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Burnout und Depression: Zwei Begriffe für die gleiche Erkrankung?

Zu den Begriffen Burnout und Depression gibt es häufig Unklarheiten und verschiedene Meinungen. Vielleicht hast du schon mal gehört, dass Burnout ein Modebegriff sei und sich eigentlich immer eine Depression dahinter verberge. Oder dass ein unbehandelter Burnout zu einer Depression führen kann. Wir wollen in diesem Artikel Licht ins Dunkel bringen und dir erklären, was sich hinter den beiden Begriffen verbirgt. Außerdem zeigen wir dir, was du tun kannst, wenn du Depressionen und Burnout loswerden willst.

Was ist der Unterschied zwischen Burnout und Depressionen?

In der Fachwelt gibt es einige Diskussionen darüber, ob es Burnout überhaupt gibt. Und wenn ja, ist weiterhin streitbar, ob es sich dabei um eine Erkrankung handelt oder ob Burnout eine versteckte Depression ist. Schaut man sich die offiziellen Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an, stellt man aktuell Folgendes fest:

Eine Depression ist eine anerkannte Erkrankung mit klar festgelegten Kriterien: Die Hauptkriterien sind 

über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen.

Ein Burnout hingegen wird nicht als Erkrankung aufgefasst – sondern als sogenannte Zusatzdiagnose verstanden, unter der Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung festgehalten werden. Eine Zusatzdiagnose bedeutet, dass die eigene Gesundheit beeinträchtigt ist, jedoch nicht die Kriterien für eine Erkrankung erfüllt sind.

In dem neuen, von der WHO veröffentlichten Klassifikationssystem für Krankheiten wird Burnout nun etwas genauer beschrieben: Burnout ist ein ein Syndrom, das sich durch

  • ein Gefühl der Erschöpfung,
  • geistige Distanz zur eigenen Arbeit 
  • und ein Gefühl von verringerter Leistungsfähigkeit zeigt.

Auch wenn Burnout offiziell nicht als Erkrankung gilt, ist das Gefühl, ausgebrannt zu sein oder unter einem Burnout zu leiden, nicht eingebildet oder ausgedacht. Ein Burnout-Erleben ist oft ein Warnzeichen, dass man Unterstützung benötigt und so nicht weitermachen kann.

Können Burnout und Depressionen gleichzeitig auftreten?

Wenn Betroffene von Burnout ihre Symptome und Belastungen beschreiben, wird schnell klar: Burnout kann sich in einer Vielzahl von körperlichen und psychischen Symptomen zeigen. Es wurden schon über 120 Symptome mit Burnout in Verbindung gebracht. Es gibt also nicht „das eine Burnout”, sondern ganz verschiedene Beschwerden – zum Beispiel Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit und Erschöpfung.

Manchmal sind die Burnout-Symptome so stark ausgeprägt oder verschlimmern sich über die Zeit, dass auch die Kriterien für eine Depression oder eine andere psychische Erkrankung erfüllt sind. Außerdem können sich sowohl depressive Symptome als auch Burnout-Symptome bei Frauen und bei Männern leicht unterscheiden. Daher lassen sich Burnout und Depressionen nur schwer miteinander vergleichen und es muss im Einzelfall geprüft werden, was genau vorliegt.

Der Mythos, dass man viel geleistet haben muss, um ein Burnout zu entwickeln, ist übrigens nicht wahr. Jeder kann sich ausgebrannt fühlen – ganz unabhängig davon, wie viel und wie lange man schon arbeitet.

Auch Menschen, die keiner Arbeit im engeren Sinne nachgehen, sondern beispielsweise Angehörige pflegen oder sich um den Haushalt kümmern, können ein Burnout entwickeln. Deshalb sind beispielsweise auch nicht selten Mütter von Burnout betroffen.

Du willst Depressionen oder Burnout loswerden?

Wenn du das Gefühl hast, unter Depressionen oder einem Burnout zu leiden, empfiehlt es sich, deine Belastungen ärztlich oder psychotherapeutisch abklären zu lassen. Anschließend kannst du mit Behandelnden die nächsten Schritte planen. Also zum Beispiel eine psychotherapeutische oder medikamentöse Behandlung. 

Da ein Burnout keine offizielle Erkrankung ist, wird eine Psychotherapie für Burnout meist nicht genehmigt – es sei denn, dass die Kriterien für eine psychische Erkrankung wie eine Depression oder eine Panikstörung zusätzlich erfüllt sind. Was also tun bei Burnout? Wenn du dir psychologische Unterstützung wünschst, kann der Online-Therapiekurs HelloBetter Stress und Burnout eine Behandlungsmöglichkeit für dich sein. Der Kurs richtet sich an alle Menschen, die sich ausgebrannt fühlen und kann kostenfrei von Behandelnden auf Rezept verschrieben werden. So erhältst du professionelle Unterstützung bei deiner Stressbewältigung und kannst deine psychische Gesundheit stärken – und das sogar wann und wo du möchtest. 

Die Wirksamkeit des Online-Therapiekurses HelloBetter Stress und Burnout wurde in 8 wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Dabei zeigte sich, dass der Kurs sogar depressive Symptome nachweislich reduzieren konnte.

Für die Zwischenzeit haben wir noch eine Übung für dich, um die Hintergründe deiner Belastungen besser einordnen zu können.

Was steckt hinter deinen Belastungen?

Vielleicht kennst du das, dass andere Menschen dir Tipps wie „Mach dir nicht so viel Stress” oder „Entspann dich doch mal mehr” nahelegen? Einfach gelassener werden, sich besser entspannen oder mehr Zeit für sich zu nehmen, mag auf den ersten Blick einfach klingen – aber das ist es nicht. 

Es kann viele Gründe dafür geben, dass man sich beispielsweise überlastet oder niedergeschlagen fühlt und sich immer mehr zurückzieht. Diese Gründe herauszuarbeiten, kann herausfordernd sein – und gelingt am besten im Rahmen einer Psychotherapie. Wenn du bereits jetzt mögliche Gründe erkunden magst, kann dir diese Übung dabei helfen:

Übung

Hindernisse finden und überwinden

Auf dem Weg zu dem Ziel, dass es dir wieder gut geht, können sich Hindernisse befinden. Manche sind größer, manche kleiner. Vielleicht sind es auch so viele, dass du das Gefühl hast, dein Ziel gar nicht mehr sehen zu können. Hindernisse, das können Gedanken, Gefühle, aber auch bestimmte Verhaltensweisen sein, die es dir schwer machen, dich besser zu fühlen.

Nimm dir einen Moment Zeit und überlege dir, was dich aktuell daran hindert, dass es dir besser gehen kann. 

Konzentriere dich dabei vor allem auf die Hindernisse, die du selbst in der Hand hast. Falls du dabei Inspiration brauchst, haben wir dir eine Liste mit häufigen Hindernissen im Zusammenhang mit Burnout und Depression aufgeschrieben:

  • Glaubenssätze wie „Ich muss alles perfekt machen” oder „Ich bin nicht liebenswert” erschweren deinen Alltag.
  • Von unangenehmen Gedanken oder Gefühlen umgeben zu sein, überfordert dich und du versuchst sie mit verschiedenen Strategien wie Alkohol oder Ablenkung zu umgehen oder zu unterdrücken. Dadurch fällt dir die Emotionsregulation und ein Umgang mit negativen Gedanken schwer.
  • Du findest dich oft in Grübelschleifen oder Sorgenketten wieder, die es dir unmöglich machen, zu entspannen und abzuschalten.
  • Ängste vor den Bewertungen durch andere oder Zukunftsängste schränken dich ein, sodass du nicht den Mut findest, Veränderungen vorzunehmen.
  • Du fühlst dich unsicher im Kontakt mit anderen Menschen und traust dich nicht, dich zu verabreden, soziale Kontakte zu knüpfen oder Nein zu sagen.
  • Es fällt dir schwer, gesteckte Ziele durchzuhalten und Gewohnheiten zu ändern.
  • Schlafstörungen halten dich nachts wach, wodurch dir die Energie für den Tag fehlt.
  • Du leidest unter einem geringen Selbstwert oder Selbstvertrauen.

Wenn du ein persönliches Hindernis gefunden hast, kannst du dich im nächsten Schritt fragen: Was müsste sich verändern, damit es mir ein bisschen besser gehen kann? Was könnte ich tun, damit mein Hindernis ein paar Zentimeter kleiner wird und woran würde ich das merken?

Denk daran, dass du deine Hindernisse nicht alleine lösen musst – dafür gibt es professionelle Unterstützung!

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  • Quellennachweis
    1. Burisch, M (2014). Das Burnout Syndrom (4. Auflage). Springer-Verlag: Berlin, Heidelberg. doi: https://doi.org/10.1007/978-3-642-36255-2
    2. World Health Organization. (‎2004)‎. ICD-10 : international statistical classification of diseases and related health problems : tenth revision, 2nd ed. World Health Organization. https://apps.who.int/iris/handle/10665/42980
    3. World Health Organization. (2022). ICD-11: International classification of diseases (11th revision). https://icd.who.int/
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