursachen. Diese lassen sich vereinfacht in körperliche und psychische Ursachen unterteilen.

Körperliche Unruhe

Wenn wir innerlich unruhig sind, ist es gut möglich, dass unserem Körper etwas fehlt. Zu wenig Flüssigkeit, Essen, Bewegung. Manchmal steckt auch ein zu hoher Konsum von Kaffee, Nikotin oder Alkohol dahinter. All diese Substanzen können unseren Körper anregen und innere Unruhe verursachen. 

Wichtig ist auch, körperliche Erkrankungen als mögliche Ursache abklären zu lassen. Deine Ärztin oder dein Arzt wird dich nach einem ausführlichen Gespräch beispielsweise auf eine mögliche Unterzuckerung, zu niedrigen Blutdruck oder eine Schilddrüsenüberfunktion untersuchen. All diese körperlichen Beschwerden bzw. Erkrankungen können nämlich ebenfalls die Ursache von innerer Unruhe sein. Viele Frauen leiden darüber hinaus in Phasen starker hormoneller Umstellung, wie zum Beispiel den Wechseljahren, unter nervöser Unruhe und innerer Anspannung.

Psychische Ursachen

Unsere Gedanken haben einen entscheidenden Einfluss darauf, ob wir gelassen sind oder innerliche Unruhe verspüren. Denken wir zum Beispiel an die Aufgaben des nächsten Tages oder an eine belastende Situation, werden wir oft angespannt. Auch wenn es in diesem Moment äußerlich gar keinen unmittelbaren Grund dafür gibt. Wie du deine Gedanken in solchen Momenten gezielt beruhigen und zur Ruhe kommen kannst, erfährst du auf unserem Blog. 

Innere Unruhe kann auch in Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel einer Anpassungstörung, Depression sowie Angst und Panik stehen.

Innere Unruhe behandeln

Innere Unruhe kann für Betroffene sehr belastend sein. Aber das Gute ist: Du bist ihr nicht hilflos ausgeliefert. Gegen die Unruhe lässt sich etwas tun. Wir verraten dir, was du selbst tun kannst und welche anderen Hilfsangebote sinnvoll sein können.

Wie du innere Unruhe selbst bekämpfen kannst

Wir sind der inneren Unruhe genau so lange hilflos ausgeliefert, wie wir sie nicht bewusst bemerken. Rennen unsere Gedanken von A nach B, gehen wir nervös von einem Zimmer ins andere oder versuchen uns durch Fernsehen oder im Internet Surfen abzulenken, bleiben wir vermutlich weiterhin angespannt. Der erste Schritt, um die innere Anspannung zu lösen, ist also das achtsame Bemerken innerer Unruhe. Achtsamkeit ist keine Fähigkeit, die man einfach hat. Hier gilt: üben, üben, üben. Eine wirksame Übung in Achtsamkeit, die du bei innerer Unruhe einsetzen kannst, findest du in unserem Blogartikel zum Thema Stressprävention

Neben dem achtsamen Umgang mit deiner eigenen inneren Unruhe ist das Erlernen von Entspannungstechniken empfehlenswert. Zum Beispiel durch Yoga, Meditation oder Progressive Muskelentspannung. Auch körperliche Bewegung kann hilfreich dabei sein, das oft mit innerer Unruhe verbundene Gefühl der Rastlosigkeit zu lindern. Denn die beim Sport ausgeschütteten Endorphine können nicht nur glücklich machen, sondern auch Stress reduzieren und innere Anspannung lösen. Eine warme Dusche oder ein warmes Vollbad können dir ebenfalls dabei helfen, dein Stresslevel zu senken und leichter in die Entspannung zu finden. 

Welche professionelle Unterstützung dir jetzt weiterhelfen kann

Wenn du das Gefühl hast, dass du alleine nicht zur Ruhe kommst, kann sich das Aufsuchen einer Psychotherapeutin oder eines Psychotherapeuten lohnen. Dies oder dieser kann dir dabei helfen, deine nervöse Unruhe besser zu verstehen und einen hilfreichen Umgang damit zu finden. Ein Besuch bei deiner Ärztin oder deinem Arzt empfiehlt sich ebenfalls, um mögliche körperliche Ursachen der nervösen Unruhe abzuklären. 

Vielleicht ist aber auch ein Online-Therapiekurs, den du ganz flexibel zu Hause machen kannst, genau das Richtige für dich. Du kannst dir zum Beispiel unseren Online-Therapiekurs HelloBetter Stress und Burnout bei deinem Arztbesuch kostenfrei auf Rezept verschreiben lassen. In dem wirksamen Online-Kurs kannst du lernen, deine innere Unruhe zu erkennen und zum Beispiel mit hilfreichen Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen entgegenzuwirken. Außerdem erfährst du, wie du gezielt mit Problemen umgehen kannst, damit sie für weniger Unruhe sorgen. 

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  • Quellennachweis
    1. Donegan, E., & Dugas, M. J. (2012). Generalized anxiety disorder: a comparison of symptom change in adults receiving cognitive-behavioral therapy or applied relaxation. Journal of consulting and clinical psychology, 80(3), 490.
    2. Ehrlenspiel, F., Erlacher, D., & Ziegler, M. (2018). Changes in subjective sleep quality before a competition and their relation to competitive anxiety. Behavioral sleep medicine, 16(6), 553-568.
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