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Woran du Depressionen erkennen kannst

Bin ich „nur” traurig oder habe ich schon eine Depression? Vielleicht hast du dir diese Frage auch schon einmal gestellt. Oft ist sie verbunden mit der Angst davor, dass mit uns etwas nicht stimmt. Vielleicht haben wir das Gefühl, schon zu lange traurig zu sein, oder aber unsere Traurigkeit fühlt sich so intensiv an, dass wir mehr als ein vorübergehendes Gefühl dahinter vermuten. Psychotherapeuten und Ärztinnen orientieren sich an bestimmten Kriterien, mit denen sie Depressionen erkennen können. Welche das sind und was du tun kannst, wenn du von einer Depression betroffen bist, erfährst du in diesem Artikel.

Nur etwas traurig oder doch schon eine Depression? 

Es ist ganz normal, sich auch mal traurig zu fühlen. Nach besonders schwierigen Lebensereignissen, wie zum Beispiel einer Trennung oder einer komplizierten Geburt, kann diese Traurigkeit länger anhalten als üblich. Nach einer Weile fragen wir uns dann vielleicht, wie lange es eigentlich okay ist, traurig zu sein. Ist es okay, nach einer Trennung ein Jahr lang traurig zu sein oder wird aus der Traurigkeit nach einem bestimmten Zeitraum etwas, über das wir uns Sorgen machen sollten? Kann es sich dabei vielleicht schon um eine Depression nach der Trennung handeln? Und wann sollten wir uns Hilfe suchen? 

Anzeichen und Symptome einer Depression

Um eine Depression zu erkennen und zu diagnostizieren, ziehen Ärztinnen und Psychotherapeuten verschiedene Haupt- und Nebensymptome heran.

Wichtig ist: Von einer Depression wird nur dann gesprochen, wenn insgesamt mindestens 4 Symptome (davon mindestens zwei Haupt- und ein Nebensymptom) über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen vorhanden sind.

Vielleicht findest du dich in einigen der folgenden Symptome wieder, bist dir jedoch nicht sicher, ob diese stark genug sind, damit eine Depression festgestellt werden würde. Um sicher zu sein, solltest du die Diagnose in jedem Fall von einem Arzt oder einer Psychotherapeutin feststellen lassen.

Zu den Hauptsymptomen einer Depression zählen:

  • ​​gedrückte Stimmung in ungewöhnlichem Ausmaß, die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag, im Wesentlichen unbeeinflusst von äußeren Umständen
  • Interessen- und Freudverlust
  • Antriebslosigkeit

Die Nebensymptome einer Depression lauten wie folgt:

  • Konzentrationsschwierigkeiten oder Unentschlossenheit
  • vermindertes Selbstwertgefühl
  • unbegründete Selbstvorwürfe oder ausgeprägte Schuldgefühle
  • motorische Unruhe oder Verlangsamung
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • suizidale Gedanken bis hin zu Suizidversuchen.

Welche Ursachen hat eine Depression? 

Wie bei allen psychischen Beschwerden gibt es auch bei einer Depression nicht die eine Ursache. Es handelt sich vielmehr um eine Mischung aus verschiedenen Faktoren. Und eins sei vorweggesagt: Niemand ist schuld an seiner Depression! Bei der Entstehung einer solchen Krankheit spielen sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle. Oder anders ausgedrückt: Wir können mehr oder weniger veranlagt sein, eine Depression zu entwickeln, zum Beispiel wenn Depressionen in unserer Familie häufig vorkommen.

Unser Umfeld, also das, was uns im Laufe unseres Lebens widerfährt, kann ebenfalls dazu beitragen, dass eine Depression entsteht, uns aber auch davor schützen. So kann es sein, dass wir zwar genetisch vorbelastet sind, aber keine Depression entwickeln, weil wir keinen großen Belastungen ausgesetzt waren oder andere Ressourcen aktivieren konnten, die uns davor geschützt haben (zum Beispiel ein unterstützendes soziales Umfeld). Umgekehrt kann es sein, dass wir etwas sehr Schwieriges erleben und daraufhin eine Depression entwickeln, obwohl die Neigung dazu nicht in unserer Familie liegt. 

Es ist schwer zu sagen, was letztlich für die Depression verantwortlich ist und in welchem Ausmaß. Zwar ist es wichtig zu verstehen, woher die Krankheit kommt, aber mindestens ebenso wichtig ist es, herauszufinden, was dir dabei helfen kann, die Depression zu überwinden

Was kann ich tun, wenn ich bei mir eine Depression erkenne? 

Wenn einige der oben genannten Symptome von Depressionen auf dich zutreffen, kann es sein, dass du dich in einer depressiven Phase befindest. Vielleicht hast du sogar schon eine Ärztin oder einen Psychotherapeuten aufgesucht, der eine Depression bei dir erkannt hat. Zu wissen, weshalb es dir zurzeit nicht gut geht, ist der erste Schritt zur Besserung. Du hast dich also bereits auf den richtigen Weg gemacht! Nun ist es wichtig, dass du die richtige Form der Unterstützung für dich findest.

An wen kann ich mich wenden?

Eine wichtige erste Anlaufstelle können in diesem Fall Ärzte und Psychotherapeutinnen sein. Sie können dich dabei unterstützen, deine Situation besser zu verstehen und Strategien zu finden, die dir dabei helfen, dass es dir so schnell wie möglich besser geht. Das können hilfreiche psychotherapeutische Strategien, aber auch Medikamente in Form von Antidepressiva sein. Die wichtigsten Informationen dazu, wie eine Depression therapiert wird, haben wir dir in dem Artikel Depression behandeln zusammengefasst.

Leider sind die Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz häufig sehr lang. Um einen schnelleren Zugang zu professioneller psychologischer Unterstützung zu finden, kann sich ein Blick in Online-Therapiekurse wie HelloBetter Depression oder HelloBetter Diabetes lohnen. Vielleicht treffen auch nur einige der oben genannten Symptome auf dich zu und deine Beschwerden hängen vor allem mit Stress und Erschöpfung zusammen. Dann könnte auch HelloBetter Stress und Burnout was für dich sein. 

Ob eine psychotherapeutische Unterstützung vor Ort oder in digitaler Form die hilfreiche Form der Unterstützung darstellen, hängt ganz von deinen persönlichen Bedürfnissen ab. Wichtig ist: Die verschiedenen Formen der Hilfe schließen sich dabei nicht aus. Eine digitale Gesundheitsanwendung kann dir vor, während oder nach einer Face-to-face Psychotherapie weiterhelfen. Es kommt vor allem darauf an, mit welcher Hilfe du dich am wohlsten fühlst. Denn schließlich geht es darum, dass es dir schnell besser geht. 

Was kann ich selbst tun? 

Neben professioneller Unterstützung bist du selbst deine wichtigste Unterstützung auf dem Weg zur Besserung. Das Schlüsselwort hierbei lautet: Selbstfürsorge. Um mit dir selbst fürsorglich umgehen zu können, frage dich immer mal wieder, was du gerade brauchst. Was würde dir jetzt guttun? Was könnte deine Stimmung heben? 

Allgemein geht man in der Psychologie davon aus, dass Aktivitäten einen positiven Einfluss auf die Genesung einer Depression haben. Auch wenn es gerade am Anfang einer Depression schwierig sein kann, sich dazu zu motivieren, Freunde zu sehen oder zum Sport zu gehen, helfen diese Unternehmungen dabei, schöne Momente im eigenen Leben wahrnehmen zu können. Das motiviert zu weiteren Unternehmungen und führt dazu, dass wir wieder am Leben teilhaben wollen.

Was kann ich tun, wenn ich bei einer geliebten Person eine Depression erkenne? 

Auch einem geliebten Menschen dabei zuzusehen, wie er leidet, kann sehr belastend sein. Oft fühlen wir uns hilflos und wissen nicht, wie wir Angehörige bei einer Depression am besten unterstützen können. Möchte die uns nahestehende Person über ihre Gefühle sprechen oder sollten wir sie lieber ablenken? Braucht sie Ruhe oder sollten wir sie dazu aktivieren, etwas zu unternehmen? 

Ein erster Schritt kann immer sein, die eigene Sorge über die Situation anzusprechen. Du könntest solch ein Gespräch zum Beispiel mit dem folgenden Satz beginnen: „Ich mache mir in letzter Zeit Sorgen um dich. Du wirkst trauriger als sonst. Nimmst du das auch so wahr?” 

Wenn dein Gegenüber offen für ein Gespräch ist, kannst du in einem zweiten Schritt fragen, welche Unterstützung helfen könnte. An einer Depression leidende Menschen wissen häufig selbst nicht so genau, was ihnen gerade am besten helfen könnte. Das ist normal und Teil der Depression. In diesem Fall kannst du Angebote machen – gemeinsame positive Unternehmungen, das gemeinsame Suchen nach professioneller Hilfe oder Gespräche über die Ängste und Sorgen der betroffenen Person können eine Möglichkeit sein. 

Fazit – eine Depression zu erkennen ist oft gar nicht so einfach

Länger anhaltende Traurigkeit und eine Depression zu unterscheiden, ist oft gar nicht so einfach. Falls du bei dir selbst Anzeichen einer Depression erkennst, solltest du die Diagnose in jedem Fall von einer Ärztin oder einem Psychotherapeuten absichern lassen. Diese können dir außerdem dabei helfen, die Depression bestmöglich zu überwinden, sodass es dir schon bald wieder besser geht. Welche Form der Unterstützung für dich am geeignetsten ist, hängt dabei ganz von deinen eigenen Bedürfnissen ab. Psychotherapie vor Ort oder digital oder vielleicht doch eine medikamentöse Behandlung – am besten besprichst du die verschiedenen Möglichkeiten zunächst mit deinem Arzt oder deiner Psychotherapeutin. Weitere Informationen rund um Arztgespräche und kostenfreie Online-Therapiekurse findest du auf unserer Online-Therapieplattform HelloBetter.de.

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