Zurück zur Übersicht

Jeden Tag ein Glas Wein, oder lass ich’s lieber sein?

Der Volksmund behauptet gern, jeden Tag ein Glas Rotwein zu trinken, senke dank seiner wertvollen Antioxidantien das Risiko für Herzerkrankungen. Und sowieso, ein Gläschen in Ehren, wer könnte das schon verwehren? Immerhin wird man von einem Glas meist nicht betrunken und läuft damit auch nicht Gefahr, abhängig zu werden. Oder doch? Wir verraten dir, ob jeden Tag ein Glas Wein zu trinken, wirklich gesund ist. Außerdem geben wir dir Tipps, falls du diese Gewohnheit verändern möchtest.

Gesund oder ungesund?

Die Datenlage dazu, ob es tatsächlich gesund ist, jeden Tag ein Glas Wein zu trinken, ist nicht ganz eindeutig. Allerdings weisen die allermeisten Ergebnisse darauf hin, dass auch bereits kleine Mengen Alkohol eher gesundheitsschädlich als -förderlich sind und das Risiko für Herzerkrankungen oder Krebs nicht senken, sondern steigern. Das gilt dann natürlich ebenso für Rotwein. Dabei kommt es aber natürlich auch auf die genaue Menge an, die konsumiert wird.

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Richtwerte für einen risikoarmen Konsum – also eine Trinkmenge, bei der ein geringes Risiko für gesundheitliche Schäden zu erwarten ist. Für erwachsene Frauen liegt dieser bei nicht mehr als 12 Gramm reinem Alkohol pro Tag und für Männer bei nicht mehr als 24 Gramm. Das entspricht etwa einem kleinen Glas Wein für Frauen (0,1 Liter) und einem großen Glas für Männer (0,2 Liter). Darüber hinaus wird empfohlen, an mindestens zwei Tagen die Woche gar keinen Alkohol zu trinken. Jeden Tag ein Glas Wein würde den Empfehlungen daher nicht entsprechen. Aber bedeutet das gleich, dass ich ein Alkoholproblem habe, wenn ich jeden Tag ein Glas Wein trinke?

Jeden Tag ein Glas Wein: Bin ich abhängig?

Auch wenn diese Frage nicht so pauschal zu beantworten ist, liegt vermutlich keine Abhängigkeit vor, wenn du jeden Tag ein Glas Wein trinkst – und ansonsten keinen Alkohol. Zu den Anzeichen einer Abhängigkeit zählt nämlich zum Beispiel zusätzlich eine verminderte Kontrolle über den Konsum. Das heißt, dass du oft mehr trinkst, als du dir vorgenommen hast. Wenn du also bei deinem Glas Wein bleibst und es nicht auch regelmäßig mehr wird und sich beispielsweise jeden Tag ein Bier oder mehr dazu gesellt, ist dein Risiko einer Abhängigkeit relativ gering.

Du bist dir unsicher, wie viel Alkohol du tatsächlich trinkst? Dann kannst du für ein paar Wochen ein Trinktagebuch führen. Auf diese Weise findest du schnell heraus, ob es tatsächlich bei einem Glas pro Tag bleibt oder ob du darauf zusteuerst, jeden Tag eine Flasche Wein zu trinken.

Wenn du noch mehr über die Kriterien einer Alkoholabhängigkeit wissen möchtest, kannst du auf unserem Blog über die Unterschiede zwischen Alkoholmissbrauch und Alkoholabhängigkeit nachlesen.

Ich lass es lieber sein – 4 Tipps, wie das gelingt

Wenn du das Gefühl hast, dass es doch ab und zu mehr wird als jeden Tag ein Glas Wein oder du deine Gewohnheit ganz allgemein einfach ändern möchtest, haben wir für dich 4 Tipps, wie genau das gelingen kann.

1Frage dich: Wofür jeden Tag ein Glas Wein?

Auch wenn dir das vielleicht nicht direkt bewusst ist, hat dein Glas Wein vermutlich eine Funktion für dich. Überlege einmal: Wobei hilft es dir oder wofür steht es? Trinkst du möglicherweise jeden Abend Wein, um nach der stressigen Arbeit entspannter zu werden und runterzukommen? Gehört es für dich zum Essen dazu oder schmeckt dir Wein einfach? Gibt es vielleicht jemand anderen, mit dem du jeden Tag dein Glas Wein genießt und es steht eigentlich für Geselligkeit?

Indem du herausfindest, welche Funktion das Glas Wein hat, kannst du im Anschluss überlegen, was statt des Alkohols dieselbe Funktion erfüllen könnte.

Du kannst zum Beispiel Techniken für einen gute Stressbewältigung lernen, einen alkoholfreien Wein zum Essen genießen oder lernen, bei geselligen Anlässen auch einmal Nein zu sagen und trotzdem eine schöne Zeit zusammen zu haben.

2Ich sehe nichts, was ich nicht sehen kann

Wenn du deine Gewohnheit, jeden Tag ein Glas Wein zu trinken, ablegen möchtest, ist ein guter Trick, weniger oder vielleicht sogar gar keinen Wein im Haus zu haben. Denn was nicht da ist, kannst du auch nicht trinken. Du kannst auch alternativ den Aufwand erhöhen, den es bräuchte, um ein Glas Wein zu trinken. Zum Beispiel, indem du die Weingläser besonders weit hinten im Schrank verstaust oder die Weinflaschen in die letzte Kellerecke räumst.

3Jeden Tag kein Glas Wein – wofür lohnt sich das?

Um deine Motivation für eine gelegentliche Alkoholpause am Abend zu steigern, kannst du dir überlegen, welche Vorteile es hat, nicht jeden Abend Wein zu trinken. Neben gesundheitlichen Vorteilen kannst du vielleicht abends spontan das Auto benutzen, nimmst weniger Kalorien zu dir oder sparst Geld? Schreibe dir gerne deine Pro-Alkoholverzicht-Argumente auf, sodass du jederzeit auf sie zurückgreifen kannst. Vielleicht magst du auch eine andere Person in dein Vorhaben, nicht mehr jeden Tag Wein zu trinken, einbeziehen. Auch das kann deine Motivation steigern.

4Weniger Alkohol trinken mit HelloBetter

Wenn du deine Trinkgewohnheiten und deinen Umgang mit Alkohol verändern möchtest, kann dich auch unser Online-Therapiekurs HelloBetter Weniger Alkohol unterstützen. In den Kurseinheiten erwarten dich Texte, Videos, Audios und interaktive Übungen, mit deren Hilfe du deinen Alkoholkonsum reduzieren, wieder mehr Kraft im Alltag schöpfen und mit unangenehmen Gefühlen und Gedanken besser umgehen kannst. Wenn du mehr über die Inhalte und den Aufbau des Therapieprogramms wissen möchtest, schau gerne auf unserer Kursseite „Weniger Alkohol trinken” vorbei.

Reduziere deinen Alkoholkonsum langfristig mit dem Online-Therapiekurs von HelloBetter – jetzt direkt als Selbstzahler starten.

Jetzt entdecken

Artikel teilen:Share this:

Twitter Facebook LinkedIn
Hole dir jetzt dein kostenloses E-Book und stärke deine psychische Gesundheit. Direkt per Mail:

Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.
Mit dem Absenden deiner E-Mail-Adresse, stimmst du der dafür notwendigen Verarbeitung deiner Daten zu. Weitere Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Hole dir jetzt dein kostenloses E-Book!
Stärke deine psychische Gesundheit Schritt für Schritt in 9 Kapiteln. Direkt per Mail in dein Postfach.

Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.
Schließen
  • Hinweis zu inklusiver Sprache

    Unser Ziel bei HelloBetter ist es, alle Menschen einzubeziehen und allen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich in unseren Inhalten wiederzufinden. Darum legen wir großen Wert auf eine inklusive Sprache. Wir nutzen weibliche, männliche und neutrale Formen und Formulierungen. Um eine möglichst bunte Vielfalt abzubilden, versuchen wir außerdem, in unserer Bildsprache eine große Diversität von Menschen zu zeigen.

    Damit Interessierte unsere Artikel möglichst leicht über die Internetsuche finden können, verzichten wir aus technischen Gründen derzeit noch auf die Nutzung von Satzzeichen einer geschlechtersensiblen Sprache – wie z. B. den Genderdoppelpunkt oder das Gendersternchen.

Unsere Artikel werden von Psycho­log­innen, Psycho­thera­peut­innen und Ärztinnen geschrieben und in einem mehrschrittigen Prozess geprüft. Wenn du mehr darüber erfahren willst, was uns beim Schreiben wichtig ist, dann lerne hier unser Autorenteam kennen.

Kostenfreie psychologische Soforthilfe auf Rezept

Einige unserer HelloBetter Therapieprogramme erhältst du jetzt schon kostenfrei auf Rezept. Lasse dir unsere Kurse einfach von deiner Ärztin oder deinem Psychotherapeuten verschreiben.