Wenn Genuss zur Sucht wird: Was ist Alkoholismus?
Ein Feierabendbier, das Glas Rotwein zum Essen oder der Verdauungsschnaps danach. Alkohol ist oft allgegenwärtig und kulturell verankert. Und obwohl in Deutschland immer weniger Menschen regelmäßig Alkohol trinken, gelten wir im internationalen Vergleich weiterhin als Alkohol-Hochkonsumland. Die Frage ist: Wann wird Alkohol zum Problem? Was ist die Definition von Alkoholismus und mit welchen Symptomen geht er einher? Was können Angehörige tun? Und vor allem: Was hilft, wenn aus dem Wollen ein Müssen wird?
- Wie wirkt Alkohol?
- Stufen zum Alkoholismus
- Symptome von Alkoholismus erkennen
- Alkoholismus-Typen: Gibt es den „den Alkoholiker”?
- Ursachen und Risikofaktoren des Alkoholismus
- Alkoholsucht und ihre Folgen
- Alkoholsucht: Therapie und Hilfsangebote
- Kann ich auch alleine aufhören mit dem Trinken?
- Alkoholismus erkennen und helfen: Tipps für Angehörige
- Rückfällen vorbeugen
Wie wirkt Alkohol?
Wenn wir Alkohol trinken, gelangt dieser in unseren Blutkreislauf und verteilt sich im ganzen Körper. Im Gehirn angekommen, bringt er dann das komplexe Gleichgewicht unserer Neurotransmitter durcheinander – er steigt uns sprichwörtlich zu Kopf. In der Folge hat der Alkohol erst mal eine positive Wirkung. Indem er nämlich im Belohnungszentrum andockt, wirkt er – je nach Situation und Trinkmenge – zum Beispiel entspannend, stimmungssteigernd, angstlösend oder auch enthemmend. Dieser Effekt hält aber nicht lange an. Sinkt der Alkoholpegel nämlich wieder, setzt mit der Zeit eine länger anhaltende negative Wirkung ein, die sich – je nach Situation und Trinkmenge – beispielsweise in Gereiztheit, Verstimmungen oder im typischen „Kater” bemerkbar machen kann. Genau diese sogenannte Zwei-Phasen-Wirkung macht Alkohol zu einem Suchtmittel. Denn stoppen lassen sich diese unangenehmen Nachwirkungen unter anderem durch einen erneuten Alkoholkonsum – das Risiko einer Alkoholsucht steigt.
Zum Vergleich: Beim Konsum von 3 Flaschen Bier hält die positive Wirkung etwa eine Stunde spürbar an. Die anschließende unangenehme Nachwirkung dauert hingegen bis zu 12 Stunden.
Stufen zum Alkoholismus: Ab wann wird Alkohol zum Problem?
Der Konsum von Alkohol ist grundsätzlich mit einem erhöhten Risiko für psychische und körperliche Erkrankungen sowie für soziale Probleme verbunden. Einen Alkoholkonsum komplett ohne Risiken gibt es nicht. Bei der Frage, ab wann der Konsum von Alkohol bedenklich ist, unterscheiden Fachleute jedoch den riskanten, schädlichen und den abhängigen Konsum. Da der Übergang zwischen diesen Stufen fließend ist, ist die Unterscheidung aber oft gar nicht so leicht. Schauen wir uns das deshalb mal genauer an.
Der riskante Alkoholkonsum
Von einem riskanten Alkoholkonsum sprechen Fachleute, wenn durch die getrunkene Alkoholmenge das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich steigt. Für Frauen bedeutet das, mehr als 12 Gramm Alkohol pro Tag. Für Männer gilt, mehr als 24 Gramm Alkohol pro Tag.
12 Gramm Alkohol entsprechen etwa einem kleinen Bier (0,3 Liter), einem Glas Wein oder Sekt (0,1 Liter).
Bleiben Menschen unter der für sie angegebenes Alkoholmenge und trinken sie zudem an mindestens 2 Tagen in der Woche keinen Alkohol, sprechen Fachleute von einem risikoarmen Konsum. Wie gesagt: Einen risikolosen Alkoholkonsum gibt es nicht.
Bei bestimmten Personengruppen, wie Kindern und Jugendlichen, Schwangeren oder Menschen mit körperlichen Erkrankungen, ist jedoch schon deutlich früher mit gesundheitlichen Schäden zu rechnen. Darüber hinaus gilt das sogenannte Rauschtrinken als riskant, also das Trinken großer Mengen Alkohol auf einmal. Auch hier gibt es Geschlechterunterschiede. So bedeutet Rauschtrinken für Frauen mehr als 48 Gramm Alkohol (z. B. 4 Gläser Wein je 0,1 Liter), für Männer mehr als 60 Gramm Alkohol (z. B. 5 Gläser Wein je 0,1 Liter) – und zwar zu einem Anlass. Das heißt also, dass wir uns auch dann im riskanten Alkoholkonsum bewegen, wenn die Alkoholmenge über die Woche „aufgespart” und dann am Samstagabend auf einmal konsumiert wird.
Der schädliche Alkoholkonsum
Ein schädlicher Alkoholkonsum liegt vor, wenn deutlich nachgewiesen werden kann, dass der Alkoholkonsum verantwortlich ist für körperliche, psychische oder soziale Folgeschäden. Zu diesen gehören zum Beispiel auffällige Leberwerte, der Verlust des Führerscheins, Fehlzeiten auf der Arbeit oder Beziehungsprobleme durch Alkohol.
Symptome von Alkoholismus erkennen
Beim Alkoholismus, auch Alkoholabhängigkeit oder Alkoholsucht genannt, handelt es sich um eine offizielle Diagnose und somit um eine psychischen Erkrankung. Laut dem wichtigsten Klassifikationssystem für medizinische Diagnose – der sogenannten Internationalen Klassifikation der Krankheiten (kurz ICD-10) – müssen dafür mindestens 3 der folgenden Symptome des Alkoholismus über mindestens einen Monat zusammen oder im Verlauf der letzten 12 Monate wiederholt aufgetreten sein.
1Starkes Verlangen oder Zwang, Alkohol zu konsumieren
Beim Alkoholismus kommt es in der Regel zu einem intensiven Verlangen, Alkohol zu trinken. Das kann sich körperlich und psychisch bemerkbar machen, immer vorhanden sein oder plötzlich auftreten.
2Verminderte Kontrolle über Beginn, Ende und Menge des Alkoholkonsums
Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit können meist nicht mehr kontrollieren, wann, wie lange und wie viel Alkohol sie konsumieren. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass Betroffene trotz fester Vorsätze, „nur ein Glas Wein” trinken zu wollen, damit nicht mehr aufhören können.
3Körperliches Entzugssyndrom
Ein weiteres Symptom des Alkoholismus zeigt sich, wenn kein oder weniger Alkohol getrunken wird. In der Regel erleben Betroffene dann nämlich körperliche Entzugssymptome – vor allem, wenn bisher über eine lange Zeit und in hohen Mengen konsumiert wurde. Dazu gehören Symptome wie Zittern, Schwitzen, Unruhe, Übelkeit, Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Krampfanfälle. Vorübergehend kann es zudem zu Halluzinationen kommen. Entzugssymptome sollten in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden.
Das Entzugssyndrom kann zusätzlich durch ein sogenanntes Delir kompliziert werden – Fachleute sprechen vom Delirium tremens. Betroffene sind dann zum Beispiel verwirrt, leiden unter deutlichen Gedächtnis- und Schlafproblemen oder brauchen auffallend lange, um zu reagieren.
4Entwicklung einer Toleranz
Toleranz meint, dass Menschen im Verlauf des Trinkens immer mehr Alkohol benötigen, um die gleiche erwünschte Wirkung zu erzielen. Der Körper gewöhnt sich sozusagen an das Suchtmittel. Das kann in der Folge bedeuten, dass Menschen mit einer Alkoholsucht trotz einer hohen Alkoholmenge kaum Auffälligkeiten im Verhalten oder in der Sprache zeigen.
5Vernachlässigung anderer Interessen
Wenn der Alkohol eine so große Rolle im Leben spielt, dass andere Interessen zugunsten des Alkoholkonsums vernachlässigt werden, kann das ebenfalls auf eine Alkoholabhängigkeit hinweisen. In der Regel verbringen Betroffene dann auch viel Zeit damit, Alkohol zu besorgen, zu trinken oder sich davon zu erholen.
6Alkoholkonsum trotz eindeutiger Folgeschäden
Ein weiteres Symptom des Alkoholismus besteht darin, dass Betroffene trotz eindeutiger körperlicher, psychischer oder sozialer Folgeschäden weiter trinken. Und zwar obwohl sie sich darüber bewusst sind beziehungsweise bewusst sein sollten.
Exkurs
Körperliche und psychische Abhängigkeit
Neben den offiziellen Diagnosekriterien im ICD-10 unterscheiden Fachleute auch zwischen der psychischen und der körperlichen Abhängigkeit. Letztere ist gekennzeichnet durch Toleranzentwicklung, Dosissteigerung und das Auftreten körperlicher Entzugssymptome wie zum Beispiel Schweißausbrüche, Übelkeit und Schlafstörungen. Alkohol gilt dabei übrigens als Suchtmittel mit besonders hohem körperlichen Abhängigkeitspotential. Psychische Abhängigkeit ist hingegen das unbezwingbare Verlangen, Alkohol zu konsumieren. Psychische Entzugssymptome sind dann beispielsweise Angst, Gereiztheit oder auch depressive Verstimmungen.
Gibt es „den Alkoholiker”?
In der Gesellschaft herrscht oft eine genaue Vorstellung davon, wie ein Mensch mit einer Alkoholabhängigkeit typischerweise auszusehen hat. Dabei ist Alkoholabhängigkeit nicht gleich Alkoholabhängigkeit und das eine allgemeingültige Bild gibt es gar nicht. So unterscheidet die Wissenschaft beispielsweise unterschiedliche Alkoholismus-Typen.
Der Spiegelkonsum
Beim Spiegel- oder auch Pegeltrinken trinken Menschen über den Tag verteilt regelmäßig, aber eher kleine Mengen Alkohol, um die Alkoholkonzentration im Blut nie unter einen bestimmten Pegel sinken zu lassen. So wird versucht, unangenehme Entzugserscheinungen zu verhindern. Menschen mit Spiegelkonsum bleiben in der Gesellschaft oft lange Zeit unbemerkt, da die geringen Alkoholmengen relativ gut kontrolliert und verheimlicht werden können. Dabei schaffen sie es meist, einen geregelten Tagesablauf und Job umzusetzen, obwohl sie möglicherweise seit Jahren regelmäßig Alkohol konsumieren. Zudem kommt es meist nicht zu Rauschzuständen oder anderen alkoholbedingten Auffälligkeiten.
Das Rauschtrinken
Trotz oft bester Vorsätze schaffen es Betroffene des Alkoholismus-Typs Rauschtrinken nicht, nur geringe Mengen Alkohol zu trinken. Vielmehr endet ihr Konsum in Rauschzuständen mit meist unkontrolliertem oder auch aggressivem Verhalten. Eine weitere häufige Konsequenz: Blackouts und der Verlust der Erinnerung. Betroffene berichten, dass sie im Rausch oft Dinge tun, für die sie sich am nächsten Tag schämen oder an die sie sich nicht mehr erinnern können (z. B. Nachrichten an bestimmte Menschen schreiben).
Das Konflikttrinken
Menschen mit Konfliktkonsum, auch Alpha-Trinker genannt, trinken nur in ganz bestimmten, belastenden Situationen Alkohol, da ihnen keine anderen Lösungs- und Bewältigungsstrategien zur Verfügung stehen. Ohne den Alkohol fühlen sich Betroffene in Konfliktsituationen daher oft hilf- und machtlos, weil sie das Problem nicht selbstständig – ohne den Alkohol – lösen können. Frauen sind übrigens in der Regel häufiger von dieser Form der Alkoholsucht betroffen als Männer.
Der periodische Konsum
Vielleicht hast du von diesem Alkoholismus-Typ schon mal unter dem Begriff Quartalstrinker gehört. Beim periodischen Konsum können Menschen über Monate hinweg abstinent sein, erleben aber wiederkehrend Phasen exzessiven und unkontrollierten Alkoholkonsums. Nach einem solchen Kontrollverlust folgt dann in der Regel erneut eine abstinente Phase, für die Betroffene aber zuerst viel Kraft aufbringen und teils schwere Entzugssymptome durchstehen müssen.
Durch die Unterscheidung soll deutlich werden, dass eine Alkoholsucht nicht nur eine Frage der Menge, der Häufigkeit und der Auffälligkeit des Konsums ist. Die 4 Abhängigkeitsformen können jedoch auch als Mischformen auftreten.
Ursachen und Risikofaktoren des Alkoholismus
Die Entstehung einer Alkoholabhängigkeit kann – wie bei den meisten anderen Süchten auch – nicht auf eine einzige Ursache zurückgeführt werden. So spielen neben genetischen Faktoren, Lebensereignissen und Persönlichkeitsfaktoren auch individuelle Lernerfahrungen eine wichtige Rolle. Auch hier mal ein genauer Blick.
Genetische Faktoren
Ist Alkoholismus vererbbar? Verschiedene Studien konnten zeigen, dass genetische Faktoren einen Einfluss auf die Entwicklung eines problematischen Alkoholkonsums haben können. Menschen werden beispielsweise mit einer drei- bis viermal so hohen Wahrscheinlichkeit alkoholabhängig, wenn das bereits die Eltern oder ein Elternteil – also Angehörige 1. Grades – waren oder sind. Vererbt wird dabei beispielsweise, wie stark die positiven und negativen Wirkungen des Alkohols empfunden werden und wie schnell Alkohol in der Leber abgebaut wird.
Lernerfahrungen
Neben den Genen kann die eigene Familie beziehungsweise können enge Bezugspersonen das Trinkverhalten aber auch durch ihr Verhalten prägen. Wenn Kinder beispielsweise von den Eltern lernen, dass Alkohol zur Stressbewältigung eingesetzt wird oder der tägliche Konsum zum Alltag dazugehört, dann kann sich auch das eigene Trinkverhalten in diese Richtung entwickeln. Dann ahmen Menschen sozusagen das nach, was ihnen vorgelebt wird und sie entwickeln eine bestimmte Vorstellung davon, was für sie der „Norm” entspricht.
Neurobiologische Faktoren
Durch einen stärkeren Alkoholkonsum verändern sich auch die neurobiologischen Strukturen und Funktionen des Gehirns. Der Konsum von Alkohol sorgt für eine erhöhte Ausschüttung des sogenannten Glückshormons Dopamin und wird dadurch sozusagen belohnt. Das Gehirn merkt sich diese belohnende Wirkung des Alkohol besonders gut und verknüpft diese mit bestimmten Situationen, Bildern oder Gefühlen. Das Suchtgedächtnis entsteht. Kommen Betroffene dann in ähnliche Situationen, erinnert sich das Suchtgedächtnis an die angenehme Wirkung des Alkohols und löst Verlangen aus. Doch nicht nur das. Während die Bereiche des Gehirns, die mit Belohnung assoziiert sind, bei Alkoholismus eine stärkere Aktivierung zeigen, nimmt die Aktivierung in den präfrontalen Strukturen des Gehirns ab. Diese präfrontalen Strukturen des Gehirn gelten aber als Kontrollzentrum und sind zum Beispiel für die Planung und Kontrolle unseres Verhaltens zuständig. Durch dieses Ungleichgewicht fällt es Betroffenen zunehmend schwer, das Verlangen nach Alkohol zu kontrollieren.
Sozialer Druck
Auch das soziale Umfeld kann unser Verhalten und unsere Gewohnheiten maßgeblich beeinflussen. Vor allem in der Pubertät aber auch noch im Erwachsenenalter sind im Freundeskreis oft Verhaltensweisen etabliert, die sich durch das ganze Leben ziehen können. Das Risiko, Alkoholismus zu entwickeln, ist dann besonders hoch, wenn Alkohol bei Treffen immer verfügbar ist und gemeinsam betrunken zu sein, den Zusammenhalt und die Verbundenheit stärkt. Gruppendruck und der Wunsch, dazuzugehören, spielen dabei oft eine entscheidende Rolle.
Belastende Lebensereignisse
Nach belastenden Lebensereignisse wie beispielsweise einem Jobverlust oder Beziehungsproblemen kann Alkohol dazu dienen, den damit verbundenen Stress und die negativen Gefühle – zumindest zeitweise – zu vergessen. So senkt Alkohol die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, wodurch sich die Stimmung hebt, Anspannungen reduziert und Emotionen gedämpft werden. Diese kurzfristig positive Wirkung macht es dann sehr viel wahrscheinlicher, dass auch in Zukunft auf Alkohol zurückgegriffen wird und sich eine Alkoholsucht entwickelt.
Persönlichkeit
Auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale können eine Rolle dabei spielen, ob jemand eine Alkoholabhängigkeit entwickelt oder nicht. Als Risikofaktoren gelten zum Beispiel Neugier oder Extraversion, das heißt eine nach außen gerichtete Haltung und Aufmerksamkeit. Zudem kann auch Impulsivität einen Einfluss haben. Wenn Gedanken also schnell in Handlungen umgesetzt und die eigenen Bedürfnisse eher schwer kontrolliert werden können. Darüber hinaus gibt es aber auch Merkmale, die die Wahrscheinlichkeit einer Alkoholsucht verringert. Dazu gehört beispielsweise ein hoher Selbstwert, Resilienz und gute Kommunikationsfähigkeiten.
Alkoholsucht und ihre Folgen
Der Konsum von Alkohol gehört zu den bedeutendsten Risikofaktoren für unsere körperliche und psychische Gesundheit. Und zwar auch unabhängig davon, ob eine Abhängigkeit vorliegt oder nicht. Denn neben den direkten Langzeitfolgen durch den Alkoholkonsum, spielt Alkohol beispielsweise auch bei zahlreichen Unfällen und Straftaten eine Rolle oder erhöht das Risiko für Komplikationen bei Operationen um ein Vielfaches. Auch hier lohnt sich ein genauerer Blick auf mögliche Folgen einer Alkoholsucht und des Konsums von Alkohol.
Körperliche Folgen
Alkohol wird zum größten Teil in der Leber abgebaut, deren Leistungskapazität aber begrenzt ist. Konsumieren Menschen nun auf Dauer mehr Alkohol, als ihre Leber verarbeiten kann, kann diese sich entzünden oder verfetten („Fettleber”). Trinken Betroffene dann trotzdem weiter Alkohol, können die Leberzellen schließlich absterben. Fachleute sprechen von einer Leberzirrhose. Darüber hinaus kann Alkohol bereits in kleinen Mengen das Risiko für unterschiedliche Krebsarten erhöhen. Eine Alkoholabhängigkeit kann wiederum die Anfälligkeit für Infektionen steigern, zu Bluthochdruck und Magenschleimhautentzündungen führen.
Im Gehirn macht sich der Alkohol hingegen schon bei jedem Rausch bemerkbar. So sterben Gehirnzellen ab, was im späten Stadium eines Alkoholismus zu Leistungsabfall, Gedächtnisstörungen und Konzentrationsproblemen führen kann. Dabei gilt: Nach einigen Jahren vollständiger Abstinenz können sich Konzentration und Gedächtnis vollständig zurückbilden, da die verbleibenden Gehirnzellen den Verlust der anderen ausgleichen können.
Wissenschaftliche Studien haben zu der Annahme geführt, dass regelmäßiger Alkoholkonsum das Herzinfarktrisiko senke. Dabei handelte es sich jedoch einerseits nur um sehr geringe Alkoholmengen, andererseits können auch solche Mengen zu einer Erhöhung des Blutdrucks führen. Die generelle Aussage, Alkohol sei gut fürs Herz, ist also falsch.
Wesensveränderungen
Alkohol kann sich ganz unterschiedlich auf unsere Psyche auswirken. Bereits kleine Mengen können zum Beispiel dazu führen, dass die eigene Hemmschwelle sinkt, die Risikobereitschaft zunimmt und sich intensive Gefühle ausbreiten. So hat Alkohol hat die Eigenschaft, die eigenen erlebten Emotionen zu verstärken. Ist eine Person vor dem Alkoholkonsum fröhlich, wird sie durch den Konsum eher euphorisch. Ist sie jedoch traurig, kann der Konsum dazu führen, dass sie sich noch deprimierter fühlt. Da Alkohol wie beschrieben einen Einfluss auf das Gehirn hat, hinterlässt der abhängige Konsum bei Alkoholismus auch negative Folgen hinsichtlich unserer Persönlichkeit. Unzuverlässigkeit, eine ständige Unruhe und Reizbarkeit, Ängste, Depressionen oder sogar Suizidgedanken können vermehrt auftreten.
Auswirkungen auf das soziale Umfeld
Alkohol kann sich aber nicht nur auf die eigene Gesundheit und die Persönlichkeit, sondern oft auch auf das soziale Umfeld auswirken. Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit richten ihren Alltag beispielsweise meist nach dem Konsum aus. Andere Menschen und gemeinsame Aktivitäten werden vernachlässigt. Darüber hinaus können auch alkoholbedingte Stimmungsschwankungen, Gereiztheit bis hin zu aggressivem Verhalten einer Beziehung schaden und dazu führen, dass sich Personen entfremden. Parallel dazu können Angehörige eine sogenannte Co-Abhängigkeit entwickeln, indem sie zum Beispiel versuchen, den Alkoholkonsum des Betroffenen zu verschleiern, ihn zu entschuldigen und den Konsum zu kontrollieren. Das kann zu großen Belastungen und einem Gefühl der Hilflosigkeit beim Gegenüber führen.
Alkoholsucht: Therapie und Hilfsangebote
Im deutschen Gesundheitssystem gibt es eine Vielzahl professioneller Hilfsangebote für Menschen mit Alkoholsucht. Welches sinnvoll ist, richtet sich nach der Art und Schwere der Symptome. Wir geben dir einen Überblick.
Wenn du nicht mehr selbstständig Hilfe aufsuchen kannst, unter schweren Entzugssymptomen leidest, wenn du das Gefühl hast, die Kontrolle zu verlieren und/oder wenn nichts mehr geht, dann solltest du den Rettungsdienst unter der 112 rufen. Dieser ist nicht nur für medizinische, sondern auch für psychische Notfälle zuständig. Also scheue nicht, dort anzurufen.
Anrufe bei der 112 sind immer kostenfrei.
1Suchtberatungsstellen
Sich zu informieren, Hilfe zu suchen und offen über ein mögliches Alkoholproblem zu sprechen, stellt den schwersten, aber auch den wichtigsten Schritt dar. Eine erste Anlaufstelle hierfür sind ambulante Suchtberatungsstellen. Dort arbeitende Berater und Beraterinnen haben meist eine spezielle Ausbildung im Bereich der Suchttherapie und viel Erfahrung mit Menschen, die einen kritischen Alkoholkonsum zeigen und diesen reduzieren wollen. Die Beratung ist in der Regel kostenlos, unterliegt der Schweigepflicht und du kannst auf Wunsch anonym bleiben. Eine ambulante Suchtberatung in deiner Nähe findest du beispielsweise über das Suchthilfeverzeichnis der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS).
2Ärztliche und psychotherapeutische Behandlung
Eine weitere erste Anlaufstelle bei Alkoholproblemen ist oft die Hausarztpraxis. In vertrauensvollen Gesprächen könnt ihr deine Situation gemeinsam beurteilen, Klarheit schaffen und eventuelle körperliche und psychische Folgebeschwerden abklären. Vor allem beim Alkoholismus kann es zudem hilfreich sein, mit einer gut ausgewählten Medikation zusätzlich Unterstützung und Entlastung zu schaffen.
Bei psychologischen Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen erhältst du ein erstes Hilfs- und Beratungsangebot im Rahmen einer sogenannten psychotherapeutischen Sprechstunde. Hier kann eingeschätzt werden, wie dein Alkoholkonsum einzuordnen ist und ob beziehungsweise welche Art der Weiterbehandlung erforderlich ist. Bei einer eventuell notwendigen ambulanten Psychotherapie wird unterschieden zwischen der Behandlung von riskantem und schädlichem Alkoholkonsum einerseits sowie der Behandlung einer Alkoholabhängigkeit andererseits.
In beiden Fällen ist das Ziel jeder Psychotherapie eine Änderung des Konsums. Der entscheidende Unterschied: Im Falle einer Therapie bei Alkoholsucht muss bis zum Ende der 10. Therapiestunde eine Abstinenz erreicht werden, die von ärztlicher Seite nachgewiesen wird. Nur dann kann die Psychotherapie fortgeführt werden. Wird hingegen keine Abstinenz erreicht, braucht es zunächst eine ambulante oder stationäre Entzugsbehandlung, bevor die Psychotherapie weitergehen kann. Antworten auf die Frage „Wie finde ich einen Psychotherapieplatz?” bekommst du auf unserem Blog.
3Stationäre und ambulante Therapie der Alkoholsucht
Bei einer Alkoholsucht ist oft ein stationärer Klinikaufenthalt angebracht, um den Körper begleitet zu entgiften und Veränderungen der bisherigen Lebensweise in Ruhe zu überdenken und mit fachlicher Unterstützung umzusetzen. Dafür gibt es eine Reihe von Kliniken, die sich auf die Behandlung der Alkoholabhängigkeit spezialisiert haben. Die Behandlung erfolgt dabei in der Regel in drei Phasen.
Phase 1: Körperliche Entgiftung
Die körperliche Entgiftung steht am Behandlungsbeginn. In dieser Zeit wird der Alkohol abgesetzt und es kann zu körperlichen Entzugssymptomen kommen. Im Fokus der Entgiftung steht daher die Behandlung dieser akuten Entzugssymptome und die Überwachung lebenswichtiger Körperfunktionen wie Herzschlag und Atmung. Im Durchschnitt sind die körperlichen Entzugssymptome nach etwa 3-7 Tagen vollständig abgeklungen. Die genaue Dauer der Entgiftung hängt jedoch von individuellen Faktoren wie dem Ausmaß des bisherigen Alkoholkonsums ab.
Phase 2: Qualifizierter Entzug
Da die körperliche Entgiftung allein meist keine ausreichende Behandlung des Alkoholismus darstellt, bieten viele stationäre Einrichtungen einen qualifizierten Entzug an. Dieser dauert insgesamt etwa 2-3 Wochen und schließt die körperliche Entgiftung mit ein. Betroffene erhalten eine umfassende psychologische und soziale Unterstützung, um sich kritisch mit ihrem bisherigen Alkoholkonsum auseinanderzusetzen, Strategien zur Selbstkontrolle und Entspannung zu erlernen und den Wunsch nach Abstinenz zu festigen. Neben der Suchtproblematik, können im Kontext des qualifizierten Entzugs auch psychische und körperliche Begleit- und Folgeerkrankungen behandelt werden.
Neben dem stationären kann auch ein ambulanter Alkoholentzug durchgeführt werden. Dabei sind in der ersten Woche tägliche Besuche der ärztlichen Praxis notwendig, in der Untersuchungen stattfinden und Medikamente zur Linderung der Entzugserscheinungen erhalten werden. In der zweiten Woche werden die Arztbesuche jeden zweiten Tag durchgeführt und der weitere Behandlungsbedarf ermittelt. Während eines ambulanten Entzugs erhalten Betroffene, die Arbeitnehmer sind, für die Zeit eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.
Phase 3: Entwöhnung
Alkoholismus geht in den meisten Fällen nicht nur mit einer körperlichen, sondern auch mit einer psychischen Abhängigkeit einher. Das Rückfallrisiko ist also auch nach dem qualifizierten Entzug noch sehr hoch. Um dauerhaft abstinent zu bleiben, sollte daher auf den körperlichen Entzug eine Entwöhnungstherapie folgen. Diese dauert etwa 12-16 Wochen und kann ambulant, stationär oder in speziellen Sucht-Tageskliniken durchgeführt werden. Ziel ist es, die alten Trinkgewohnheiten zu überwinden, die Ursache für den Alkoholkonsum zu verstehen, alternative Strategien aufzubauen und zu lernen, langfristig alkoholfrei zu leben.
4Hilfe zur Selbsthilfe bei Alkoholismus
Beratungs- und Selbsthilfeangebote wie die Anonymen Alkoholiker oder Blaues Kreuz dienen dazu, Informationen und Erfahrungen auszutauschen. Von Alkoholismus Betroffene, ehemalige Betroffene und/oder Angehörige von Suchterkrankten können sich persönlich oder per Online-Gruppensitzung gegenseitig motivieren, (emotional) unterstützen und praktische Lebenshilfe geben. Die Toleranz und das Verständnis für die Beschwerden ist dabei in der Regel sehr groß. Zudem bieten Selbsthilfegruppen die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und aus einem eventuellen sozialen Rückzug zu kommen. Über das Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) findest du Kontakte zu verschiedenen Selbsthilfegruppen.
Mit HelloBetter weniger Alkohol trinken
Mit unserem Online-Kurs HelloBetter Weniger Alkohol bekommst du ebenfalls die Möglichkeit, deine Trinkmuster zu überprüfen und den Alkoholkonsum zu reduzieren. Innerhalb von 12 Wochen bekommst du wichtige Hintergrundinfos, erlernst wirksame Strategien und wirst dabei von einer persönlichen, speziell für diesen Zweck ausgebildeten Psychologin oder einem Psychologen von HelloBetter begleitet. Unser Online-Kurs wurde dabei in seiner Wirksamkeit überprüft. Mehr Infos bekommst du auf der ▷ Kursseite.
Kann ich auch alleine aufhören mit dem Trinken?
In den meisten Fällen kann die Menge des Alkoholkonsums selbstständig auf einen risikoarmen Konsum reduziert werden. Dabei kann es helfen, mindestens zwei alkoholfreie Tage pro Woche einzuhalten, keinen Alkohol auf Vorrat zu haben, langsam und mit längeren Pausen und/oder nur zu bestimmten Zeiten zu trinken (z. B. nie vor 17 Uhr und nie nach Mitternacht) und das Ablehnen von Alkohol zu üben.
Vor allem bei einem abhängigen Konsum mit schweren körperlichen Entzugssymptomen, sollte die Trinkmenge jedoch nicht eigenständig reduziert werden, sondern eine körperliche Entgiftung nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Andernfalls kann es zu alkoholbedingten Entzugssyndrom oder einem sogenannten Delir kommen, also Störungen des Bewusstseins und Denkvermögens in Folge des Alkoholentzugs. Wenn du dir unsicher bist, welcher Weg der für dich richtige ist, sprich mit deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin.
Alkoholismus erkennen und helfen: Tipps für Angehörige
Eine Alkoholabhängigkeit beeinflusst meist nicht nur das Leben von Betroffenen, sondern auch das der Angehörigen. So kann der Alltag geprägt sein von unerfüllten Versprechungen, Enttäuschungen, Lügen und unter Umständen sogar Gewalt. Umso wichtiger, dass auch Angehörige in den Prozess einbezogen werden. Dabei kannst du dich nach 3 Schritten orientieren.
1Ins Gespräch kommen
Themen rund um Alkoholprobleme sind in der Gesellschaft und im direkten sozialen Umfeld meist mit viel Unsicherheit, Scham und Schuld verbunden. Klärende Gespräche sind demnach oft herausfordernd oder treffen bei Betroffenen auf Widerstand. Versuche deshalb, erst einmal ins Gespräch zu kommen. Suche dafür einen vertrauten Rahmen und bleib beim Reden in der Ich-Perspektive, respektvoll und ohne Vorwürfe. Bringe dabei möglichst konkrete Beispielsituationen an, wegen derer du dir Sorgen machst. Eventuell kannst du schon konkrete Hilfsangebote vorschlagen, bei denen du dein Gegenüber begleiten kannst. Bleib dabei aber ganz offen (z. B. „Ich hab diese Beratungsstelle gefunden. Schau dir die mal in Ruhe an. Wenn du willst, komme ich mit.”). Ziel ist es, erst mal eine Bewusstsein und eine Akzeptanz für den problematischen Alkoholkonsum herzustellen, um dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
2Konsumfreie Stabilität statt Abhängigkeit unterstützen
Zudem ist wichtig, dass du dein Gegenüber nicht in der Abhängigkeit unterstützt, indem du beispielsweise alle Probleme aus dem Weg räumst, die durch den Konsum entstehen (z. B. bei der Arbeit krankmelden). Fachleute würden sagen „Mach dich nicht co-abhängig.” Unterstütze dafür besser in „stabilen” Zeiten, bestärke dein Gegenüber im Alkoholverzicht und plant gemeinsame – konsumfreie – Aktivitäten. Und mach dir dabei immer wieder bewusst: Niemand konsumiert ohne Grund. Dieses Verstehen des Gegenübers kann helfen, Nähe herzustellen, Vertrauen zu schaffen und dich selbst entlasten.
3Auf die eigenen Grenzen achten
In der Sorge um ihr Gegenüber, vergessen Angehörige oft sich selbst. Dauernde Belastung und Erschöpfung sind nicht selten die Folge. Deshalb gilt: Achte auf dich und deine Gesundheit. Plane dir regelmäßige Pausen und Zeiten nur für dich ein. Mach dir bewusst, dass du auch ein eigenständiges Leben führst und du als Teil der Familie und/oder des Freundeskreises nicht die Rolle der Therapeutin oder des Therapeuten übernehmen kannst.
Hole dir zudem selbst Unterstützung, wenn du sie brauchst. Auch hier bieten viele Suchtberatungsstellen spezielle Angebote für Angehörige und helfen bei Bedarf bei der Suche nach Selbsthilfegruppen. Ambulante Suchtberatungen in deine Nähe findest du unter anderem über das Suchthilfeverzeichnis der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS).
Alkohol und Rückfälle
Oft herrscht Verwirrung darüber, was genau ein Rückfall bedeutet. Das kurze Nippen am Glas oder doch eher eine ganze Flasche Wein? Für Fachleute ist dabei jedoch weniger die Menge selbst, sondern eher das gesamte Trinkverhalten entscheidend. So wird unterschieden zwischen Vorfällen und Rückfällen. Danach bedeutet ein Vorfall, einmalig wieder (mehr) zu konsumieren, sich danach aber wieder „im Griff” zu haben. Fallen Betroffene von Alkoholismus jedoch wieder vollständig in alte (süchtige) Verhaltensmuster, liegt ein Rückfall vor. Demnach kann ein Vorfall zu einem Rückfall führen, muss er aber nicht.
Wie kommt es zu einem Rückfall?
Am Anfang eines Rückfalls steht typischerweise eine bestimmte Risikosituation. Welche Situationen dabei genau zu einem Alkoholkonsum führen können, ist ganz individuell. Meist handelt es sich aber um unangenehme Gefühlszustände (z. B. Angst, Einsamkeit), Konflikte und Stress oder um soziale Situationen, in denen beispielsweise der gemeinsame Konsum mit Freunden zum Alkohol „verführt”. In solchen Risikosituationen kommt es dann meist zu Verlangen oder Rückfallgedanken (z. B. „Ein Bier wird schon nicht so schlimm sein.”).
In welche Richtung Betroffene dann gehen, hängt im Wesentlichen von den eigenen Bewältigungsstrategien und der eigenen Zuversicht ab, die Situation im Sinne der persönlichen Trink- bzw. Abstinenzziele zu meistern. Ist beides stabil, kann die Risikosituation meist überwunden werden. Reichen die eigenen Strategien jedoch nicht aus oder übersteigt das Verlangen die eigenen Zuversicht, ist die Wahrscheinlichkeit eines Vorfalls sehr groß. Ein solcher Vorfall kann in der Folge bei Betroffenen von Alkoholismus zu Schuld- und Schamgefühlen führen. Das eigene Selbstvertrauen kann leiden und Gedanken wie „Jetzt ist eh alles egal” tauchen auf. Fachleute sprechen in diesem Fall von einem sogenannten Rückfallschock. Betroffene können dadurch in eine Abwärtsspirale geraten, die einen erneuten Konsum und letztlich einen Rückfall wahrscheinlich macht.
Der Weg aus dem Alkoholismus: Rückfällen vorbeugen
Die gute Nachricht vorweg: Du bist Rückfällen nicht hilflos ausgeliefert. Dafür ist es zunächst wichtig, dass du persönliche Risikosituationen kennst und akzeptierst, dass es immer wieder zu solchen Situationen kommen kann. Das kann helfen, nicht überrascht zu sein, wenn sich das eigene Verlangen meldet und vorab hilfreiche Strategien festzulegen und zu üben. Motivierende Gedanken wie „Wenn ich das jetzt schaffe, dann werde ich stolz auf mich sein” können beispielsweise helfen. Zudem kannst du vorab üben, Nein zu sagen und Alkohol abzulehnen. Im Alltag kannst du darüber hinaus darauf achten, regelmäßig angenehme Aktivitäten und Auszeiten einzuplanen, um das Stresslevel auf einem angemessenen Maß zu halten.
Kommt es dann doch zu einem Vorfall gilt es, nicht in Panik zu verfallen. Wenn möglich, dann verlasse die Trinksituation und mach dir bewusst: Du selbst hast in der Hand, ob aus diesem Vorfall ein Rückfall wird. Ein solcher Vorfall kann zudem auch konstruktiv verarbeitet werden: „Das war jetzt nur ein einmaliger Vorfall, es wird in Zukunft nicht mehr vorkommen. Ich kann daraus etwas lernen und es in Zukunft besser machen.”
Wichtig ist dabei, dass der Vorfall auch tatsächlich verarbeitet wird und du dich aktiv damit auseinandersetzt. So ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass es zu einem vollständigen Rückfall kommt. Das kann wiederum dein Selbstvertrauen und deine Zuversicht stärken.