Das Wichtigste in Kürze (TL;DR): Burnout kann sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen. Der Artikel erklärt die Diagnose Burnout, beschreibt typische Symptome und gibt praktische Tipps für das Arztgespräch, darunter Formulierungshilfen, ein Symptomtagebuch und wichtige Anlaufstellen. Zur Behandlung empfehlen sich Maßnahmen wie Psychotherapie, Stressmanagement oder digitale Therapieprogramme.
Wie erkenne ich ein Burnout?
Burnout bedeutet übersetzt so viel wie ‚ausgebrannt’ und beschreibt einen Zustand starker Erschöpfung, der entsteht, wenn (Arbeits-)Stress über längere Zeit nicht bewältigt werden kann. In der neuesten Auflage des internationalen Klassifikationssystems für Krankheiten (ICD-11) wird das Burnout-Syndrom mit folgenden drei Kernsymptomen beschrieben:
- Gefühl der Erschöpfung und Energielosigkeit
- Eine Distanzierung oder negative Einstellung dem eigenen Job gegenüber
- Gefühl mangelnder Leistungsfähigkeit
Wichtig: Burnout ist keine eigenständige Diagnose wie eine Depression, sondern eine sogenannte Zusatzdiagnose. Es gibt daher bislang keine einheitlichen Kriterien, ab wann ein Burnout vorliegt. Wenn du dich dauerhaft erschöpft oder „ausgebrannt“ fühlst, kann das bereits ein Warnsignal sein. Auch ist umstritten, ob Burnout tatsächlich nur bei erwerbstätigen Menschen vorliegen kann. Auch Stress durch Studium, Schule oder Care-Arbeit, die nicht klassischerweise als „Job“ definiert werden, kann Burnout-Beschwerden auslösen.
Burnout-Symptome im Detail erkennen
Die Anzeichen eines Burnouts können sich in drei verschiedenen Bereichen zeigen und sind oft vielfältiger als die drei Kernsymptome. Wichtig zu wissen ist auch, dass Burnout in verschiedenen Phasen verläuft und sich die Merkmale dabei unterschiedlich stark ausgeprägt zeigen können. Abzugrenzen ist Burnout übrigens vom sogenannten Burn-on, bei dem sich Betroffene in einem Strudel anhaltender Stressfaktoren befinden, aber trotz permanenter Überlastung weiterhin ihre Aufgaben und Pflichten erfüllen können. Das Burnout-Syndrom lässt sich unterteilen in:
Körperliche Symptome:
- Chronische Müdigkeit und Antriebslosigkeit
- Kopfschmerzen und Muskelverspannungen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Schlafstörungen, Schlaflosigkeit oder unruhiger Schlaf
- Häufige Infekte durch ein geschwächtes Immunsystem
- Herzrasen oder Bluthochdruck
- Schwindel
- Haarausfall
Psychische Anzeichen:
- Innere Leere und emotionale Erschöpfung
- Gereiztheit und Ungeduld
- Nervosität und innere Unruhe
- Gefühle von Hoffnungslosigkeit
- Grübeln und Gedankenrasen
- Vergesslichkeit und Konzentrationsprobleme
- Angstgefühle oder Panikattacken durch Stress
Verhaltenssymptome:
- Sozialer Rückzug von Familie und Freunden
- Vernachlässigung von Hobbys
- Erhöhter Konsum von Alkohol, Zigaretten oder anderen Substanzen
- Zynismus gegenüber der Arbeit
- Vermeidung von Aufgaben
Die drei Kerndimensionen von Burnout
Erkenne die Warnsignale frühzeitig:

Gibt es Unterschiede zwischen Burnout-Symptomen bei Frauen und Männern?
Bei Männern wird in Studien etwas häufiger beobachtet, dass sich Burnout durch Zynismus oder eine distanziertere Haltung zur Arbeit äußert. Manche neigen eher zu Depersonalisierung – einem Schutzmechanismus, bei dem man sich innerlich von sich selbst, den eigenen Gefühlen oder anderen Menschen entfernt und das Gefühl hat, nur noch nach Vorschrift zu funktionieren. In manchen Fällen können auch erhöhte Risikobereitschaft oder aggressives Verhalten auftreten. Gesellschaftliche Erwartungen können außerdem dazu beitragen, dass Männer Erschöpfung und Stress seltener zugeben und erst später professionelle Hilfe suchen.
Teilweise werden über 130 Symptome mit Burnout in Verbindung gebracht (Burisch, 2010). Grundsätzlich können alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht die gesamte Bandbreite an Burnout-Symptomen erleben.
Bin ich von Burnout betroffen? Ein Selbsttest zur ersten Einschätzung
Burnout-Tests aus dem Internet können eine erste Orientierung geben, ersetzen jedoch niemals eine professionelle Diagnose. Ein seriöser Burnout-Selbsttest sollte die drei Kerndimensionen abfragen: Erschöpfung, Distanzierung und Leistungsfähigkeit.
Ist ein Arztbesuch überhaupt nötig?
Erschöpft, unkonzentriert, überarbeitet und weniger leistungsfähig: Kennen wir das nicht alle hin und wieder irgendwie? Die Symptome eines Burnouts können vielfältig sein und sich schleichend von einem „normal" zu einem „zu viel" entwickeln. Genau das kann es schwer machen, die Symptome als solche zu erkennen und sich frühzeitig Hilfe zu suchen. Oft bringen Betroffene die Beschwerden auch nicht direkt mit einem (drohenden) Burnout in Verbindung. Vielmehr neigen sie dazu, die Anzeichen zuerst einmal als mangelnde Widerstandsfähigkeit oder zu wenig Ehrgeiz einzuordnen. Dabei ist Burnout keine vorübergehende Erschöpfung oder ein Zeichen von Schwäche, sondern ein belastender Zustand, der die Lebensqualität erheblich einschränkt.
Ein Besuch einer Arztpraxis ermöglicht nicht nur, dass ein Burnout bei dir festgestellt werden kann, sondern auch den Zugang zu verschiedenen Hilfsangeboten. Bleibt nur die Frage bei vielen Betroffenen von Burnout:
Was sage ich dem Arzt bei Burnout?
Vermutlich wird dich der Arzt oder die Ärztin zu Beginn des Gesprächs bitten zu berichten, was dich zu ihm oder ihr bringt. Hier hast du die Möglichkeit zu erzählen, welche Symptome du erlebst und wie sich diese auf dein Leben auswirken. Du kannst auch ganz offen ansprechen, dass du Sorge hast, einen Burnout zu haben. Ein paar Fragen, die du dir im Vorfeld stellen kannst, sind:
Anregung
Mögliche Fragen
- Welche Beschwerden erlebst du im Alltag? Fühlst du dich erschöpft, unkonzentriert oder weniger leistungsfähig?
- Welche Einstellung hast du deinem Job gegenüber? Macht dir die Arbeit gerade Freude, oder fühlt sie sich eher belastend an?
- Bemerkst du irgendwelche körperlichen Symptome wie Bauch- oder Kopfschmerzen sowie Schlafprobleme?
- Schränken dich die Symptome im Alltag ein?
- Seit wann bestehen die Beschwerden?
Die Antworten auf diese Fragen können dir helfen, das, was du erlebst, in Worte zu fassen und auf mögliche Nachfragen der Mediziner:innen zu antworten. Es ist aber nicht notwendig, dass du dich im Detail auf alle möglichen Fragen vorbereitest. Meist ergeben sich diese ganz automatisch im Gespräch.
Wenn es dir schwerfällt, dich dem Arzt oder der Ärztin gegenüber zu öffnen, kannst du dir in Erinnerung rufen, dass es sehr viele Menschen gibt, denen es ganz ähnlich geht wie dir. Dein Gegenüber hat also schon viel Erfahrung in diesem Bereich und ihm oder ihr sind deine Beschwerden nicht fremd.
Wenn du Sorge hast, dass du während des Gesprächs zu aufgeregt bist, kannst du dir auch vorab Notizen auf deinem Handy oder auf einem Zettel machen und diese mitnehmen. Hier kannst du auch Fragen notieren, die du vielleicht hast.
Konkrete Formulierungshilfen
Vielen Menschen fällt es schwer zu formulieren, wie sie sich fühlen. Es gibt dabei kein „richtig“ oder „falsch“. Schon einfache Sätze können helfen, ins Gespräch zu kommen. Einige Beispiele:
- „Ich fühle mich seit Wochen wie ausgebrannt und schaffe es nicht mehr, mich zu erholen.“
- „Ich kann nicht mehr. Mir fällt es immer schwerer, morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen.“
- „Ich habe das Gefühl, nur noch zu funktionieren, aber keine Freude mehr an dem zu haben, was ich tue.“
- „Selbst kleine Aufgaben fühlen sich überwältigend an. Ich habe das Gefühl, ich brauche eine Auszeit.“
- „Ich bin ständig müde, aber kann trotzdem schlecht schlafen.“
- „Ich ziehe mich immer mehr von Familie und Freunden zurück.“
- „Ich habe Sorge, dass ich einen Burnout habe und weiß nicht, wie ich da wieder herauskomme.“
Praxis-Tipp: In der Praxis stellen wir oft fest, dass es hilfreich ist, vor dem Arzttermin eine Liste mit konkreten Beispielen zu erstellen: Wann genau fühlst du dich erschöpft? Welche Situationen überfordern dich? Diese Details helfen dem Arzt oder der Ärztin, deine Situation besser zu verstehen und gezielt zu helfen.
Mögliche Burnout-Anlaufstellen
Neben der Unsicherheit bei Burnout „Was sage ich dem Arzt oder der Ärztin?“, stellt sich oft die Frage, welche Praxis man am besten bei Burnout-Symptomen aufsucht. Grundsätzlich gibt es mehrere Anlaufstellen, bei denen du deine Beschwerden abklären und Unterstützung bekommen kannst.
Hausärztliche Praxis
Deine hausärztliche Praxis kann auch bei psychischen Beschwerden eine gute erste Adresse sein – hier stellen sich in der Regel viele Patient:innen mit Burnout-Symptomen vor. Ein Vorteil ist oft, dass dich deine Hausärztin oder dein Hausarzt bereits kennt und ihr vielleicht schon ein gutes Vertrauensverhältnis habt. Allgemeinmediziner:innen können auch körperliche Ursachen für deine Erschöpfung ausschließen, wie zum Beispiel einen Vitaminmangel, und bei Bedarf an Fachärzt:innen überweisen.
Psychotherapeutische Praxis
Du kannst dich auch direkt an eine psychotherapeutische Praxis wenden. Der Vorteil ist, dass Psychotherapeut:innen Expert:innen für die Behandlung psychischer Belastungen und Störungen sind. Außerdem kannst du hier eventuell im Anschluss direkt eine Psychotherapie beginnen.
Die Wartelisten für einen ersten Gesprächstermin oder eine Therapie sind jedoch in der Regel lang. Einige Tipps dazu findest du in unserem Artikel zum Thema Therapieplatz finden.
Psychiatrische Praxis
Psychiater:innen sind Fachärzt:innen, die sich nach ihrem Medizinstudium auf die Diagnose und Behandlung von psychischen Erkrankungen spezialisiert haben. Der wesentliche Unterschied zu Psychotherapeut:innen liegt darin, dass Psychiater:innen Medikamente verschreiben und krankschreiben können, während Psychotherapeut:innen sich primär auf Gesprächstherapie konzentrieren.
Neurologische Praxis
Ein:e Neurolog:in kann helfen, körperliche Ursachen für Burnout-ähnliche Symptome auszuschließen. Manchmal können neurologische Erkrankungen ähnliche Beschwerden verursachen. Beispiele hierfür sind chronische Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme.
Telemedizin-Anbieter
Für eine schnelle Einschätzung deiner Beschwerden kann auch ein Telemedizin-Anbieter, wie zum Beispiel avi medical infrage kommen. Der Vorteil ist hier, dass du schnell an einen Termin kommst und dafür nicht außer Haus musst. Für manche Menschen kann es sich jedoch komisch anfühlen, einer fremden Fachperson per Videosprechstunde die eigenen Beschwerden zu schildern.
Was tun, wenn der Arzt oder die Ärztin dich nicht ernst nimmt?
Leider kann es vorkommen, dass sich Patient:innen nicht ernst genommen fühlen oder der Arzt oder die Ärztin keine Krankschreibung ausstellen möchte. Falls du das Gefühl hast, dass deine Beschwerden bagatellisiert werden, hast du verschiedene Möglichkeiten:
- Sei konkret: Beschreibe deine Symptome so detailliert wie möglich und erkläre, wie sie deinen Alltag beeinträchtigen.
- Führe ein Symptomtagebuch: Dokumentiere deine Beschwerden über mehrere Wochen.
- Hole eine zweite Meinung ein oder wechsle die Praxis: Du hast das Recht, eine andere behandelnde Person aufzusuchen – sei es für eine zweite Einschätzung oder weil die Chemie nicht stimmt bzw. zu wenig Erfahrung mit Burnout vorhanden ist.
- Erinnere dich an dein Recht, gehört zu werden: Du kennst deinen Körper und deine Psyche am besten.
Denk daran: Wenn du dich nicht ernst genommen fühlst, zögere nicht, dir anderweitig Hilfe zu suchen!
Wie wird die Diagnose Burnout gestellt?
Damit eine Fachperson beurteilen kann, ob die von dir erlebten Beschwerden mit einem Burnout zusammenhängen, wird sie dir in erster Linie viele Fragen stellen, um ein genaues Bild deiner Beschwerden zu bekommen. Es kann auch sein, dass du einen oder mehrere Fragebögen ausfüllen musst. Dadurch, dass Burnout jedoch nicht klar klassifiziert ist, gibt es wenige spezielle Burnout-Fragebögen und diese werden in der Praxis nur selten angewandt.
Wichtig ist vor allem, dass dein Arzt oder deine Ärztin überprüft, ob das, was du erlebst, wirklich Anzeichen eines Burnout ist oder durch eine andere körperliche oder psychische Erkrankung verursacht wird. So können zum Beispiel auch Depressionen, Schilddrüsen- und Herzerkrankungen oder ein Vitaminmangel zu Energielosigkeit oder Erschöpfung führen. Um genau das auszuschließen, kann es sein, dass du körperlich untersucht wirst, dir Blut abgenommen wird oder du bestimmte Fragebögen ausfüllen musst. Mit diesem Gesamteindruck kann dein Arzt oder deine Ärztin dann entscheiden, ob ein Burnout vorliegt.
Abgrenzung zur Depression
Oft ist es nicht leicht, den Unterschied zwischen Burnout und Depressionen zu erkennen, da sich beide Erkrankungen in vielen Symptomen ähneln. Während ein Burnout-Syndrom meist aus einer Arbeits- oder Lebensbelastung heraus entsteht und sich auf bestimmte Bereiche bezieht, ist eine Depression oft umfassender und betrifft alle Lebensbereiche.Bei depressiven Episoden, die mit starker Erschöpfung einhergehen (manchmal als „Erschöpfungsdepression“ bezeichnet), können sich beide Diagnosen überschneiden. Ein wichtiger Unterschied: Menschen mit Burnout können oft noch Freude an arbeitsfernen Aktivitäten empfinden, während bei einer Depression die Stimmung allgemein gedrückt ist.
Eine Expertin erklärt (aus dem Englischen übersetzt):
» Burnout ist keine Depression und sollte auch nicht als solche diagnostiziert werden, sondern resultiert aus dem Umgang mit chronischem Stress. «
Dr. Christina Maslach, Professorin für Psychologie an der University of California. Maslach gilt als Pionierin der Burnout-Forschung. Ihre Forschung bildete die Grundlage für die WHO-Entscheidung von 2019, Burnout als „berufliches Phänomen” zu klassifizieren – jedoch ausdrücklich nicht als medizinische Diagnose.
Wichtig: Die Frage „Burnout oder Depression“ kann nur medizinisches oder psychologisches Fachpersonal beantworten. Beide Erkrankungen sind behandelbar und es ist wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Burnout-Krankschreibung
Oft wird bei Burnout-Verdacht zunächst eine Krankschreibung ausgesprochen, um schnelle Entlastung zu schaffen. Du bist mit dem Burnout nicht allein – eine statistische Auswertung der AOK ergab, dass im Jahr 2023 in Deutschland geschätzt 4,7 Millionen Krankheitstage durch Burnout-Krankschreibungen entstanden sind.
Eine Krankschreibung kann dir kurzfristig Zeit zur Erholung geben. Für eine langfristige Besserung ist es jedoch wichtig, die Burnout-Symptome zu behandeln.
Wie lange dauert die durchschnittliche Ausfallzeit bei Burnout?
Wie lange so eine Krankschreibung dauern kann, ist übrigens individuell ganz verschieden. Basierend auf den AOK-Zahlen für 2023 lässt sich aber schätzen: Bei 174,8 Arbeitsunfähigkeitstagen aufgrund von Burnout sowie durchschnittlich 7,7 Fällen je 1000 Mitglieder im Jahr 2023 betrug die durchschnittliche Ausfallzeit vermutlich etwa 22,7 Tage pro betroffenem AOK-Mitglied.
Übrigens hängt die Dauer einer Burnout-bedingten Arbeitsunfähigkeit auch von verschiedenen Faktoren ab:
- Schweregrad der Erschöpfung und des Burnouts
- Vorhandene Unterstützungssysteme in Familie und Beruf
- Verfügbarkeit und Inanspruchnahme geeigneter Behandlungsmöglichkeiten
- Arbeitsplatzfaktoren und Stresslevel
- Begleiterkrankungen wie Depressionen
Eine internationale Studie unter IT-Mitarbeiter:innen in China zeigt, dass die Passung zwischen Person und Job entscheidend für die Burnout-Entwicklung sein kann – eine schlechte Übereinstimmung zwischen Fähigkeiten und Arbeitsanforderungen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Erschöpfungssymptomen kommen kann signifikant (Zeng & Hu, 2024).
Die Genesung verläuft oft in mehreren Schritten: Zuerst geht es darum, wieder zur Ruhe zu kommen und sich zu stabilisieren, oft durch eine Auszeit von der Arbeit während der Arbeitsunfähigkeit. Danach folgt in der Therapie die Auseinandersetzung mit den Ursachen der Belastung. Am Ende steht die langsame Rückkehr in den Alltag und ins Berufsleben.
Wenn du früh mit einer Behandlung beginnst, kannst du die Dauer der Krankschreibung oft verkürzen und Rückfällen vorbeugen.
Wie wird Burnout behandelt?
Es gibt derzeit keine einheitliche Therapieform bei Burnout. Das liegt unter anderem daran, dass Burnout nicht als eigenständige medizinische Diagnose klassifiziert ist. Liegt neben dem Burnout noch eine weitere körperliche oder psychische Erkrankung vor, leiten sich Behandlungsangebote oft aus diesen Diagnosen ab. So kann bei einer zeitgleich vorliegenden psychischen oder körperlichen Erkrankung eine Psychotherapie oder eine medikamentöse Behandlung erfolgen.
Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich in Studien als besonders wirksam erwiesen, um emotionale Erschöpfung zu verbessern (Korczak et al., 2012). Auch Achtsamkeits-, Entspannungs- oder Stressmanagement-Trainings zur Verbesserung der Stressbewältigung werden manchmal in Betrieben oder über die Krankenkassen angeboten. Solche Angebote zielen häufig auf die Prävention ab und können unterstützend wirken, sind aber keine spezifische Behandlung von Burnout.
Wirksame kostenfreie Soforthilfe bei Burnout
Häufige Fragen zum Arztgespräch bei Burnout
Was tun bei Verdacht auf Burnout?
Wie lange ist die durchschnittliche Ausfallzeit bei Burnout?
Zwei Anhaltspunkte: Auf Basis des AOK Fehlzeiten-Reports für das Jahr 2023 lässt sich schätzen, dass die durchschnittliche Ausfallzeit bei der AOK vermutlich etwa 22,7 Tage pro betroffenem Mitglied betrug. Die durchschnittliche Krankschreibung aufgrund einer psychischen Erkrankung (medizinische Diagnosen ICD-10 F00-F99) in Deutschland betrug laut dem DAK-Gesundheitsreport dagegen 32,9 Tage.
Wie sage ich meinem Arzt bzw. meiner Ärztin, dass ich nicht mehr kann?
Kann mein Hausarzt oder meine Hausärztin Burnout beurteilen und mich krankschreiben?
Welcher Arzt bzw. welche Ärztin ist der oder die richtige bei Burnout?
Was bringen Burnout-Tests aus dem Internet?
Wann verschreiben Ärzt:innen Digitale Gesundheitsanwendungen bei Burnout?
» Bei den meisten [Patient:innen] ist es aber doch eher so, dass sie mit sehr unspezifischen Beschwerden kommen. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Brustschmerzen, etc. Wenn ich dann mit den Patienten spreche, stelle ich oft fest, dass dahinter eher ein Burnout oder eine Panikstörung steckt, die sich durch körperliche Beschwerden zeigt. Die Patienten nehmen das oft gar nicht so wahr, weil sie nicht verstehen, was in ihrem Körper vorgeht. Viele, die unter Druck stehen, unterdrücken den Stress oft und kommen, weil sie Kopfschmerzen haben. Der eigentliche Grund für die körperlichen Beschwerden ist aber, dass der riesige Berg an Belastungen sie erdrückt. Wenn man das in Ruhe mit den Patienten aufarbeitet, kommen sie meistens irgendwann zur Einsicht, dass es vielleicht psychisch bedingt ist und dann biete ich ihnen eine Digitale Gesundheitsanwendung an. Die meisten sind dann sehr offen und möchten es versuchen. «